Dienstag, 16. Juni 2020

Curacao - Update

So hatten wir uns das ganz und gar nicht vorgestellt, aber, wir sind immer noch auf Curacao (Spanish Water). Die Zustände hier sind jetzt wesentlich entspannter als kurz nach unserer Ankunft. Es gibt keine Neuerkrankungen bei den Inselbewohnern und wir können uns frei bewegen. Die paar neu gemeldeten Fälle betreffen ausschließlich Rückkehrer aus dem Ausland (per Flugzeug). Die Lebensmittelversorgung entspricht in etwa der von Europa. Die Geschäfte und Supermärkte sind geöffnet aber viele Gaststätten sind geschlossen (nicht weil sie müssen sondern weil es an Gäste – Touristen mangelt).

ist geöffnet aber kein Gast ist drinn

"The Pier" hat zum Kapitänstreffen geladen

der Markt hat auch geöffnet

am Wochenende sind alle unterwegs
vom Powerboot bis zum Spaßboot

vom Kinderboot bis zum
Ausflugskatamaran

Die Seegrenze wird durch die Coast Guard und die Niederländische Marine sehr stark überwacht (Hubschrauber, Schnellboote u.s.w.) vorallem wegen Venezuela dort wird es immer schlimmer und aggressiver. Es wurde auch schon ein US-Kriegsschiff gesichtet (das bedeutet bestimmt nichts Gutes).
hier noch ein besseres Foto von der zerkratzten Resolute von ihr habe ich im letzten Bericht geschrieben
ein Überwachungsschiff der Marine

neben der Coast Guard kontrolliert auch die Marine

Eine Einreise nach Curacao per Flugzeug oder Yacht ist möglich, aber man muss sofort nach der Ankunft in ein bestimmtes Hotel (für 125 USD pro Nacht) zu einer 14 tägigen Quarantäne. Die Ankunft der Yacht muss am Vormittag in Willemstad in der Marina erfolgen. Die Liegegebühren müssen natürlich auch bezahlt werden. Weil das ganze eine sehr teure Angelegenheit ist machen die Segler einen großen Bogen um Curacao. Eine ganze Menge Segler sind nach Panama gesegelt, das Land und die Marinas heißen jeden willkommen (die 14 Tage Quarantäne sitzt man auf dem Boot ab). Aber das Land kann man nicht so ohne weiteres bereisen und die San Blas Inseln mit den Kuna Yala Indianern sind komplett gesperrt. Das heißt für uns, das ist keine Alternative.

Durch den Panama-Kanal kommt man als Segler auch nicht so ohne weiteres. Übrigens hier wurden die Preise ab dieses Jahr verdoppelt das heißt einfach mal zurückfahren, weil es auf der anderen Seite nicht weiter geht, wäre eine richtig teure Aktion. Für den Pazifik muss ein Zeitplan aufgestellt werden den man auch einhalten sollte, denn die Begegnung mit einem Zyklon bedeutet Lebensgefahr. Bei fast allen Südsee-Inseln herrscht ein Einreiseverbot. Das alles ist eine völlig verkorkste Situation.

Uns bleibt erst einmal nur eins, wir müssen uns bis Mitte November in einer Hurrikan freien Gegend aufhalten, allzu viel Auswahl haben wir da nicht, denn fast überall herrscht ein striktes Einreiseverbot. Den Virus aussitzen ?, ohne eine vernünftige Impfung gibt es kein Ende. Hier in Südamerika geht es jetzt erst richtig los (z.B allein in Brasilien rechnet man bis August mit 180.000 Toten – das fördert nicht gerade die gute Laune und die Abenteuerlust). Jetzt haben wir noch eine Hiobsbotschaft bekommen, unserer Aufenthalt in Curacao im vorigen Jahr wird uns angerechnet und damit haben wir Mitte Juli die 6 Monate voll und müssen wahrscheinlich Curacao verlassen. Wir hoffen das wir dann nach Bonaire können bzw. das Trinidad seine Einreisebestimmungen lockert. Na ja wir werden sehen, noch haben wir vier Wochen Zeit.

So richtig langweilig wird es uns aber nicht. Neben den normalen Hausarbeiten, reparieren und erneuern wir Sachen die wir als höchst unangenehm (dazu gehört das Wechsel der Diesel-Füllleitungen) einstufen. Die „schwergewichtige„ Aktion zwei Neuer 210 Ah Batterien (immerhin 65 kg das Stück) zu kaufen und einzubauen haben wir auch erfolgreich gemeistert. Wir haben auch einen Sattler und Segelmacher auf getrieben, der hat uns neue Scheiben und Reißverschlüsse eingenäht und sämtliche Nähte nach genäht. Wir können sagen es geht voran.

hier müssen neue Scheiben rein
super Arbeit auch alle Nähte nachgenäht
schon haben wir wieder den Durchblick


neue Diesel Füllleitung einbauen
was für ein Alptraum

wenn vom Klo die Wasseransaugung nicht funktioniert, dann steckt ein Fisch in der Leitung
Hurra, die Batterien sind da

Ein richtiger Glücksfall ist die Anwesenheit von Heidi und Lothar auf dem Ankerplatz. Da sie und wir weit und breit die einzigen Deutschen sind können wir uns öfters über unsere weiteren Pläne austauschen und gemeinsam lässt es sich auch besser über die besch.... Lage klagen.

ein Pleuschchen bei
Kaffee und Kuchen

Im übrigen nehme ich Heidis Hilfe als Physiotherapeutin immer noch dankbar in Anspruch, denn die Probleme mit meiner Halswirbelsäule werden immer größer. Übrigens die Beiden halten an ihrem Plan, Panama-Pazifik-Indischer Ozean-Mittelmeer fest.

erst mal an sich selber vorführen
dann geht es bei mir zur Sache

Aber für uns steht schon jetzt fest, unsere Weltumsegelung ist beendet, im Mai 2021 geht es über den Nordatlantik zurück nach Europa. Am längsten haben wir uns damit beschäftigt wo es hingeht, in die Ostsee oder in das Mittelmeer. Ein Highlight das mir auf der Nordroute sehr gefallen hätte wäre die Fahrt durch das schottische Hochland auf dem Caledonian Canal und der Länge nach über den Loch Ness (schön nach Nessi, dem Ungeheuer von Loch Ness, Ausschau halten). Aber wir haben die Befürchtung das uns nach jahrelangen Aufenthalt in den Tropen die niedrigen Temperaturen nicht bekommen. Jetzt haben wir beschlossen nach Griechenland zu segeln und uns dort zu Akklimatisieren. Obwohl wir schon vier Jahre im Mitteemeer unterwegs waren, in Griechenland waren wir auch noch nicht. Bei der massigen Anzahl von Inseln gibt es hier auch viel zu entdecken (auch ein interessanten Kanal, den Kanal von Korinth).
der Kanal von Korinth, es gibt noch vieles zu entdecken