Mittwoch, 7. Juli 2021

von Frankreich nach Deutschland

 

Ankunft in Frankreich 


Der zeitliche Abstand zum letzten Bericht ist ja wiedermal ziemlich groß, aber es waren auch ziemlich stressige Wochen. Erst jetzt in Rendsburg (Nord-Ostsee-Kanal) über den weiteren Verlauf der Reise zu berichten. Im letzten Bericht habe ich am Ende geschrieben, das wir aufgrund der Windrichtung in Richtung Mitte Biskaya unterwegs sind. Zuguterletzt war uns aber der „Wind-Gott“ doch noch wohlgesonnen und er drehte ein wenig nach Nord. Jetzt war es uns möglich halbwegs vernünftig nach Brest (Frankreich) zu segeln. Kurz vor Einlaufen in die große Bucht von Brest haben wir uns entschieden nicht direkt nach Brest zu segeln, sondern gleich in die erste Marina nach Camaret-sur-Mer zu gehen. Die Marina war im Innenbereich voll belegt und wir mussten an dem Beton-Schwimmsteg von außen (außerhalb der schützenden Hafenmauer) festmachen. 

 

erst einmal an den Beton-Steg
immerhin, wir sind angekommen

und sofort waren
helfende Hände bei uns


Der wichtigste Grund weshalb wir schnellstens Schutz gesucht haben war der Sturm, der uns am nächsten Tag erreichen sollte. Wir haben uns schon große Sorgen über unsere Lage gemacht und uns gefragt, ob wir nicht doch nach Brest hätten fahren sollen. Doch in dem Moment wo wir darüber nachdachten weiterzufahren haben sich 10 niederländische Yachten, aus dem inneren der Marina, entschieden nach Brest zu segeln, jetzt konnten wir uns unseren Wunschliegeplatz aussuchen. Damit sich keiner vordrängelt haben wir uns sofort vor die Hafeneinfahrt gelegt und gewartet bis der letzte rausgefahren war. Jetzt konnten wir problemlos zu unserem Steg und sogar längsseits anlegen (ist für uns bequem zum ein- und aussteigen).
 
Sabine und Oliver haben sich auch gleich umgelegt
das ist ein guter Liegeplatz


 

 

 

 
In der Marina lagen einige deutsche Yachten und mit zwei Paaren sind wir dann etwas mehr ins Gespräch gekommen (Sabine und Oliver, Cornelia und Volker). Der krönende Abschluss war dann das Treffen auf dem 59 Fuß Katamaran „Hexe“ (Cornelia, Volker) bei Kaffee und Erdbeer-, Apfel-Torte. 

mmm Torte

reden bis
die Stimmbänder glühen


Als der Sturm dann auf uns traf, machten wir drei Kreuze dafür, das wir nicht an dem Beton-Steg lagen. Der Wind hätte uns voll dagegen gepresst und die Wellen hatten auch ordentlich zugelegt. Alles in allen, wir hätten das nicht unbeschadet überstanden. Ingrid hatte es auf sich genommen und ist zum Einkaufen in den Ort gegangen. Das war gar nicht so einfach , denn nach so vielen Seetagen muss man regelrecht laufen lernen. 
 
Blick rüber zum Ort


eine Seefahrer-Kirche

eine von vielen Festungen

Der englische Kanal

 

Am dritten Tag haben wir schon wieder die Leinen los geworfen und es ging ab in den Ärmelkanal. Die ersten zwei Tage waren unsere besten Segeltage auf der gesamten Strecke. Wir haben auch mit 11 Knoten über Grund unseren bisherigen Geschwindigkeitsrekord gebrochen. Aber das hielt nicht lange an und wir wurden wieder zum Motorsegler. Vor allen aber war es für uns doch sehr anstrengend. Der extrem hohe Schiffsverkehr erforderte, vor allen Dingen in der Nacht, eine sehr hohe Aufmerksamkeit. Die Frachtschiffe bleiben ja in ihrer Fahrrinne, aber die Massen an Fischer (vor allen Frankreich aber auch Niederlande) bewegen sich in dem Bereich wo wir Segeln. 

hier muß man aufpassen das man den Überblick behällt


Eine weitere Herausforderung war die Kreuzung vor Rotterdam (je zwei voll mit schnell fahrenden Frachtschiffen belegte Spuren von drei Seiten) und wir mussten diese Kreuzung queren. Wir mussten ganz genau, bis eine Stunde im Voraus die AIS-Daten auswerten um keine gefährliche Situationen zu provozieren. Wir sind aber unbeschadet und relativ schnell an der Elbmündung angekommen.

Elbe und Nord-Ostsee-Kanal 

 

Hier sind wir so lange gefahren wie der Tidenstrom (ablaufendes Wasser) eine halbwegs vernünftige Geschwindigkeit zuließ. Als es mit normaler Motordrehzahl zu langsam wurde haben wir auf eine der Außenreeden für große Schiffe geankert. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag mit beginnender Flut am Mittag weiterfahren, doch das konnten wir vergessen. Der Nebel war so dicht, das wir nicht einmal ein 300 m Containerschiff neben uns sehen konnten (nur die Nebelhörner waren zu hören). Also noch eine Nacht am Anker – war aber gut für uns mal länger als 3 Stunden am Stück zu schlafen. Aber am nächsten Tag ging es wider los, mit 3 Knoten Tidenstrom von hinten waren wir auch recht flott unterwegs. Auf Tuchfühlung mit den riesigen Container-Schiffen zu fahren ist schon gewöhnungsbedürftig. Schneller als geplant waren wir an der Schleuse zum Nord-Ostsee-Kanal. Wir mussten etwas warten, doch genau zur Einfahrt in die Schleuse frischte der Wind dummerweise auf 20 Knoten auf. Es war uns nicht möglich auf der Seite, die wir uns vorab ausgesucht hatten anzulegen. Jetzt wurde es doch noch ein wenig Hektisch, denn in Höchstgeschwindigkeit mussten die Fender und Festmacher-Leinen auf die andere Seite gebracht werden. 
 
hier warten wir auf die Schleusung

Eigentlich wollten wir in Brunsbüttel in eine kleine Marina, doch die war voll, also sind wir bis zum nächsten Ankerplatz weitergefahren. Wir müssen Anhalten denn Sportboote dürfen den Kanal in der Nacht nicht befahren. Hier haben wir festgestellt das wir ein Problem mit dem Bugstrahlruder hatten. Für die Fehlersuche und Beseitigung sind wir zwei Tage an den wirklich schönen Ort geblieben. Nachdem das Bugstrahlruder sich wieder ordnungsgemäß drehte, ging es Weiter nach Rendsburg. 

ein ruhiger
und wirklich schöner Ankerplatz

Dort wollten wir uns etwas länger aufhalten. Schon an der Eisenbahnbrücke wartete auf uns die erste Überraschung. Herr Hebler aus unserem Heimatdorf, der uns über die gesamte Reise per E-Mail begleitete, winkte uns hier persönlich zu. In der Marina wurden wir richtig nett empfangen. Beim Anlegen an der kleinen Tankstelle standen sofort Segler zum helfen bereit. Die nächste Überraschung bereitete uns Bernd, der Bruder von Ingrid, er ist kurzerhand mal vom Süden Brandenburgs nach Rendsburg gefahren, um uns zu begrüßen. Ob in der Marina oder in der Stadt überall trafen wir Menschen die unbedingt etwas über unsere Reise wissen wollten.

und sofort stehen Helfer bereit
ein schönes kleines Städchen

Flenzburger frisch gezapft

die zweite Überraschung
Bernd steht vor der Tür

und noch eine nette Bekantschaft
Gabi, eine ehemalige Langstrecken-Seglerin






Freitag, 18. Juni 2021

Nord-Atlantik Tag 38

Eins muss man lassen, 38 Tage kein Landgang, nur Wasser, unser Boot und fern ab jeder Zivilisation, das nagt am Gemüt, aber wir können stolz berichten, bei uns hängt der Haussegen noch gerade. Die Arbeitsteilung haben wir in den letzten 6 Jahren eh schon perfektioniert und damit geht an Bord alles sein geregelten Gang. Zwei Ereignisse haben unser Alltag aber unterbrochen. Für längere Zeit sah es aus als ob wir die einzigen sichtbaren Lebewesen auf dem Atlantik sind (Sargasso-See), doch das hat sich in der letzten Zeit gehörig geändert. Wir haben jetzt immer ein bis zwei Delphin Herden zu Besuch. Die halten sich aber nicht allzu lange auf (wir sind meistens zu langsam für ihre Spielchen), aber wir sind nicht mehr allein. Doch die Krönung war vor zwei Tagen, gleich fünf Wale schwammen eine Stunde lang parallel zu uns. Als ob das nicht schon genug war, kam noch eine kleine Gruppe von Delfinen zu uns. Da wir 5 Knoten segelten und wieder einmal eine hohe Kreuzsee hatten,
erzeugten wir eine große Bugwelle. Na das war was für die Delfine. Sie schossen oben aus dem Wellenkamm und sprangen in die Bugwelle Richtung Wellental. Wir hatten schon Sorge das sie bei uns auf dem Deck landen.
endlich wider Leben im Meer 


in der Luft

und im Boot

Und dann das zweite Ereignis, mit einem "Paukenschlag" ging unsere Schwachwind-Phase zu Ende. Innerhalb von Sekunden steigerte sich der Wind von 8 auf 30 Knoten. Was für ein Streß, die Genua war voll ausgerollt und wir hatten eine Schräglage von 30 Grad. In Höchstgeschwindigkeit mussten wir die Segel reffen. Wir wussten das der Wind zulegen würde aber laut Wetterbericht auf 21 Knoten und dann erst drei Stunden später. Das war ein Muntermacher aller erster Güte. Die Zunahme der Windstärke war ja absolut in Ordnung, aber die Windrichtung ließ wieder sehr zu wünschen übrig. Im Wetterbericht war der Wind aus Nord angesagt (freu) und was hatten wir wirklich, Wind aus Nord-Ost (brrr) und wer hätte das gedacht genau nach Nord-Ost wollen wir (nach Brest oder
Roscoff). Bei einer Windstärke von 24 Knoten, mit 50 oder 55 Grad am Wind zu Segeln, mit 25 Grad Schräglage und geringer Geschwindigkeit, macht auch kein Spaß. Aktuell hat sich der Wind ein wenig auf NO gedreht aber wir segeln etwas weiter in Richtung Biscaya und dann nach Norden um ein für Sonnabend angekündigten Sturm auszuweichen. Ich habe das Wetter etwas technisch beschriebenen. Aber man kann es auch viel kürzer beschreiben nämlich "Schietwetter". Das Meer ist grau, der Himmel ist grau (außer es kommt eine Unwetter Front, dann ist er schwarz), der Regen peitscht quer über das Schiff und der Wind ist sau kalt. Oh wie vermissen wir unsere tropischen Meere.

verdammt wir frieren
wie die Weltmeister

und ständig kommen solche
Wetterfronten auf uns zu



Samstag, 12. Juni 2021

Nord-Atlantik Tag 32

Die unheimliche Begegnung.

Bevor ich über unsere Ankunft in Horta (Azoren) und der "Flucht" von der selbigen erzähle möchte ich von einem Vorfall berichten, der uns noch Tage danach schlecht schlafen ließ. Es war der 7 Juni (Tag 27) am Abend, kurz vor Sonnenuntergang meine Wache hat begonnen. Wir hatten wenig Wind und schlichen mit 3 Knoten vorwärts. Plötzlich hörte ich von hinten ein Rauschen auf uns zukommen, ich dachte eine große Welle kommt auf uns zu. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und hechtete zur Reling. In dem Moment erschien der Bug einer französischen Segelyacht (circa 51 Fuss neben mir. Der Abstand Betrug etwa 3 bis 4 Meter. Das Boot fuhr ziemlich schnell mit Motor. Ich wollte rüber rufen das es eine völlig bescheuerte Aktion sei, doch im Cockpit war keine Menschensele. Ich war völlig geschockt. Vor Schreck hatte ich völlig vergessen ein Foto zu machen. Der Kerl hat vermutlich geschlafen und ist mit Vollgas und Autopilot nur durch Zufall nicht auf uns aufgefahren.
So
eine Serienyacht kostet richtig viel Geld und ich habe überhaupt kein Verständnis dafür wenn man nicht die paar hundert Euro für ein AIS aufbringt. Der Atlantik ist so groß das man trotz der großen Menge von Frachtschiffen kaum eins zu sehen bekommt und von einer Segelyacht wird man fast über den Haufen gefahren - unglaublich.

Horta - Ankunft und "Flucht"
Tag 28
Das Sprichwort "was lange wehrt wird gut" scheint auf uns nicht zuzutreffen. Die letzten Meilen nach Horta haben wir absichtlich gebummelt um bei Tageslicht anzukommen. Doch dann die Überraschung, der Vorhafen war rappe voll mit ankernden Yachten und alle noch mit gelber Flagge. Die Marinas waren regelrecht überfüllt (an der Mauer lagen die Boote im Päckchen). Erstmal drehten wir eine Runde im Vorhafen um noch eine kleine Lücke zum ankern zu finden. Dann wollten wir den Anker fallen lassen doch Überraschung es ging nicht. Nachdem ich den Kettenkasten inspiziert hatte mußten wir feststellen das sich der Kettenhaufen komplett umgedreht hat und die Kette sich nicht mehr herausziehen ließ. Also sind wir wieder raus aus den Hafen und haben die Kette mit einer gewaltigen Kraftanstrengung entwirrt. Nach dieser Aktion hat auch das Ankern geklappt. Kaum hingen wir fest kamen die Marineros mit ihrem Schlauchboot längseits und erklärten uns das wir ein PCR-Test machen müssten und das nach 5 Wochen auf dem Wasser - kaum zu glauben. 

Fast alle ankernden Yachten warteten auf ein Termin, den sie per Funk bekommen. Das war uns dann doch zu doof und der Ankerplatz zu unsicher bei dem vorhergesagten starken Wind. Somit beschlossen wir sicherheitshalber voll zu Tanken und sofort weiter zu fahren. Die Wettervorhersage für die nächsten drei Tage sah gut aus aber dann war wieder eine großflächige Flaute in Sicht, na ja wir werden sehen.

wenigstens voll tanken
es ist kaum platz an der Tankstelle

die Marina und der Vorhafen sind voll
naja dann mal tschüss Horta

die letzte Insel der Azoren

Sonntag, 6. Juni 2021

Nord-Atlantik Tag 25

Wie man sieht sind wir immer noch nicht auf den Azoren. Wir sagen zwar immer wieder "macht nichts, wir haben ja Zeit" aber wenn die Winde so sind wie sie jetzt sind "nervt" es doch etwas. Ständig ändert sich die Windrichtung und wenn wir mal Windstärken von 11, 12 Knoten haben sind wir schon froh. Aber so richtig nervt der schnelle Wechsel der Windrichtung. Unser Boot ist ja keine Jolle, wo man mal schnell eine Wende oder Halse machen kann und die Segel auf die andere Seite wirft. Allein die Genua, das große Vorsegel mit etwas über 80 m2, muss faßt komplett eingerollt werden um sie auf die andere Seite zu bringen und wieder auszurollen. Das ganze geschieht nicht etwa elektrisch oder hydraulisch, sondern mit guter alter Handarbeit. Wenn man das Spiel mehrmals am Tag, oder in der Nacht, gemacht hat ist das Fittnesprogramm auf jeden Fall erfüllt. Aber trotz aller Widrigkeiten gehen wir davon aus das wir nächste Woche ankommen. Im übrigen haben wir bis jetzt 2362 NM
zurückgelegt. Der Großteil davon war in Ordnung aber das letzte Drittel gestaltete sich sehr zäh.

Mittwoch, 2. Juni 2021

Nord-Atlantik Tag 21

Oh, Oh mir ist beim letzten Bericht ein Fehler unterlaufen, da war es wohl Tag 17 und heute ist Tag 21. Aber ist ja auch egal so lagsamm geht uns eh unser Zeitgefühl verloren. Wir haben bis jetzt ca. 2150 NM zurückgelegt und unsere durchschnittliche Geschwindigkeit beträgt lächerliche 4,3 Knoten.
Wir haben eine ständige Kreuz-See das heißt eine Welle von vorne und eine von der Seite. Das macht die Fahrt nicht gerade angenehmer. Da wir das Gefühl haben unserem Ziel nicht wirklich näher zu kommen wollen wir unsere Taktik ändern und erstenmal nach Norden Segeln und dann nach Osten. Das wird auch nicht einfach, denn wir müssen erst durch ein Gebiet mit Windstille. Na ja wir werden sehen was uns diese Aktion bringt. Aber nun noch etwas erfreuliches, wir konnten sehen das wir nicht die einzigen Lebewesen auf diesen Teil des Ozeans sind. Der einzige Vogel weit und breit benutze unser Boot als Mitfahrgelegenheit. Am selben Tag kam auch eine kleine Gruppe von Delfinen, die blieben aber nicht lange, denn wir waren zu langsam um ihnen ordentlich Spaß zu bereiten. Die einzigen die hier völlig entspannt über die Wellen segeln sind die Portugiesischen Galleren. Das sind in letzter Zeit recht viele (zart rosa und blaue Quallen).
wer ein Taxi will bekommt auch eins



Samstag, 29. Mai 2021

Nord-Atlantik Tag 17


Und hier ist er, der neuste Bericht von der SY Hembadoo. Wenn auch mit 2 Tagen Verspätung. Wir hatten ja immer noch die Hoffnung etwas positives von der Wetter (Wind) - Front zu berichten. Aber es ist und es bleibt ziemlich entäuschend. Der Wind kommt genau von vorn und ist viel zu schwach um halbwegs vernünftig gegenan zu Keuzen. Es gibt ein paar Leute die sind der Meinung das wir zum Geburtstag unseres Sohnes Marcel am 27 Mai, ein "M" auf die Karte des Trackers gezeichnet (gesegelt) hätten, cool super, doch es war ein extremes gegen den Wind Kreuzen. Die Windstärke war eigentlich in Ordnung doch die unangenehmen, 4 bis 5 Meter hohen Wellen bremsten uns ordentlich aus. Im Moment dümpeln wir mit 2 Knoten Wind so vor uns hin und es ist weit und breit keine Besserung in Sicht. Wir haben es aufgegeben über eine Ankunftszeit auf den Azoren nachzudenken, statt dessen kümmern wir uns um unsere kulturellen Aktivitäten (zu zweit Hörbuch höhen und jeder für sich, jede Menge E-Bücher lesen. Jetzt noch mal etwas zu der Umgebung in der wir uns aufhalten.
Das Wort Wasserwüste hat hier seine volle Berechtigung, in den gesamten 6 Jahren die wir nun unterwegs sind haben wir noch nie eine solche unbelebte und vermüllte Gegend gesehen. Keine Delphine, (doch, am Anfang gab es mal welche) keine See-Vögel nur ab und zu mal einen fliegender Fisch. Dafür schwimmt hier aber jede Menge Plastik-Müll herum (Styropor, Kisten, Bojen ein Rettungsring, Plastikflaschen und, und, und) wie auf einer Müllkippe. Da fehlen einen die Worte.
massenhaft "Portugiesische Galeeren"

wo zum Teufel bleibt der Wind

Sonntag, 23. Mai 2021

Nord-Atlantik Tag 12

Das Problem mit der gerissenen Leine vom Besan-Segel konnten wir lösen ohne auf den Mast zu klettern. Es funktioniert wieder einwandfrei und lässt sich einrollen. Aber unser Lieblings-Problem ist der Wind. Bis jetzt hatten wir Glück und wir sind jeden Tag über 100 NM voran gekommen. Doch seit gestern haben wir totale Flaute. Es macht auch keinen Sinn nach Norden oder Süden auszuweichen denn der Umweg wäre zu groß. Also Motor starten, Augen zu und durch. Vor der Abfahrt hatten wir uns vorgenommen die lange Weile mit Angeln zu bekämpfen und frischen Fisch zu essen. Doch diesen Punkt müssen wir streichen. Wir befinden uns mitten in der Sargasso-See und und hier schwimmen große goldgelbe Teppiche mit Sargasso-Kraut. Wir haben etwas über die Hälfte zu den Azoren geschafft und haben beschlossen doch Horta anzulaufen. Aber jetzt hoffen wir erstmal auf Wind.
kein Wind, dafür reichlich Sargasso-Kraut

Mittwoch, 19. Mai 2021

Nord-Atlantik Tag 8

Die ersten 5 Tage fühlten sich an wie Sonntags - Segeln. Der Wind war gleichmäßig die Sonne lachte und das Hörbuch war spannend. Bis auf das Hörbuch änderte sich dann alles, wir waren umzingelt von mächtigen Gewittern. Aber wir haben es hinbekommen immer etwas Abstand zu halten. Mit den Zentren dieser mächtigen Gewitterzellen wollten wir nichts zu tun haben. Es blitzte ununterbrochen und obwohl wir reichlich Abstand hatten blies der Wind mit 25 Knoten. Gut für uns wir machten 8,5 Knoten Fahrt. Man braucht nicht viel Fantasie um sich vorzustellen was sich im Inneren abspielte. Aber ganz besonders übel waren die Wellen. Da es mehrere Gewitter waren kamen sie aus verschiedenen Richtungen und das ergab eine Kreuzsee mit 2 bis 3 Meter hohen Wasserbergen die uns und unseren Boot ordentlich zu schaffen machten. Als alles halbwegs vorüber war bemerkte ich das das Besan-Segel lose war. Bei der Kontrolle stellte ich fest das die Besan-Fall gerissen war. Wir haben das Segel e
rst
einmal herunter genommen und morgen muß ich auf den Mast eine neue Fall-Leine einziehen. Das wird bei den Seegang ein besonderer Spaß auf den man auch gern verzichten kann.

überall Schiet-Wetter
Segel festbinden, gerissene Fall raus

Hura, alles wider Ok

Samstag, 15. Mai 2021

Nord-Atlantik Tag 4

Endlich ist es soweit, wir sind unterwegs in Richtung Europa. Abfahrt war am 11.05 um 15:00 Uhr. Eigentlich wollten wir ja in das Mittelmeer und dann nach Griechenland. Aber wie schon so oft haben wir den Plan umgeworfen und wollen jetzt in die Ostsee nach Greifswald. Aber erstmal müssen wir über den Nord-Atlantik. Wenn es vom Wetter her geht wollen wir nonstop nach Roscoff in Frankreich. Die ersten 3 Tage waren ziemlich entspannt, nur die Windrichtung könnte sich etwas mehr an die Vorgaben vom Wetterbericht halten. Aber in den letzten 24 Stunden begann der Wind zu schwächeln, wir Segeln nur noch zwischen 3,5 und 4 Knoten. Die zurückgelegte Strecke in den letzten 24 Stunden betrug desshalb nur 102 NM. Aber wir haben noch nicht unseren Dieselmotor zu Hilfe genommen.
der letzte Abend am Anker

bevor es los geht, noch einmal voll tanken

Montag, 1. Februar 2021

Ein Resümee unserer bisherigen Reise

Tja liebe, treue Leser das wird wohl für eine längere Zeit der letzte Bericht über Fernreisen im Blog der Seevagabunden werden. Obwohl wir schon im vorangegangenen Bericht über die Rückkehr nach Europa geschrieben haben, glomm in uns immer noch ein winziger Funken der Hoffnung auf ein Wunder. Aber dieses Wunder, halbwegs vernünftig mit den von uns erwünschten Zwischen-Stopps über den Pazifik zukommen wird sich nicht erfüllen. Viele Länder halten ihre Grenzen weiterhin geschlossen. Die Versorgungslage auf vielen Atollen ist sehr Bescheiden. Inlands Reisen sind aufgrund der Corona-Maßnahmen fast unmöglich und es wird mit zunehmender Armut der Bevölkerung auch gefährlicher. Bevor ich mit dem Resümee beginne noch ein paar abschließende Worte zu unserem Langzeit-Aufenthalt in Curacao. Und der anschließenden Überfahrt nach Saint Martin.

Nachdem wir und viele andere Segler auch, endlich alle nötigen Infos hatten, wie wir unseren Aufenthalt, es war ja Hurricanzeit, ordentlich verlängern können, ging es los, funktioniert aber nur über das Internet. Erst einmal viele Anträge ausfüllen und ausdrucken, und dann ab zur Bank und 550 Euro für uns Beide überweisen.

das haben sie von Europa gut gelernt, Bürokratie und Papier ohne Ende
 

Dann kam eine ewig lange Zeit nichts, wir konnten nur warten, nach ca. 7 Wochen kam eine Bestätigung, Aufatmen. Wir konnten offiziell für ein weiteres halbes im Land bleiben. Zwischen zeitlich haben wir uns regelmäßig mit anderen Seglern getroffen, es sind ja auch immer wieder Neue gekommen. Montag und Donnerstag früh um 9 Uhr traf man sich am Dinghy Steg und wir fuhren mit dem Shuttlebus zum gemeinsamen Einkauf und vor allem zum quatschen. Auch sind wir wandern gegangen oder haben wiedermal einen Bummel nach Willemstadt unternommen oder ein Besuch ins fantastische Aquarium gemacht. Ab und an nahmen wir auch an dem jeden Donnerstag um 17 Uhr stattfindenden, Kapitäns-Dinner teil um die neusten Infos und Erfahrungen, auch den neusten Klatsch und Tratsch auszutauschen und natürlich um gut zu essen. 

die kostenlose Fahrt zum Supermarkt hat schon Kultstatus


so langsam trudeln alle ein

die Hauptthemen: was war, was ist und vor allen wie geht es weiter


Andy (blond) aus St. Martin und Peter
reden bis der Mund trocken ist






Pamela und Martin aus Kanada 


volle Frauen-Power
beim Kapitäns Dinner



 

 

 

Hier noch ein paar Infos zur der neusten Entwicklung der Einreisebestimmungen in Curacao. Also das leidige Thema Quarantäne im teuren Hotel ist Geschichte. Hier die neuen Regeln: wer nicht von einer Niederländischen Insel kommt, muss zuerst nach Bonaire in Quarantäne. Aber vor der Abfahrt per E-Mail die Zustimmung vom Habormaster von Bonaire einholen ( gunter.flanegin@bonairegov.com ). Dann, nach absolvierter Quarantäne, kann man ohne weitere Probleme nach Curacao einreisen. Aber auch hier muss man sich die Zustimmung von Curacao per E-Mail einholen ( reisverificatie.cur@gobiernu.cw ). Ich muss aber sagen in dem Moment wo ich das schreibe kann sich schon wieder einiges verändert haben. Eins ist jedoch sicher ohne schriftliche Zusage das man kommen kann, sollte man nirgendwo mehr hinfahren denn das könnte üble Konsequenzen haben. 

Natürlich haben wir die vielen Wochen geenutzt um anstehende wichtige und auch weniger wichtige Arbeiten zu erledigen. Hier mal eine kleine Auswahl.

alle Polster Bezüge im Boot erneuern
nicht unbedingt notwendig, aber schön






Generator, Zylinderkopf wegen undichtigkeit abbauen

unbedingt notwendig, aber doof


 

 

 

Für uns ist das erste Ziel auf dem Weg nach Europa - Saint Martin. Voriges Jahr sind wir die Strecke schon einmal gesegelt, das war alles andere als einfach. Aber bevor es losgeht, bedarf es einiger Vorbereitungen. Die Zeiten wo man sich einfach ein Ziel aussuchen konnte, hinsegelte und ein klarierte sind leider, dank Corona vorbei. Als erstes benötigen wir ein PCR-Test und dann noch eine Eidesstattliche Erklärung, alles zusammen müssen wir dann nach Martinique zur zentralen Einreisestelle für die französischen Überseegebiete senden und auf die schriftliche Erlaubnis zur Einreise warten. Ein Labor das den Test macht ist schnell gefunden (nur bei dem Preis mussten wir etwas tiefer durchatmen, 106 US-Dollar pro Test). Am Vormittag haben wir den Test in einem sehr modernen Labor durchgeführt und am Nachmittag hatten wir das Ergebnis (das ging schon mal erfreulich schnell). 

vor und im Labor geht es recht Locker zu
kurz warten und schon geht es los (Stäbchen gefühlt bis in das Gehirn)

Noch am Abend haben wir die Email verschickt und staune, staune am nächsten Morgen war die Antwort schon da - (in Deutsch!!! ) "herzlich willkommen in den französischen Gewässern. Jetzt konnte es los gehen. Nach acht Monaten auf Curacao fällt der Abschied doch ein bisschen schwer aber die Freude den Anker zu lichten überwiegt.

noch einmal vielen Dank an Viktor, vom OCC (Ocean Cruising Club), für die Hilfe und die guten Ratschläge 
  


Fachsimpeln mit Gerd
egal was kommt Jörg will in den Pazifik







Tschüss und Winke Winke unsere Nachbarn
Tschüss und winke winke Beate und Bernd






der letzte Sonnenaufgang in Curacao

Der kürzeste Weg nach Saint Martin hat eine Länge von ca. 350 NM, da wir aber gegen Wind, Wellen und starker Strömung kreuzen müssen, bedeutet das für uns doppelter Weg und dreifache Zeit. Unsere Hoffnung das sich der Wind nach ein paar Tagen etwas mehr nach Osten oder gar nach Süd-Ost dreht erfüllte sich natürlich nicht. Der Wind blies eisern aus Nord Ost. Um uns den Spaß endgültig zu verderben kamen noch alle paar Stunden die sehr starken Regen-Gebiete mit den Starken Windböen (so um die 30 Knoten) dazu. Da wir, um halbwegs vorwärts zu kommen, alle Segel voll gesetzt haben, hatten wir öfters mal eine äußerst bedenkliche Schräglage. Aber wir haben auch das hinbekommen und haben unser Ziel , Saint Martin, nach 10 Tagen erreicht. 

hier kommt der nächste Squall
ja und dann ist er da

 

 

 

kaum angekommen greift das

franz. Lebensgefühl - Kaffee und Croissant

Jetzt liegen weitere fünf Monate vor uns bevor wir Ende April oder Anfang Mai weiter können. Wir werden die Zeit nutzen um all die Dinge die wir immer vor uns hergeschoben haben in Ordnung zu bringen. Von Corona merkt man hier nicht allzu viel. Die Menschen haben meistens die Masken auf (auch draußen) und halten Abstand. Aber auch die meisten Geschäfte, Restaurants und Kaffees haben geöffnet. Hier lässt es sich wie in Curacao gut aushalten. Auch rüber nach St. Maarten, ob im Bus oder mit dem Schlauchboot geht es ohne Probleme. 

Auch hier verbringen wir viel Zeit mit Reparaturen und Kontrollen

Monitor geht nicht mehr, also die angeklebte Rückwand ab und Fehler suchen (wie man sieht Fehler gefunden)

auf beide Masten hoch und für die große Tour
Wanten (Stahlseile) auf Beschädigungen untersuchen








Genua (das große Vorsegel) nachnähen

Wassertank reinigen



 

 

 

Und nun ein kleines Resümee unserer Reise
Ich glaube nach 5 Jahren auf See und dem aufgezwungenen Stopp der Reise durch das Corona-Virus ist es wohl doch an der Zeit einen kleines Resümee zu ziehen. Sind wir wirklich schon 6 Jahre unterwegs?? Manchmal kommt es uns viiiiiel länger vor, manchmal fühlt es sich an, als hätten wir gerade erst die Leinen in St. Georgio, Italien (nördliche Adria) gelöst. Obwohl ich nicht so schlecht in Mathematik bin, bin ich kein Freund der statistischen Zahlen. Wie viel Wochen, Tage, Stunden, Seemeilen liegen hinter uns? Wie viel Diesel haben wir unter Motor verbrannt? Wie viele Tage waren wir in einem Hafen, wie viele auf See wirklich unterwegs? Wie oft haben wir geankert, wie oft haben wir Flüge nach Deutschland gebucht? Solche Statistiken sind sicherlich interessant aber wir können uns einfach nicht dazu aufraffen, das alles auszurechnen. Aber wir Fahren manchmal mit Staunen und Verblüffung mit dem Finger über die Landkarte unseres Sateliten-Trackers ( https://share.garmin.com/KlausPeterJaschke ). Da sind wir los, dort waren wir und hier sind wir jetzt gerade. Meine Güte, was für eine Strecke, wie viel Wasser - und was wäre unter normalen Umständen noch dazu gekommen (obwohl die 5000 NM über den Nordatlantik die demnächst anstehen sind ja auch nicht ganz ohne).


 Einige Male waren wir in dieser Zeit auch für 4 bis 5 Wochen in Deutschland und der Schweiz bei unseren Kindern und Enkel und natürlich auch bei unseren Freunden und ehemaligen Arbeitskollegen. Daheim, Zuhause – zwei Begriffe für ein und das Selbe? Unser zu Hause ist, wo unser Schiff grade herumdümpelt, also dort wo der Anker fällt.. Es gibt kaum etwas was mit soviel positiven Gefühlen ausgestattet ist wie unsere SY Hembadoo. Wenn es um Leib und Leben ging (z.B. Südatlantik) konnten wir uns im Großen und Ganzen auf SY Hembadoo verlassen. Deshalb können wir uns im Moment keinen besseren Wohnort vorstellen, egal in welchem Land und an welcher Küste.

Obwohl wir in und an unserem schwimmendem Zuhause immer viel zu tun haben, denn den Zustand: "Alles in Ordnung" werden wir nie erreichen. Was in der Marina bei der Abfahrt noch toll und proper aussieht und glänzt, ist nach 5 Jahren Atlantik oder Monate langen tropischen Flussfahrten Schrott (natürlich nicht alles). Ja da bleibt nichts anderes übrig – als den Kopf und die Finger zu gebrauchen – in meiner kleinen Werkstatt habe ich, dank Manu und Skini, ein Spruch an der Wand hängen der mein Leben bestimmt – „Alle sagten es geht nicht, doch dann kam der eine und der wusste das nicht - und tat es“. Zu behaupten, wir würden gerne segeln, wäre eine glatte Lüge - aber ein "Zuhause" mitnehmen zu können und die Welt entdecken war immer mein, unser Wunsch. Die Lieben daheim, sind so weit weg und gedanklich doch oft so nah, und Dank der modernen Kommunikationsmittel nehmen wir Anteil an ihrem Leben und Sie an unserem. Die Intervalle, in denen wir uns sehen, werden jetzt wegen Corona länger, zwei Jahre, wären es im Jahr 2021. Die letzten 5 Jahre gab es für uns kein Sommer oder Winter (bis auf das halbe Jahr in Feuerland und im Südatlantik) mehr, so hieß die Zeitrechnung meistens Regenzeit, Hurrikansaison und Sturmtage oder eben keine. Die „Hattet ihr denn schon mal einen richtigen Sturm??“ Sensationslust schwingt in dieser Frage mit. Wer unseren Blog fleißig gelesen hat weiß was wir diesbezüglich auf dem Südatlantik erlebt haben. Obwohl unser Boot sehr Seetüchtig ist, sehnen wir uns nicht nach diesen Seetagen zurück. Ich habe einen Spruch voll verinnerlicht: "Die See ist nicht dein Feind - dein Freund aber auch nicht!" Und so haben wir uns auf der gesamten Reise respektiert - bis auf die von ihr verursachten unausbleiblichen technischen Probleme ließ sie uns in Ruhe. Den Sturm im Wasserglas, an Bord, unter der Crew – den wird es immer mal wieder geben. Das bleibt gar nicht aus. Und wir gehören auch nicht zu Denen, die da sagen würden, dass es bei uns immer super harmonisch zugeht und wir als Paar in der Enge des Lebensraumes noch besser zusammen harmonieren. Wir gönnen das jedem von Herzen und freuen uns mit. Aber die offenen und ehrlichen Auseinandersetzungen haben uns oft geholfen zuallerletzt die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aber wir sind halt ein Paar mit Ecken und Kanten und das schon seit 47 Jahren. Aber wir mussten feststellen das wir nach den vielen bestandenen Abenteuern und Prüfungen auch etwas ruhiger geworden sind. Was auch nicht jede(r) von sich sagen kann. Gibt es doch auch so einige Paare, die auseinanderdriften im Verlauf einer solchen Reise, die zukünftig getrennte Wege segeln oder gehen. Uns haben besonders die Landausflüge in Europa, Afrika und Südamerika sehr gut getan. Insbesondere der Bordfrau, die sich doch um ein vielfaches ausgeglichener fühlt, vieles mit neuem Blick anschaut und mehr noch genießt wie bislang. Ich aber spüre immer eine gewisse Unruhe und Rastlosigkeit (ob auf Wasser oder auf Land) in mir. Die Lust am Weiterfahren, Neues zu entdecken. Ingrid ist auch mutiger geworden, selbst in dem entlegensten muslimischen Dorf (noch schlimmer der Großstadt) traut sie sich allein zum Geldautomaten zu gehen und dann hocherhobenen Hauptes, die Geldscheine gut am Körper versteckt, mit ihrer finanziellen Beute und dem Großeinkauf von mehreren Kilos wieder zurück zum Schiff zu traben. Denn in sengender Sonne kann das schon eine echte Belastung sein. Apropos Ingrid, es hat doch eine ganze Weile gedauert, aber jetzt hat sie eine innige Freundschaft mit dem Außenborder und dem Schlauchboot geschlossen und das bekommt unser beider Freiheit sehr. Ein heikles Thema - aber ich möchte alle beruhigen, die den Sprung aus dem Heimathafen schaffen. In den meisten Gegenden dieser Erde kann man unbesorgt die Eingänge und Luken offen lassen. 100 % Schutz gibt es nicht. Sind Einbrüche für die entsprechende Gegend bekannt - lassen wir das Licht im Cockpit brennen. Das Schlauchboot holen wir grundsätzlich jeden Abend aus dem Wasser. Ich möchte mir nicht die Zunge verbrennen, aber die meisten Diebstähle kommen aus unserem eigenen Kreis - der Segler.

Piraterie ist auch ein Dauerhit. Manchmal kamen uns die Fischer verdächtig vor, dabei waren sie nur neugierig und für ein Bier und eine Schachtel Marlboro erhielten wir ein riesiges Lächeln und jede Menge Fisch. Auf die Frage wo es uns am besten gefallen hat, gibt es aus unserer Sicht eine klare Antwort: Afrika – auf den Flüssen von Senegal und Gambia, Südamerika: Brasilien, Peru, Urugway, Feuerland. Alles Naturbelassene meistens fernab vom internationalen Tourismus war unser Ding.

Hier möchte ich das Resümees erst einmal beenden. Sollte noch ein Interesse bestehen über die Technik, die sich bewährt hat, oder auch nicht, kann ich ja noch einmal ein paar Zeilen dazu schreiben.