Samstag, 29. Mai 2021

Nord-Atlantik Tag 17


Und hier ist er, der neuste Bericht von der SY Hembadoo. Wenn auch mit 2 Tagen Verspätung. Wir hatten ja immer noch die Hoffnung etwas positives von der Wetter (Wind) - Front zu berichten. Aber es ist und es bleibt ziemlich entäuschend. Der Wind kommt genau von vorn und ist viel zu schwach um halbwegs vernünftig gegenan zu Keuzen. Es gibt ein paar Leute die sind der Meinung das wir zum Geburtstag unseres Sohnes Marcel am 27 Mai, ein "M" auf die Karte des Trackers gezeichnet (gesegelt) hätten, cool super, doch es war ein extremes gegen den Wind Kreuzen. Die Windstärke war eigentlich in Ordnung doch die unangenehmen, 4 bis 5 Meter hohen Wellen bremsten uns ordentlich aus. Im Moment dümpeln wir mit 2 Knoten Wind so vor uns hin und es ist weit und breit keine Besserung in Sicht. Wir haben es aufgegeben über eine Ankunftszeit auf den Azoren nachzudenken, statt dessen kümmern wir uns um unsere kulturellen Aktivitäten (zu zweit Hörbuch höhen und jeder für sich, jede Menge E-Bücher lesen. Jetzt noch mal etwas zu der Umgebung in der wir uns aufhalten.
Das Wort Wasserwüste hat hier seine volle Berechtigung, in den gesamten 6 Jahren die wir nun unterwegs sind haben wir noch nie eine solche unbelebte und vermüllte Gegend gesehen. Keine Delphine, (doch, am Anfang gab es mal welche) keine See-Vögel nur ab und zu mal einen fliegender Fisch. Dafür schwimmt hier aber jede Menge Plastik-Müll herum (Styropor, Kisten, Bojen ein Rettungsring, Plastikflaschen und, und, und) wie auf einer Müllkippe. Da fehlen einen die Worte.
massenhaft "Portugiesische Galeeren"

wo zum Teufel bleibt der Wind

Sonntag, 23. Mai 2021

Nord-Atlantik Tag 12

Das Problem mit der gerissenen Leine vom Besan-Segel konnten wir lösen ohne auf den Mast zu klettern. Es funktioniert wieder einwandfrei und lässt sich einrollen. Aber unser Lieblings-Problem ist der Wind. Bis jetzt hatten wir Glück und wir sind jeden Tag über 100 NM voran gekommen. Doch seit gestern haben wir totale Flaute. Es macht auch keinen Sinn nach Norden oder Süden auszuweichen denn der Umweg wäre zu groß. Also Motor starten, Augen zu und durch. Vor der Abfahrt hatten wir uns vorgenommen die lange Weile mit Angeln zu bekämpfen und frischen Fisch zu essen. Doch diesen Punkt müssen wir streichen. Wir befinden uns mitten in der Sargasso-See und und hier schwimmen große goldgelbe Teppiche mit Sargasso-Kraut. Wir haben etwas über die Hälfte zu den Azoren geschafft und haben beschlossen doch Horta anzulaufen. Aber jetzt hoffen wir erstmal auf Wind.
kein Wind, dafür reichlich Sargasso-Kraut

Mittwoch, 19. Mai 2021

Nord-Atlantik Tag 8

Die ersten 5 Tage fühlten sich an wie Sonntags - Segeln. Der Wind war gleichmäßig die Sonne lachte und das Hörbuch war spannend. Bis auf das Hörbuch änderte sich dann alles, wir waren umzingelt von mächtigen Gewittern. Aber wir haben es hinbekommen immer etwas Abstand zu halten. Mit den Zentren dieser mächtigen Gewitterzellen wollten wir nichts zu tun haben. Es blitzte ununterbrochen und obwohl wir reichlich Abstand hatten blies der Wind mit 25 Knoten. Gut für uns wir machten 8,5 Knoten Fahrt. Man braucht nicht viel Fantasie um sich vorzustellen was sich im Inneren abspielte. Aber ganz besonders übel waren die Wellen. Da es mehrere Gewitter waren kamen sie aus verschiedenen Richtungen und das ergab eine Kreuzsee mit 2 bis 3 Meter hohen Wasserbergen die uns und unseren Boot ordentlich zu schaffen machten. Als alles halbwegs vorüber war bemerkte ich das das Besan-Segel lose war. Bei der Kontrolle stellte ich fest das die Besan-Fall gerissen war. Wir haben das Segel e
rst
einmal herunter genommen und morgen muß ich auf den Mast eine neue Fall-Leine einziehen. Das wird bei den Seegang ein besonderer Spaß auf den man auch gern verzichten kann.

überall Schiet-Wetter
Segel festbinden, gerissene Fall raus

Hura, alles wider Ok

Samstag, 15. Mai 2021

Nord-Atlantik Tag 4

Endlich ist es soweit, wir sind unterwegs in Richtung Europa. Abfahrt war am 11.05 um 15:00 Uhr. Eigentlich wollten wir ja in das Mittelmeer und dann nach Griechenland. Aber wie schon so oft haben wir den Plan umgeworfen und wollen jetzt in die Ostsee nach Greifswald. Aber erstmal müssen wir über den Nord-Atlantik. Wenn es vom Wetter her geht wollen wir nonstop nach Roscoff in Frankreich. Die ersten 3 Tage waren ziemlich entspannt, nur die Windrichtung könnte sich etwas mehr an die Vorgaben vom Wetterbericht halten. Aber in den letzten 24 Stunden begann der Wind zu schwächeln, wir Segeln nur noch zwischen 3,5 und 4 Knoten. Die zurückgelegte Strecke in den letzten 24 Stunden betrug desshalb nur 102 NM. Aber wir haben noch nicht unseren Dieselmotor zu Hilfe genommen.
der letzte Abend am Anker

bevor es los geht, noch einmal voll tanken