Islas
Ballestas in Paracas – die „kleinen Galapagos Inseln“ Perus
In
unserer ursprünglichen Routenplanung waren die Galapagos Inseln nicht
vorgesehen denn wir wollten ja von Chile direkt nach franz.
Polynesien. Durch unsere Planänderung und den Weg durch den
Panama-Kanal wären sie aber wider eine Option. Aber mittlerweile
wissen wir das es immer anders kommt als man denkt. Deshalb nutzen
wir die Gelegenheit die sogenannten „kleinen Galapagos-Inseln“
in Peru zu besuchen. Sie liegen südlich von Lima in der Nähe von
Paracas dabei handelt es sich um die Islas Ballestas. Vielleicht hast
du schon einmal etwas von dem Ort Pisco gehört, der sich etwas weiter
nördlich befindet. Pisco war vor vielen vielen Jahren das
touristische Zentrum für Besuche der Islas Ballestas. Allerdings gab
es 2007 ein schweres Erdbeben von der Stärke 7.9 in dieser Region
und hat die Stadt in Schutt und Asche gelegt. Sicherlich wirst du
davon heute nicht mehr viel sehen. Aber dennoch hat sich das
touristische Angebot deutlich auf den kleinen Fischerort Paracas
verschoben, wo du heute zahlreiche Hostels und auch teure Luxushotels
findest.
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und es wird weitergebaut |
Die
Fahrt mit dem Edel-Fernbus des Busanbieters Cruz del Sur war sehr
entspannt.
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sehr bequem ist es in den Bussen |
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und das Essen schmeckt auch |
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außerhalb der Touristenzentren |
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und nichts als riesige Sanddünen |
Der Weg vom Busterminal zur Unterkunft war nicht allzu
weit und wir konnten ihn zu Fuß zurücklegen.
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die Bemalung der Gänge zu unserem |
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Zimmer war mal was anderes |
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Das Frühstück war auch Okay |
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es war sogar Zeit für eine Runde Billard |
In Willys House
angekommen buchten wir für den nächsten Tag sofort eine Bootstour
zu den Inseln und einen Ausflug in die Atakama Wüste (die sagen
Ausflug in den Nationalpark dazu). Am Abend flanierten wir wie echte
Turis über die Strand Mole um anschließend etwas zu essen. Ingrid
verweigerte auf einmal das wirklich gute Essen und meinte ihr geht es
nicht gut sie müsse zurück zur Unterkunft.
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die Flaniermeile gesäumt von |
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Souvenierläden und Gaststätten |
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nur nicht vergessen was hier passieren kann |
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und immer wider tolle Gespräche mit deutschen Urlaubern (Sigrid und Steffen) |
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das schöne Essen, aber nichts geht mehr |
Die ganzen,
zurückliegenden drei Jahre haben wir es vermieden uns irgendwelche
Durchfallerkrankungen einzufangen (selbst in Afrika nicht, wo wir mit
dem Essen und Trinken nicht nicht allzu vorsichtig umgegangen sind).
Ingrid war am nächsten Tag ein Totalausfall und ich musste den
Ausflug alleine machen. Ich wurde früh morgens von einer netten,
jungen Frau abgeholt und wir gingen zum Bootsanleger. Schon hier
begegnete ich die ersten Pelikane, die den Fischern ihren Fang
streitig machen wollen. An einem großen Steg lagen die Power-Boote
(unseres hatte zwei 250 PS Außenbordmotore).
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Pelikane |
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unser Boot |
Mit entsprechen hoher
Geschwindigkeit ging es dann auch los. Wir steuern mit voller
Kraft aufs offene Meer zu. Wir nehmen Kurs auf eine Insel, die sich
allerdings nicht als Ballesta-Insel sondern die Paracas-Halbinsel
entpuppt. Hier dürfen wir einen Blick auf die Umrisse eines riesigen
Candelabers werfen, der ähnlich wie die Nazca-Linien, allerdings zu
einer anderen Zeit, entstanden sein soll. Man kann ihn (anders als
die berühmten Linien in Nazca) ganz einfach vom Wasser aus
betrachten. Dieses seltsame Gebilde erinnert an einen Kerzenleuchter
(daher der Name) und ist 128 m hoch und 78 m breit. Der Tour Guide
tat ziemlich geheimnisvoll. Ich glaube jedoch das die Einwohner das
Symbol als Touristenattraktion selbst erstellt haben.
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auf geht´s |
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immer an der Wüste lang |
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der Candelaber (Kerzenleuchter) |
Rund eine halbe
Stunde nachdem wir aufgebrochen sind, wird das Vogelgeschrei immer
lauter und die Felsen am Horizont immer größer und dann sind wir
schließlich da. Meine Sinne fahren Achterbahn. Ich weiß gar nicht
wo ich zuerst hingucken soll: zu den riesigen Schwärmen von
Peru-Tölpeln, den „Hauptlieferanten“ des berühmten
Guano-Düngers, die sich auf den Felsen tummeln und dicht über
unseren Köpfen kreisen, zu den Seelöwen und Robben, die sich nicht
nur am seichten Ufer vergnügen, sondern auch das Sonnenbad in den
Felsen genießen, zu der Kolonie Humboldt-Pinguine, die dort über
den kleinen Hügel watschelten, oder doch lieber zu den
Chile-Pelikanen, mit ihrem putzigen Verhalten. Übrigens, über
jeweils sieben Jahre ließ man die Inseln völlig unberührt, dann
machen sich Männer über den angesammelten Guano her, ernten ihn (das war exteme Schwerstarbeit) und
transportieren ihn ans Festland, von wo er den Weg in die Welt
findet. In der Vergangenheit gab es im übrigen neben den Gärtnern
noch eine zweite Gruppe, die an dem Vogelkot höchst interessiert
war: das Militär. Wegen des Gehaltes an Calciumphosphat war Guano
auch für die Herstellung von Sprengstoff geeignet, was eine
Internetseite drastisch, aber zutreffend zu der Formulierung angeregt
hat "aus Kacke Bomben bauen". Heute ist die militärische
Nutzung kein Thema mehr, aber zur Zeit unserer Großväter waren die
Lieferungen von den Islas Ballestas eben auch zu diesem Zweck ein
heiß begehrtes Gut.
Viel zu schnell für
meinen Geschmack dreht das Boot eine letzte Schleife durch das
Archipel und steuert wieder auf das offene Meer zu. Ich hätte noch
stundenlang auf dem Boot im Wasser treiben und das Tohuwabohu um mich
herum beobachten können. Ich musste wiedermal feststellen das ich
mich auf dem Meer mit seinem Bewohnern sehr wohl fühle.
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die Inseln sind in Sicht |
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alles ziemlich bizarr |
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tausende von Vögeln |
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den Robben geht es gut |
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das war eine Guano Verladestelle |
Abschließend
kann ich nur eins sagen, die Inselgruppe der Islas Ballestas ist ein
fantastisches Naturparadies und sie machen den Namen „das
kleine Galapagos“ mit ihren unzähligen tierischen Bewohnern alle
Ehre.
Noch ein Tipp an Leute die uns Folgen: Auf dem Boot bläst
unablässig der Wind, daher unbedingt an wetterfeste Kleidung denken.
Eine Kopfbedeckung schützt übrigens nicht nur vor Wind, Gischt und
Sonne, sondern auch vor einer etwaigen Vogelkot-Attacke! Auch ein
Feldstecher oder ein gutes Teleobjektiv können als Ausrüstung nicht
schaden!
Nach
einer Einstündigen Pause ging es mit dem Kleinbus in den
Nationalpark (Wüste).
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der Zutritt in die Atacama Wüste ist an dieser Stelle nicht kostenlos |
Wir machten unterwegs mehrere Stopps. Einmal
um die Steilküste, das Meer und die Überreste der „La Catedral“
zu sehen, welche beim Erdbeben 2007 zerstört wurde. Wir machten
außerdem halt, um uns Fossilien anzusehen.
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versteinerte Seetiere |
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das alles war einmal unter Wasser |
Sehr
beeindruckend war vor allem der rote Sandstrand, der sich so edel von
den gelben Böden im Hintergrund absetzt. Hier machten wir ebenfalls
eine längere Pause und wir hatten Zeit Fotos zu machen. Der Stopp
bei den Flamingos hat nicht allzu viel gebracht, sie waren viel zu
weit weg.
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der rote Strand |
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baden im eiskalten Humbold Strom |
In der Mittagspause schaute ich zu wie einige Wagemutige in
das Eiskalte Wasser gingen. Alles in allem, für mich hat sich dieser
Ausflug nicht gelohnt. Hier stand mehr das Geldverdienen im
Vordergrund. Am nächsten Tag ging es Ingrid schon um einiges besser
und wir konnten uns auf die Fahrt nach Ica, vor allen auf die Action
in der Oase Huacachica, vorbereiten.
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