Donnerstag, 17. Mai 2018

Paracas - Peru

Islas Ballestas in Paracas – die „kleinen Galapagos Inseln“ Perus
In unserer ursprünglichen Routenplanung waren die Galapagos Inseln nicht vorgesehen denn wir wollten ja von Chile direkt nach franz. Polynesien. Durch unsere Planänderung und den Weg durch den Panama-Kanal wären sie aber wider eine Option. Aber mittlerweile wissen wir das es immer anders kommt als man denkt. Deshalb nutzen wir die Gelegenheit die sogenannten „kleinen Galapagos-Inseln“ in Peru zu besuchen. Sie liegen südlich von Lima in der Nähe von Paracas dabei handelt es sich um die Islas Ballestas. Vielleicht hast du schon einmal etwas von dem Ort Pisco gehört, der sich etwas weiter nördlich befindet. Pisco war vor vielen vielen Jahren das touristische Zentrum für Besuche der Islas Ballestas. Allerdings gab es 2007 ein schweres Erdbeben von der Stärke 7.9 in dieser Region und hat die Stadt in Schutt und Asche gelegt. Sicherlich wirst du davon heute nicht mehr viel sehen. Aber dennoch hat sich das touristische Angebot deutlich auf den kleinen Fischerort Paracas verschoben, wo du heute zahlreiche Hostels und auch teure Luxushotels findest.
und es wird weitergebaut
Die Fahrt mit dem Edel-Fernbus des Busanbieters Cruz del Sur war sehr entspannt.
sehr bequem ist es in den Bussen
und das Essen schmeckt auch

außerhalb der Touristenzentren

und nichts als riesige Sanddünen














Der Weg vom Busterminal zur Unterkunft war nicht allzu weit und wir konnten ihn zu Fuß zurücklegen.
die Bemalung der Gänge zu unserem
Zimmer war mal was anderes

Das Frühstück war auch Okay

es war sogar Zeit für eine Runde Billard














In Willys House angekommen buchten wir für den nächsten Tag sofort eine Bootstour zu den Inseln und einen Ausflug in die Atakama Wüste (die sagen Ausflug in den Nationalpark dazu). Am Abend flanierten wir wie echte Turis über die Strand Mole um anschließend etwas zu essen. Ingrid verweigerte auf einmal das wirklich gute Essen und meinte ihr geht es nicht gut sie müsse zurück zur Unterkunft. 
die Flaniermeile gesäumt von
Souvenierläden und Gaststätten

nur nicht vergessen was hier passieren kann

und immer wider tolle Gespräche mit deutschen Urlaubern (Sigrid und Steffen)

das schöne Essen, aber nichts geht mehr
Die ganzen, zurückliegenden drei Jahre haben wir es vermieden uns irgendwelche Durchfallerkrankungen einzufangen (selbst in Afrika nicht, wo wir mit dem Essen und Trinken nicht nicht allzu vorsichtig umgegangen sind). Ingrid war am nächsten Tag ein Totalausfall und ich musste den Ausflug alleine machen. Ich wurde früh morgens von einer netten, jungen Frau abgeholt und wir gingen zum Bootsanleger. Schon hier begegnete ich die ersten Pelikane, die den Fischern ihren Fang streitig machen wollen. An einem großen Steg lagen die Power-Boote (unseres hatte zwei 250 PS Außenbordmotore).
Pelikane
unser Boot









Mit entsprechen hoher Geschwindigkeit ging es dann auch los. Wir steuern mit voller Kraft aufs offene Meer zu. Wir nehmen Kurs auf eine Insel, die sich allerdings nicht als Ballesta-Insel sondern die Paracas-Halbinsel entpuppt. Hier dürfen wir einen Blick auf die Umrisse eines riesigen Candelabers werfen, der ähnlich wie die Nazca-Linien, allerdings zu einer anderen Zeit, entstanden sein soll. Man kann ihn (anders als die berühmten Linien in Nazca) ganz einfach vom Wasser aus betrachten. Dieses seltsame Gebilde erinnert an einen Kerzenleuchter (daher der Name) und ist 128 m hoch und 78 m breit. Der Tour Guide tat ziemlich geheimnisvoll. Ich glaube jedoch das die Einwohner das Symbol als Touristenattraktion selbst erstellt haben. 
auf geht´s
immer an der Wüste lang


der Candelaber (Kerzenleuchter)

Rund eine halbe Stunde nachdem wir aufgebrochen sind, wird das Vogelgeschrei immer lauter und die Felsen am Horizont immer größer und dann sind wir schließlich da. Meine Sinne fahren Achterbahn. Ich weiß gar nicht wo ich zuerst hingucken soll: zu den riesigen Schwärmen von Peru-Tölpeln, den „Hauptlieferanten“ des berühmten Guano-Düngers, die sich auf den Felsen tummeln und dicht über unseren Köpfen kreisen, zu den Seelöwen und Robben, die sich nicht nur am seichten Ufer vergnügen, sondern auch das Sonnenbad in den Felsen genießen, zu der Kolonie Humboldt-Pinguine, die dort über den kleinen Hügel watschelten, oder doch lieber zu den Chile-Pelikanen, mit ihrem putzigen Verhalten. Übrigens, über jeweils sieben Jahre ließ man die Inseln völlig unberührt, dann machen sich Männer über den angesammelten Guano her, ernten ihn (das war exteme Schwerstarbeit) und transportieren ihn ans Festland, von wo er den Weg in die Welt findet. In der Vergangenheit gab es im übrigen neben den Gärtnern noch eine zweite Gruppe, die an dem Vogelkot höchst interessiert war: das Militär. Wegen des Gehaltes an Calciumphosphat war Guano auch für die Herstellung von Sprengstoff geeignet, was eine Internetseite drastisch, aber zutreffend zu der Formulierung angeregt hat "aus Kacke Bomben bauen". Heute ist die militärische Nutzung kein Thema mehr, aber zur Zeit unserer Großväter waren die Lieferungen von den Islas Ballestas eben auch zu diesem Zweck ein heiß begehrtes Gut.
Viel zu schnell für meinen Geschmack dreht das Boot eine letzte Schleife durch das Archipel und steuert wieder auf das offene Meer zu. Ich hätte noch stundenlang auf dem Boot im Wasser treiben und das Tohuwabohu um mich herum beobachten können. Ich musste wiedermal feststellen das ich mich auf dem Meer mit seinem Bewohnern sehr wohl fühle.
die Inseln sind in Sicht
alles ziemlich bizarr

tausende von Vögeln

den Robben geht es gut

das war eine Guano Verladestelle

Abschließend kann ich nur eins sagen, die Inselgruppe der Islas Ballestas ist ein fantastisches Naturparadies und sie machen den Namen „das kleine Galapagos“ mit ihren unzähligen tierischen Bewohnern alle Ehre.
Noch ein Tipp an Leute die uns Folgen: Auf dem Boot bläst unablässig der Wind, daher unbedingt an wetterfeste Kleidung denken. Eine Kopfbedeckung schützt übrigens nicht nur vor Wind, Gischt und Sonne, sondern auch vor einer etwaigen Vogelkot-Attacke! Auch ein Feldstecher oder ein gutes Teleobjektiv können als Ausrüstung nicht schaden!
Nach einer Einstündigen Pause ging es mit dem Kleinbus in den Nationalpark (Wüste).
der Zutritt in die Atacama Wüste ist an dieser Stelle nicht kostenlos
Wir machten unterwegs mehrere Stopps. Einmal um die Steilküste, das Meer und die Überreste der „La Catedral“ zu sehen, welche beim Erdbeben 2007 zerstört wurde. Wir machten außerdem halt, um uns Fossilien anzusehen.
versteinerte Seetiere
das alles war einmal unter Wasser
 

 






Sehr beeindruckend war vor allem der rote Sandstrand, der sich so edel von den gelben Böden im Hintergrund absetzt. Hier machten wir ebenfalls eine längere Pause und wir hatten Zeit Fotos zu machen. Der Stopp bei den Flamingos hat nicht allzu viel gebracht, sie waren viel zu weit weg.
der rote Strand
baden im eiskalten Humbold Strom
In der Mittagspause schaute ich zu wie einige Wagemutige in das Eiskalte Wasser gingen. Alles in allem, für mich hat sich dieser Ausflug nicht gelohnt. Hier stand mehr das Geldverdienen im Vordergrund. Am nächsten Tag ging es Ingrid schon um einiges besser und wir konnten uns auf die Fahrt nach Ica, vor allen auf die Action in der Oase Huacachica, vorbereiten.

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