Montag, 30. Mai 2016

Gibraltar bis Cadiz



Am Freitag Nachmittag den 20.5.2016
hieß es für uns wieder Leinen los! Der Wetterbericht sagte für die Straße von Gibraltar gute Segelbedingungen voraus. Ein guter Ostwind schob uns in die Straße von Gibraltar und um uns herum sprangen Delfine, unsere Welt war in Ordnung. Wir suchen und finden den schwächsten Gegenstrom dicht unter Land: Wir müssen bis auf ein paar Hundert Meter an die Küste ran gehen, ansonsten steht uns der Strom mit mindestens 2 kn entgegen. Doch dann legt der Wind bis auf 35 Knoten zu, man hat das Gefühl das Wasser um uns herum kocht. Wir hatten ein super Tempo drauf 9,2 Knoten durchs Wasser. Doch dann gab es einen Knall und der Großbaum flog auf die andere Seite. Der sogenannte Bullenstander (eine Leine die das Unkontrollierte umschlagen des Großbaums, man nennt es auch Patenthalse, verhindert) war gerissen. Ich hatte wohl die Kräfte die da wirken etwas unterschätzt und die Leine war wohl zu schwach. Bei dieser Aktion hat es beide Doppelblöcke der Großschot zerlegt. Aber wir hatten dennoch Glück im Unglück, der Haltebolzen vom Wagen des Großschottravellers ist zwar verbogen aber er blieb eingerastet und hat somit verhindert das der Großbaum bis in die Wanten schlägt und noch größerer Schaden entstanden wäre. Das Großsegel musste eigentlich unbedingt eingerollt werden das ging aber nicht, da die Führungsrolle für die Leinen in Richtung Cockpit auch raus gerissen war. So beschlossen wir mit vollen Großsegel in die westliche Bucht von Tarifa zu Segeln und dort vor dem Strand zu Ankern.

die westliche Bucht von Tarifa
Die Leute am Strand müssen auch gedacht haben, was für Helden, mit vollen Segel in Richtung Strand in den Wind schießen (mit dem Bug in Windrichtung, damit kein Druck mehr auf den Segel ist) und Anker rein. Ein Manöver als wenn wir mit einer Jolle segeln und nicht mit ein 15m Langkieler. Jetzt konnten wir das Großsegel einrollen und den Schaden in Ruhe betrachten. Wir kamen zur Erkenntnis das wir für die Reparatur etwas mehr Zeit und vor allem ein gemütlicheres Plätzchen benötigten. Deshalb ging es am nächsten Tag weiter nach Sancti Petri, südlich von Cadiz. Die Einfahrt nach Sancti Petri war nicht einfach die Wellen des Atlantik`s trafen auf den ablaufenden Gezeitenstrom plus der Strömung des Flusses, in der relativ schmalen Fahrrinne ging es ordentlich wild zu. Für Leute die dort auch zum ersten Mal hin wollen lautet die Empfehlung ganz kla,r entweder bei Hochwasser oder Niedrigwasser einfahren, auch bei ansteigender Flut geht es noch halbwegs. Aber uns wäre das ja alles viel zu einfach gewesen, wir mussten uns ja unbedingt für die schlechtesten Bedingungen entscheiden. In der zweiten Hälfte des Ablaufenden Wassers (wo die Strömung am stärksten ist) und bei starken Seitenwind haben wir eine halbe Stunde lang versucht eine Leine von den Mooringtonnen (Fest verankerte Boje) einzufangen was uns anfangs nicht gelang. Links und rechts waren Boote, so dass unsere Manövriereigenschaften doch sehr begrenzt waren. Am Ende des Mooringfeldes kam uns die glorreiche Idee bis zum nachlassen der Strömung zu Ankern. Also Anker rein, rückwärts fahren bis die Kette straff ist, Anker scheint zu halten doch eine Minute später hat die Strömung den Anker aus dem Schlamm gespült und Rums- Rums wir haben Grundberührung! Motor Vollgas und zurück. Glück gehabt, wir sind wieder frei gekommen und es ist nichts passiert. Parallel dazu hat Ingrid wieder den Anker eingeholt, der Anker hing nur noch zwei Meter im Wasser, plötzlich Stille, die Ankerwinsch dreht sich nicht mehr (Sicherung defekt). Doch mit einem im Wasser hängenden Anker können wir unmöglich ins Mooringfeld zurück also Winschenkurbel schnappen und Anker von Hand hoch kurbeln. Dann wieder eine freie Tonne gesucht und zwar eine wo wir viel Platz zum heranfahren hatten, der Wind und die Strömung hatten mittlerweile auch nachgelassen und so bekamen wir zuguterletzt doch noch beide Leinen an den Bug. Einen Tag mussten wir uns von diesem ganzen Chaos erholen – und ein wenig unsere „Wunden lecken“. Wir haben an diesem Tag viel gelernt… da wir ja versprochen haben, über alles zu berichten – schreiben wir auch über diesen Pleitetag. Ansonsten sollte man leise lernen und schweigen…-) Die Leinen werden erst wieder gelöst, wenn wir alles repariert und die Umgebung ausgiebig erkundet haben, die Segelreise soll schließlich nicht in Stress ausarten.

der Blick Flussaufwärts
Strand mit Dünen
 

Bei näherer Betrachtung unserer Umgebung sind wir auch in einer landschaftlichen Perle gelandet. Auf der einen Seite ein Lehrer   Sandstrand mit großen Dünen im Hintergrund und auf der anderen Seite die kleine Marina  – Club Nautico Sankti Petri (ist auch der Betreiber der Mooringtonnen).
 
der Plastikmüll muss klein gehalten werden
WC Reparatur ist nicht so prickelnd

aber sehr wichtig
Bevor es mit den persönlichen Erlebnissen weitergeht ein paar Fakten zur Umgebung. Wir befinden uns an der Küste des Lichts, auf Spanisch Costa de la Luz. Die Costa de la Luz gehört zur Region Andalusien. An der Costa de la Luz liegen viele große Städte, unter anderem Huelva, Cádiz, Jerez de la Frontera und Tarifa. Bei der Stadt Tarifa (wo wir ja eine Nacht in der Bucht zugebracht haben) liegt der Punkt Spaniens, der am nächsten an der Küste Marrokkos liegt, die Entfernung an diesem Punkt beträgt nur rund 14 Kilometer.

Die Costa de la Luz endet östlich gesehen genau an der Straße von Gibraltar, die Meerenge, die eine Verbindung zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer herstellt. Dort geht die Costa de la Luz in die Costa de la Sol über, an der Städte wie Málaga oder Marbella liegen.
Im Westen endet die Costa de la Luz an der Grenze zu Portugal und bekommt im Nachbarland einen anderen Namen. Dort ist die Costa de la Luz als Algarve bekannt, die einer der bekanntesten Urlaubsorte der Welt ist. Aber auch an die Costa de la Luz reisen jedes Jahr viele Menschen um sich in der spanischen Sonne zu entspannen und zu erholen. Sancti Petri selbst ist ein verlassenes "Geister"-Dorf, 1946 erbaut für Menschen die in der der Thunfischverarbeitung  tätig waren. Es gab dort Fabriken für das pökeln von Thunfisch, eine Kirche, Schule, Wohnhäuser und palmenumsäumte Straßen.  Nachdem der Fischfang zurück ging, zogen die Bewohner in den 70-er Jahren fort und das Dorf verfiel - mittlerweile wurde ein Großteil der Ruinen komplett entfernt.
die restlichen Ruinen

Nördlich der Einfahrt liegt die Insel Sancti Petri, auf ihr steht eine Festung aus dem 16. Jahrhundert, die zur Verteidigung für Piraten auf den  Ruinen des "Herkules-Tempels" (Melkart, phönizische Gottheit) aus dem 7.Jh. v.Chr.  erbaut wurde. 

Der Yachthafen Club Nautico Sancti Petri befindet sich in der Gemeinde Chiclana de la Frontera im Kanal, der seinen Namen trägt. Dies ist ein Sumpfgebiet und ein als Naturpark geschütztes Gebiet. Ein wundervoller Ort um abzuschalten und die Meeresbrise einzuatmen, welche die Lungen reinigt. Im Hafen finden Sie auch Anbieter von fast allen Wassersportarten. Nachdem wir die wichtigsten Arbeiten erledigt hatten kam das kleine Schlauchboot zu seiner Jungfernfahrt ins Wasser. Das ist nur 2,40m lang und hat ein Alu-Rumpf. Wir haben das Schlauchboot wegen des stabilen Rumpfes und dem geringen Gewicht gekauft. Das große über 3m lange ist zusammengerollt an Deck verstaut (Reserve).

klein aber fein
Blick von den hohen Sanddünen
unser Boot aus der Ferne
der ganze Strand gehört uns

Wir sind an den nördlichen Strand gefahren den wir ganz für uns hatten. Die Wanderung über die Dünen und der sensationelle Ausblick auf die Landschaft setzten dem ganzen die Krone auf. Unsere nächste Entdeckung war der kostenlose Transfer vom eigenen Boot an Land 24h rund um die Uhr, nur auf Kanal 9 rufen und ein super netter Marinero ist mit seinem Wassertaxi sofort zur Stelle. 

 
super freundlich
Inge im Wassertaxi
und jetzt an Land
Inge hat das sofort getestet und hat bei der Gelegenheit auch gleich einen Laden mit frischen Brot gefunden. Da wir mit unserem Schiff dermaßen sicher und geschützt liegen, haben wir beschlossen nicht mit dem Boot sondern mit dem Bus nach Cadiz zu fahren. Das öffentliche Busnetz ist sehr gut ausgebaut aber mit den Abfahrtszeiten nimmt man es nicht so genau. Zuerst müssen wir nach Chiclana (Bus 11) ins Zentrum zum Busplatz und dann mit dem Überlandbus (Bus M020) nach Cadiz. Zu Fuß sind wir dann durch das Tor Puerta Tierra, dem Eingang in den Mauerring, der heute zugleich das alte vom modernen Cádiz trennt, in die Altstadt und haben uns auf den Rundweg in Richtung Kathedrale begeben. Man kann auch den roten City Sightseeing Bus nehmen und bekommt eine super Stadt-Führung (an den Haltestationen kann man beliebig oft aus- und wieder zusteigen. 



der Orientierungsplan
wer hat das Dach geklaut?
 



Cádiz wurde vor rund 3000 Jahren von den Phöniziern gegründet und gilt als die älteste Stadt des Abendlands. Die verschiedenen Völker, die hier siedelten, hinterließen ihre kulturelle Prägung, deren Einfluss noch im Charakter der Einwohner fortlebt. Die von den Phöniziern Gades und von den Römern Gadir genannte Stadt hatte ihre Blütezeit im 17. Jahrhundert, als sie das Monopol für Überseehandel erhielt. Dieser Aufschwung zog auch die Piraten an, sodass die Stadt Verteidigungsbastionen, Burgen und auf jedem Flachdach Wachtürme errichtete. Bis heute zählen sie neben den bemerkenswerten Balkongittern zu den Hauptmerkmalen der Stadt.
Auf der dem Atlantik zugewandten Seite erhebt sich die mit gelben Kacheln bestückte Kuppel der Kathedrale, die zur Straße Campo del Sur blickt. 


super Blumen-Gebinde
die Kathedrale
Erklärungen in Deutsch
die Pracht ist groß
es ist schon ziemlich beeindruckend
die Krypta liegt unterhalb des Meeresspiegels
 



In der Krypta dieser barocken und klassizistischen Kirche ruhen die sterblichen Überreste des Komponisten Manuel de Falla. Neben dem Gebäude befinden sich das ehemalige römische Theater und die alte Kathedrale. Einen Besuch verdient auch der Ort, der Plaza Real, Exerzierplatz und Markt war und auf Land liegt, das dem Meer abgerungen wurde. Die Rede ist von der Plaza de San Juan de Dios, an der zum nahen Hafen hin orientiert das klassizistische Rathaus von Cádiz steht. Bei jedem beliebigen Rundgang trifft man auf eine Vielzahl lebendiger Plätze. 


 
Tunfisch-Filets
der Fischmarkt in Cadiz
Alles an einem Nachmittag anzuschauen ist aber unmöglich (uns taten auch schon vom vielen laufen die Füße weh) und den Bus für die Rückfahrt wollten wir auch nicht verpassen. Jetzt warten wir auf den Richtigen Wind und dann geht es noch ein kleines Stück nach Norden den Guadalquivir Fluss hoch nach Sevilla oder gleich nach Madeira (die Wetterbedingungen sind gerade günstig), da müssen wir noch eine Entscheidung treffen.

Freitag, 20. Mai 2016

Von Almerimar nach Gibraltar

16.05.2016
Bye bye, Almerimar!


Alle winkten und ein Hupkonzert begleitete uns
zum letzten mal der Anblick der Hafenverwaltung
Nach ein paar stürmischen Tagen mit Wind aus der falschen, der westlichen Ecke (Poniente), nutzen wir den nächsten Ostwind (Levante), um gen Westen aufzubrechen. Es weht die ersten paar Meilen mit Stärke 3 bis 4 aus Ost – und das reicht gerade so! Hembadoo mühte sich mit 4 Knoten durchs Wasser, Genua und Besan sind gesetzt. Wir segeln in Küstennähe entlang Europas Gemüsegärten, deren Plastikabdeckungen im Sonnenlicht schimmern. Im Vordergrund gesellen sich karge Felsen, aber auch Strände und Touristendörfer hinzu, während die alles überragenden Gipfel der Sierra
die letzten klaren Blicke
der Wind geht und der Nebel kommt
Nevada tatsächlich noch etwas Schnee bereithalten. Leider bleibt es nicht so der Wind wird immer schwächer und zuguterletzt bleibt nur noch Segel einpacken und Motor starten. Aber dann urplötzlich super, dicker Nebel man konnte keine 50 Meter weit sehen. Bis zum Nachmittag sind wir mit eingeschaltetem Radar und AIS Alarm weiter gefahren in der Hoffnung das sich der Nebel auflösen möge, aber er tat uns nicht den Gefallen. Deshalb haben wir beschlossen die Fahrt nach Gibraltar zu unterbrechen und uns an der spanischen Küste einen Ankerplatz zu suchen. In Almunecar wurden wir um 18.45 Uhr fündig. Wir hatten die ganze Bucht für uns allein, es war super. Nach sechs Monaten Hafen hat uns das so gut gefallen das wir beschlossen haben uns für die nächste Nacht auch ein Ankerplatz zu suchen. Den ganzen Tag fuhren wir mit Motor nach Fuengirola,da kann man sich schon fragen, wozu hat man denn eine Segeljacht, aber bis Gibraltar null Wind. Es wurde Fuengirola, Anfangs war alles in Ordnung aber gegen 21 Uhr fing das Boot an zu rollen. Wellen mit 1-2 Metern Höhe kommen querab heran und machen das ganze extrem ungemütlich. Das Schlafen wurde zur sportlichen Herausforderung. Das komische an der Sache war im gesamten westlichen Mittelmeer war es schwach Windig, wo zum Teufel kamen diese Wellen her. Eigentlich blieb nur eine Lösung, die Bugwellen der Fracht-, Container- und Tanker-Schiffe die von und nach Gibraltar fahren, ständig und wie an einer Perlenkette hintereinander. Durch die ansonsten ruhige See laufen sie durchs halbe Mittelmeer. Aber egal wo die Wellen herkommen früh um 4.00 Uhr waren wir endgültig bedient und es gab nur ein Kommando – Anker auf und ab nach Gibraltar. Hembadoo rollt und buckelt in einem leicht wirren Rhythmus. Mein Magen beschwert sich. Nach sechs Monaten auf relativ festen Planken muss man sich an den Rhythmus erst wieder gewöhnen. Aber das komische Gefühl dauert nur kurze Zeit danach ist nur noch pure Freude und  das Gefühl der großen Freiheit.
18.05.2016 Ankunft in Gibraltar

der Felsen von Gibraltar
wir haben den Felsen im Rückem
Gibraltar von Osten anfahren ist gigantisch. Der Fels fällt fast senkrecht ins Meer. An der höchsten Stelle erhebt er sich 428 Meter aus den Wellen. Wir haben uns vorab geeinigt in die Spanische Marina westlich der Landebahn anzulaufen. Kurz vor dem Hafen haben uns Marianne und Everett (sie sind zwei Wochen vor uns von Almerimar los gesegelt) angerufen und uns informiert das sie in zwei Stunden in Gibraltar sind. Wir haben uns gleich zum Nachmittag für eine erste Besichtigung der Stadt und ein Einkauf im Supermarkt verabredet. Mit einem gemeinsamen kleinen Umtrunk in der Hafenkneipe endete der Tag.
Marianne und Everett sind angekommen
Kaffee trinken und erste Neuigkeiten austauschen
Für den nächsten Tag war für uns beide die Besichtigung des englischen Teils von Gibraltar und des Affenfelsens angesagt.
über die Rollbahn nach England
Also los und den Felsen erkunden. Eben noch in Spanien, erwartete uns hier gleich eine ganz andere Welt – alles ist "very british": Schwarze Metallzäune mit goldenen Spitzen grenzen die Fußwege zur Straße ab, rote Busse, Telefonzellen und Postkästen, Bobbies und Schuluniformen prägen das Stadtbild.
na das sind mal Briefkästen
Die Menschen wuseln um uns herum. Juden mit ihrer typischen Kopfbedeckung, Muslems und äußerst korrekt gekleidete Engländer.Die Mainstreet runter, Spirituosenläden und Parfümtempel lösen einander ab. Wir sind dann mit der Seilbahn hoch zu den Affen. Überall sitzen sie rum, die schwanzlosen Affen von Gibraltar. Füttern verboten, sonst werden sie zu frech. Von wegen werden. Ingrid hatte Anfangs einen Höllen Respekt, das war auch gut so. Bei den obligatorischen Foto, Person dicht an Affe,  machte sich der eine am Rucksack von Ingrid zu schaffen. Eine
geklautes Essen schmeckt besser
Stunde später kommt eine Familie mit Kinderwagen, einer der größeren sprang an den, Gott-Sei-Dank lehren, Kinderwagen kippte ihn um und klaute zielgerichtet den Verpflegunsbeutel der Familie aus der unteren Ablage. Instinktiv wollte ich ihn den Verpflegungsbeutel wieder entreißen, da hat er mich voller Zorn und mit fletschenden Zähnen an-geknurrt so das ich dieses Vorhaben sofort beendete. Soviel zum Thema „frech werden“.

Affen-Foto 1
Affen-Foto 2
Affen-Foto 3
Affen-Foto 4
 



Die Aussicht ist aber fantastisch. Die ganze Halbinsel, der Flugplatz, wo die Landebahn die Grenze nach Spanien bildet. Auf der einen Seite der Atlantik, auf der anderen Seite das Mittelmeer, getrennt durch die Straße von Gibraltar und gegenüber Marokko, Afrika.
super Aussicht
überall Teile der alten Festung

Wir haben erfahren, dass die eurasischen- und die afrikanischen Landmassen, weit vor unserer Zeit zusammenhingen. Vor ca. 150 Millionen Jahren drifteten sie auseinander und der Atlantik stürzte in einem gigantischen Wasserfall in das, zur damaligen Zeit völlig trocken liegende, jetzige Mittelmeerbecken. Das könnte die in der Bibel beschriebene Sintflut gewesen sein. Das  militärische Tunnelsystem, das den halben Felsen zu durchlöchern scheint haben wir weggelassen, denn uns taten schon die Füße weh.

Geburtstagsmenü
ich habe nur gesundes ein 600g Steak mit Pommes
Wir mussten noch etwas fit sein denn Marianne hat uns zu ihren Geburtstag auf ein Gläschen in die Hafenkneipe eingeladen. Am Abend, in gemütlicher Runde tauschten wir dann die neuesten Erlebnisse aus.

Doch damit ist Gibraltar auch schon besichtigt und wir sehnen uns nach dem Auslaufen in den Atlantik.
bei Ostwind hat der Felsen eine Wolken-Kappe
Morgen am Freitag, den 20.05.2016 soll der Wind wieder auf Ost drehen und wir werden Gibraltar am Nachmittag mit ablaufenden Hochwasser (Gezeitentabelle) in Richtung Atlantik verlassen.

Mittwoch, 11. Mai 2016

Der Zeitplan und die letzten Arbeiten auf dem Trockenliegeplatz


Ich hoffe das es unser vorläufig letzter Bericht von großen Arbeitseinsätzen ist und wir uns den wirklichen Zielen, nämlich der Erkundung der Welt widmen können.


Hier unser endgültiger Zeitplan für die nächsten zwei Jahre:

Almerimar, Gibraltar, Cadiz, Sevilla
Mitte Mai 2016 bis Mitte Juli 2016
Porto Santo, Madeira
Mitte Juli bis Anfang August
Kanaren
Mitte August bis Mitte Oktober
Kap Verden
Ende Oktober 2016 (einklarieren Midelo) bis Mitte Dezember - alle Inseln
Senegal
Mitte Dezember 2016 (einklarieren Dakar) bis Mitte Januar 2017 Saloum-Fluss
Gambia
Mitte Januar 2017 (einklarieren in Banjul) bis Mitte März 2017 Gambia - Fluss
Guinea-Bissau
Mitte März 2017 (einklarieren Bubaque)bis Mitte April 2017
Atlantiküberquerung
mitte April 2017 bis Ende April 2017
Brasilien
Mai 2017 (einklarieren Itaparica) bis August 2017
Uruguay
September 2017 (einklarieren Piriapolis) bis November 2017
Paraguay
Oktober 2017
Argentinien
November 2017 (einklarieren Mar del Plata) bis Dezember 2017 (ausklarieren Ushuaia)
Chile
Januar 2018 (einklarieren Puerto Williams) bis Mai 2018

So und nun der Reihe nach:

das Groß-Segel ist in der Rollvorrichtung eingefädelt
Die neuen Segel sind angekommen und werden sofort angeschlagen . Was für eine Freude alles passt auf den Millimeter sehr gute Arbeit von Colin (der engl. Segelmacher).

Vorsichtig anheben und Gurte kontrollieren
alle Gurte sitzen perfekt
die Fahrt kann beginnen
gleich am Ziel
Es ist soweit das Boot wird aus-gewassert. Im Travellift (ist ein fahrbarer Kran zum Transport von Schiffen) hängend sieht unser Schiffchen schon ziemlich beeindruckend aus.

die Holzböcke sind gewöhnungsbedürftig
Nachdem Einsatz des Hochdruckreinigers sieht das Boot unten rum richtig gut aus. Ingrid schaut sich noch einmal alles an, denn schon morgen sitzt sie im Flieger nach Deutschland und Schweiz (dann beginnt ihr schöner, harter Job als Oma – in der Schweiz kommt das zweite Enkelkind zur Welt).
 

Die erste von vier Farb-Schichten wird aufgetragen (einmal Grundierung und dreimal AntiFouling (Bewuchsschutz) da bekommt man erst mal richtig mit wie groß die Fläche des Unterwasserschiffs ist.;
Es ist vollbracht alle vier Farbschichten sind aufgebracht. Der Antriebs Propeller und das Bugstrahl Ruder haben eine Spezialbeschichtung, die Opferanoden am Propeller und der Aufhängung des Ruderblatts sind erneuert. Die UN Dichtigkeit im Bug Bereich wurde beseitigt. Der zweite Echolotgeber ist eingebaut (jetzt können wir beruhigt in das unbekannte Flussdelta von Senegal  erkunden).
Einen Tag habe ich damit verbracht um eine Zeichnung für eine Spule anzufertigen auf der man eine 110m lange Festmacherleine aufwickeln kann. (Die Formel zur Berechnung der Größe der Spule ist unverschämt lang.) Mit der Zeichnung bin ich in die Edelstahl Schlosserei zu Steward und habe ihn beauftragt diese Anzufertigen. Eine Woche später konnte ich sie in ausgezeichneter Qualität und zu einem guten Preis auf Deck montieren.
  
Der Nusskasten ersetzt zum Essen die Tischplatte (gut das ich alleine bin). Die musste abgenommen werden weil der elektronische Kompass unterhalb der Tischplatte einen neuen Standort bekommt. (Mitte vom Schiff und kein Eisen in der nähe)

Die letzte große Aufgabe ist die Wartung aller Winschen (überprüfen, reinigen, fetten).

Alles läuft nach Plan, die Außen- und Innenarbeiten gehen gut voran, ich habe die komplette To-Do- Liste geschafft und kann hoffentlich wie geplant Einwassern. Wenn Ingrid wiederkommt soll das Boot am Steg liegen als ob nichts geschehen sei.  
Seit Ingrids Ankunft ist wider eine Woche vergangen. Im Moment haben wir schönsten Ostwind aber wir können noch nicht los wir müssen noch Einkaufen und Staulisten schreiben.
Jetzt ist das Schiff bestens ausgerüstet, Lebensmittel, Getränke und Bier sind gebunkert das es eigentlich bis über den Atlantik reichen müsste. Doch soweit ist es ja auf dieser ersten Etappe noch gar nicht, denn in Gibraltar ist ein kleiner Zwischenstopp eingeplant .
Damit könnten wir eigentlich in den nächsten Tagen wenn wir eine günstige Wetterlage haben (Ostwind) wie geplant starten. Aber leider bläst es im Moment recht kräftig aus West und laut Vorhersage bleibt das auch so die nächsten 5 bis 6 Tage. Damit mussten wir zwar rechnen, haben aber dennoch gehofft das wir ein bisschen bessere Bedingungen haben, zumal die vorhergehend Woche uns mit einem optimalen Windsystem bis nach Gibraltar geblasen hätte.










Das Wandern, auch mit unseren Steg-Nachbarn von der Motoryacht Franziska, verkürzt die Wartezeit.








Auch Hilfseinsätze gehören zu den Selbstverständlichkeiten. Die 50 Fuß Segelyacht (Hanse) war so schlecht angebunden, das sie sich bei starken Wind mit der Motoryacht Franziska verhakt hat und beide Eigner waren unterwegs.

die Segelyacht verhakt sich unter der Scheuerleiste
aber alles wird gut
Dem neusten Wetterbericht zu Folge spricht alles dafür das wir am Montag den 16.Mai 2016 aufbrechen und viele Lieb gewonnene Freunde zurücklassen.