Nach dem Deutschlandurlaub sind wir wieder in Malaga
gelandet und haben den Leihwagen abgeholt mit dem wir die 200 km ohne Probleme
bis zu unserem Schiff zurück gefahren sind. Eigentlich wollten wir es uns bis
zur Ankunft unserer Tochter und unseres Enkels gut gehen lassen und schön ruhig
Treten. Aber es kam wieder mal ganz anders. Es waren keine drei Tage vergangen und Ingrid klagte über starke Schmerzen
in Schulter und Hand. Der Besuch bei einem Arzt in unserer Nähe lies uns
erkennen das der geforderte Preis und die vorhandene Qualifikation für diesen
Fall keine Option waren. Es blieb nichts anderes übrig wir mussten ein Flug
zurück nach Deutschland buchen. Wer hätte das gedacht eine Woche nach Abflug
von Stuttgart stand Ingrid schon wider in der Ankunftshalle. Nachdem Ingrid das
volle Programm absolvierte (Ultraschall, Röntgen,MRT u.s.w.) und festgestellt
wurde das nichts schwerwiegendes vorliegt, widmete sie sich ganz dem Job als
Oma. Wir einigten uns so das das sie mit dem selben Flieger wie unsere Tochter zurück
nach Spanien kommt. Ich hatte den Vorteil das ich zum Abholen nur einmal nach
Malaga musste. Es war wie verhext die ganze Nacht jagte ein Sturm mit über 50
Knoten durch den Hafen. Durch das gekrache und Geknalle und den Gedanken nicht
zu verschlafen war die Nacht ziemlich anstrengend und so machte ich mich am
Sonntag(07.02.2016) früh um sieben bei stürmischen Wind etwas zerknirscht auf dem Weg nach
Malaga. Ich war froh gleich einen Parkplatz vor dem Gebäude zu bekommen aber
bis zur Ankunft des Fliegers war noch eine halbe Stunde Zeit und die
Security-Leute machten mir klar das ich mit dem Auto nicht solange an diesem
Platz bleiben dürfe. Da bin ich erst einmal eine komplette runde durch das
Flughafengelände gefahren aber alle kostenlosen Parkplätze waren belegt. Jetzt
wurde langsam die Zeit knapp und ich bin zu den Abgabe-Parkplätzen von Europcar
gefahren die wollten natürlich das Auto gleich in Empfang nehmen. Nach dem ich
mit Hände und Füße erklärt habe das ich auf die Ankunft eines Fliegers warte
gaben sie mir lachend ihr ok. Ich hatte nur noch wenige Minuten bis zur Ankunft
also rein in den Fahrstuhl vier Ebenen nach oben dann war ich ganz am Ende der
Förderbänder.
ewig lange Transportbänder
und gute Laune
Die Geschwindigkeit des Transportbandes plus zügiges Laufen damit
war ich recht schnell und gerade Richtig zum Empfang im Ankunfts-Terminal.
Als wir alle bequem mit den Koffern auf den Transportband gefahren sind haben alle
gestaunt wo ich das Auto gelassen habe – weit aber bequem. Der Sturm begleitete
uns die ganze Woche und wir hatten schon Sorge das die beiden in der Bugkabine
wegen der Wackelei nicht richtig schlafen könnten aber weit gefehlt – Eric
stellte einen neuen persönlichen Record im Langzeitschlafen auf.
als erstes die Sportgeräte testen
ob Sturm oder nicht Eric geht es gut
Damit es ein
gelungener Urlaub wird haben wir uns für jeden Tag ein Reiseplan erstellt.
Am
Montag (08.02.2016) erkundeten wir erst einmal die nähere Umgebung von Almerimar und als
erstes ein Besuch des Reiterhof’s. Ivonne und Eric freundeten sich sofort mit
den andalusischen Pferden an.
Streicheln muss sein
ach tut das gut
Dann ging es zu einer Klettertour zur Steilküste
dort konnte sich Eric richtig austoben und wir alle wurden mit einen grandiosen
Ausblick belohnt.
die Gipfelstürmer
am Ziel
eine grandiose Aussicht
ohne Schweiß kein Preis
Am Dienstag (09.02.2016) hat der Sturm wieder zugelegt und wir sind zum
Strand gegangen und haben dem Treiben der verrückten Keyt-Surfer zugeschaut
(der Wind war so stark das wir uns kaum auf den Beinen halten konnten) wie sie
durch die hohen Wellen gerast sind. Wir sind auch noch mal zum Anfang der
Hafenmauer gegangen und haben uns die riesen Wellen angeschaut wie sie gegen
die Wellenbrecher donnerten. Ivonne musste unbedingt nah am Geschehen sein und
wurde mit ein Vollbad belohnt.
imposante Wellen
Achtung Dusche
Für den nächsten Tag (10.02.2016) haben wir uns die
Besichtigung der Tropfsteinhöhle von Nerja vorgenommen. Die beeindruckende
Höhle (Cueva de Nerja) ist eine beliebte Sehenswürdigkeit in Andalusien. Sie
liegt circa 50 km von Malaga und 5 km von der Stadt Nerja entfernt und wurde
erst im Jahre 1959 von spielenden Kindern entdeckt. Von der ca. 4.2 km langen
Höhlen etwa ein Viertel zu besichtigen.
geschafft, wir sind angekommen
die Höhle wartet auf seine Entdecker
schauen und staunen
es gefällt uns halt
den Erklärungen Zuhören
eine schöne Umgebung
Den Entdeckern bot sich ein spannender
Anblick, denn sie stießen auf Fundstücke aus der Vorzeit. Darunter waren
Steinwerkzeuge, Knochen, Malereien und Tonkeramiken. Menschen aus dem Neolithikum
hinterließen in den Höhlen Getreidereste, Keramiken, Marmorringe und Knochen.
Besonders eindrucksvoll sind die Malereien, von denen das Abbild eines Hirsches
hervorsticht. Forscher nehmen an, dass die Höhlen von Nerja zwischen 30.000 vor
Christus und 1.800 vor Christus als Behausung von Menschen genutzt. Diese Höhle
ist so bedeutend, weil sie fast alle bekannten Arten von natürlichen
Formationen aufweist. Außerdem ist sie dank ihrer großzügigen und hohen Räume
bequem für den Besucher zu betrachten. Unter allen Räumen ist vor allem der des
Kataklysmus hervorzuheben, in dem die Spur eines Erdbebens, das hier vor
800.000 Jahren auftrat, zu sehen ist. Auf jeden Fall waren wir stark
beeindruckt und dank der deutschsprachigen Handys bekamen wir alles sehr gut erklärt.
Am Donnerstag (11.02.2016) starteten wir zum besuch des Aquarium Roquetas de Mar (in
Richtung Almeria) Mit einer Fläche von mehr als 3.000 m² sowie zwei Millionen
Litern Wasser ist es das größte Aquarium von ganz Andalusien.
Heihappen
sehr beindruckend
Es gibt drei
Becken, die unterschiedliche Wasserzonen repräsentieren: das tropische Süß- und
Salzwasser sowie das offene Meer. Die Becken und Landschaften sind ganz toll
gestaltet und teilweise riesig mit den unterschiedlichsten Fischen (auch Haie).
Es gibt ein Rochenbecken wo man die vorbei schwimmenden Tiere streicheln kann.
Wir hatten alle viel Spaß nur der Eintrittspreis ist etwas happig. Im Anschluss
besuchten wir noch die Festung Santa Ana. Die gut erhaltene und in der
Vergangenheit mehrfach sanierte Festungsanlage wurde Ende des 16. und Anfang
des 17. Jahrhunderts direkt neben dem Hafen errichtet, seinerzeit diente sie
als Zufluchtsort für die lokale Bevölkerung vor Piratenüberfällen.
Zielen und Feuer
eine schöne Anlage
Seit der
Wiedereröffnung nach grundlegender Sanierung im Jahr 2003 ist das dreistöckige
Gebäude eine der Hauptattraktionen in Roquetas de Mar. Mittlerweile ist dort
auch das Stadtmuseum untergebracht, in den Ausstellungssälen finden auch
regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. Das Castillo de Santa Ana istein UNESCO-Weltkulturerbe.
Den Freitag (12.02.2016) nutzten
wir am Tag zum Einkaufen und gönnten uns
ein Essen im Stumble In ab 17Uhr haben wir ein Besichtigungstermin in den
Gewächshäusern.
man sieht das Zelt vor lauter Tomaten nicht
die beiden sind sehr sympathisch
Bei der Firma Clisol Agro erklärten uns Frau Lola Gomez und ihr deutsch und
englisch sprechender, rastalockiger, spanischer Übersetzer ausführlich alles rund um die
Gewächshausproduktion in der Region. Der
Besuch hinterlässt bei uns, einen bleibenden Eindruck. Wir erfuhren:
-dass die Alternative zum Gewächshausanbau Wüste ist
(sehr geringe Niederschläge)
-dass jeder Quadratmeter Kulturboden
der unwirtlichen Natur abgerungen und künstlich aufgebaut werden muss
-dass die Produktion in diesem Gebiet hoch professionell
und den klimatischen Gegebenheiten bestens angepasst betrieben wird
-dass der Staat (und die EU) die Produktion
erhalten und fördern will dass alles unternommen wird, die Produktion auch
ökologisch zu verbessern
-dass es schwierig ist bei diesen
tiefen Produktpreisen und der großen Konkurrenz aus Nordafrika, Investitionen
in Richtung Umweltschutz zu tätigen.
Wir konnten uns die neuste Technik in der Bewirtschaftung anschauen - "multitúnel oder Multi-span", das ist eine
Gewächshaus-Struktur in der das Düngemanagement,
das Hing-Tech Gewächshaus
die 1. Verkostung, Spitzpaprika frisch von der Pflanze
die Bewässerung und das Gewächshaus-Klima
komplett durch ein Computersystem gesteuert wird. Auf Pestizide wird zu Gunsten
der biologischen Schädlingsbekämpfung verzichtet. Am dem Ende der Führung gab es eine
Verkostung von allen angebauten Gemüsesorten mit Olivenöl, Brot und Honig - es war super lecker.
Mahlzeit
einer von den vielen Tischen - einfach klasse
Ich
habe noch nie so wohlschmeckenden Tomaten und Spitzpaprika gegessen. Von dem
Angebot Gemüse noch käuflich zu erwerben machten wir reichlich Gebrauch. Aber
so richtig gestaunt haben wir über Eric, am Abend hat er eine große Schüssel Paprika
gegessen, wir mussten ihn regelrecht bremsen.
Dann kam der Sonnabend (13.02.2016)und
wir steuerten auf ein weiteren Höhepunkt unserer Info-Tour zu – die Westernstadt
Mini Hollywood und der Zoo in Tabernas das ist ca. 30 km nordöstlich von
Almería und eines der bekanntesten Ausflugsziele an der Costa de Almería.
der Eingang
eine wilde Schießerei
In
dieser Gegend wurden früher die
bekannten Italo-Western und einige Karl May Filme gedreht. Sergio Leone
schätzte die Ähnlichkeit der Gegend mit der in Texas oder Californien. Mini
Hollywood wurde 1965 für den Film "For a few Dollars" (Für ein paar
Dollar mehr) von Sergio Leone gebaut und war anfangs unter "Yucca
City" bekannt.
Die größten Western- und Actionhelden haben in dieser in
der ganzen Welt bekannten Kulissenstadt ihre größten Erfolge gefeiert: Clint
Eastwood, Sean Connery und Burt Lancaster-Filme wie "Spiel mir das Lied
vom Tod", oder "Der letzte Kreuzzug des Indiana Jones" und viele
weltweit bekannte Filme wurden hier gedreht.
schöne Werbung
aber die Brennerei ist trockengelegt
Dort, wo in den 70er und 80er
Jahren die Spaghetti-Westernhelden Terrence Hill und Bud Spencer den Sand
aufwühlten, rasen heute nur noch Raufbolde durch das Dorf und durch den Saloon,
die nur zur Belustigung der anwesenden Zuschauer engagiert wurden. Hinzu kommen
die obligatorischen Shops und einige Westernausstellungen. Mehrmals am Tag
werden bestimmte Szenen aus bekannten Western liefe nachgespielt.
Die
Schauspieler geben sich sehr viel Mühe, und die anwesenden Kinder einschließlich
Eric sind ganz begeistert und schauen mit großen Augen und offenen Mündern dem
Spektakel zu.
was für ein Man
warst du nicht artig?
Nur zweimal täglich gibt es hier eine Show, 12 Uhr und 17 Uhr, im
Hochsommer noch mal 20 Uhr. Hinter der Westernstadt gibt es auch einen Safari-Park
(Zoo), der zu dem gesamten Komplex dazugehört und nach und nach immer mehr
erweitert wird. Hier kann man Tiger, Lamas, Seehunde, Biber, Papageien ...
bewundern. Für Kinder ist das natürlich ein Ereignis, aber Achtung, im Sommer
ist es hier brüllend heiß und es gibt wenig Stellen, an denen man sich im
Schatten etwas ausruhen kann. Immerhin befindet man sich hier in der einzigen
Wüste Europas und da ist es sehr wichtig, dass man genügend Wasser trinkt.
auf in den Zoo
wer schleicht den hinter mir herrum
Selbst bei unseren Besuch im Februar war es ordentlich warm. Noch ein TIP für
den Sommer: Zwischen dem Westerndorf und dem Safari-Park ist rechts ein Pool
mit Bar, dort kann man sich kostenlos abkühlen, auf einer der kostenlosen Liegen
hinlegen, oder einfach ein Bad nehmen. Also - Badehose einpacken!
nah ja das originalwerde ich mir wohl in Afrika holen
ich kann auch so gucken
Ziemlich
kaputt vom stundenlangen Laufen (durch unser Bootsleben sind wir es nicht mehr
gewöhnt) sind wir wieder im Hafen auf unserer Hembadoo.
Am Sonntag (14.02.2016) früh war der
Urlaub zu Ende, es gab nur noch eins zu tun, ins Auto steigen zum Flughafen
nach Malaga fahren und zum Abschied winken. Aber der Abschied dauert nicht allzu
lange denn im August treffen wir uns auf Lanzarote.
Der Alltag hat uns wieder zurück und die Sonne strahlt
immer kräftiger.
eine Abendstimmung wie in der Südsee
auf so ein Schiffchen ist alles unbequem
Es ist Zeit mal ein kleines Fazit zu ziehen. In den fünf
Monaten, die wir bereits im Hafen von Almerimar liegen, haben wir fast die
komplette To-Do-Liste geschafft. Oft sah es bei uns aus wie bei „Hempels
unterm Sofa“, nur das Bett blieb für jegliches Zubehör tabu.
Geschafft:
Lichtmaschine: Einbau eines Ladebusters
(Hochleistung-Laderegler)
Wechselrichter: nach dem ich den vorhandenen
2kw Wechselrichter in die ewigen Jagdgründe geschickt habe (Generator auf laufenden Wechselrichter
geschalten) mußte ein neuer her. Eine Umschaltung gebaut so das nur
Landstrom oder Generator oder Wechselrichter das Schiff mit 220V
versorgen.
Multimediabox und
W-Lan Router
Tankanzeigen: Wasser und Dieseltank’s mit
auf Luftdruck basierenden Anzeigen ausgerüstet
Motor + Technik: Niveau-Regelung, Pumpe und
umschaltbare Filter für den Tagestank installiert, den Wassermacher neue Kolben und Dichtungen
verpasst. Wasserhähne erneuert und Innendusche umgebaut
Heizung + Ruder: Webasto –Luftheizung installiert,
neuer Verbindungsbolzen für Hydraulikzylinder
An Deck: neue und reparierte Seegel,
neue Kuchenbude und Cockpit -Tisch installiert. Badeleiter Aufhängung
umgebaut
Die
wichtigsten noch offenen Punkte wenn wir an Land liegen:
Kombi-Sensor: zweites Echolot mit enthalten
sind Wassertemperatur und Log (Geschwindigkeit durch Wasser)
Bug abdichten
(konnten wir in Italien nur provisorisch machen)
Antifouling für den Rumpf.
Warmwasserboiler tauschen…
Viel Freude hat uns die Schwäbin Sandra von DeCosta mit
der Fertigung unserer Kuchenbude bereitet.
klasse Arbeit von Sandra
alle sind zufrieden
Ihre Arbeit kann man nur empfehlen,
sehr professionell. Am Ende des östlichen Hafenbeckens (Darsena 3) sitzt
die Firma INOX,
die ausgezeichnete Edelstahlarbeitenfabriziert unser Favorit ist zweifelsohne Stewart.
Wer arbeiten kann (oder auch nur das schöne Wetter genießt)
kann auch Feiern. Und so haben wir beschlossen Ingrids Geburtstag nach- und in meinen
Geburtstag bei einem Blues und Soul Livekonzert
im Stumble In rein zu feiern.
Alex und Ingrid sind begeistert
was Stewart und Sandra abliefern
Der Hauptsänger war Stewart von INOX er hat eine
wirklich begnadete Stimme.
Zu unserer größten Überraschung schnappte sich
Sandra das Mikrofon und sorgte mit einer ganz tollen Stimme für gute Laune. Was
für eine Stimmung in der von Engländern beherrschten Bar.
Am nächsten Tag kam
Alex noch zu ein Geburtstags-Kaffe an Bord. Trotz unserer nachwehen zog sich
das Kaffeekränzchen ordentlich in die länge. In naher Zukunft werden wir unser
Schiff an Land setzen. Ingrid fliegt dann in die Schweiz und wird voller Freude
unser drittes Enkelkind begrüßen.