Samstag, 12. Juni 2021

Nord-Atlantik Tag 32

Die unheimliche Begegnung.

Bevor ich über unsere Ankunft in Horta (Azoren) und der "Flucht" von der selbigen erzähle möchte ich von einem Vorfall berichten, der uns noch Tage danach schlecht schlafen ließ. Es war der 7 Juni (Tag 27) am Abend, kurz vor Sonnenuntergang meine Wache hat begonnen. Wir hatten wenig Wind und schlichen mit 3 Knoten vorwärts. Plötzlich hörte ich von hinten ein Rauschen auf uns zukommen, ich dachte eine große Welle kommt auf uns zu. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und hechtete zur Reling. In dem Moment erschien der Bug einer französischen Segelyacht (circa 51 Fuss neben mir. Der Abstand Betrug etwa 3 bis 4 Meter. Das Boot fuhr ziemlich schnell mit Motor. Ich wollte rüber rufen das es eine völlig bescheuerte Aktion sei, doch im Cockpit war keine Menschensele. Ich war völlig geschockt. Vor Schreck hatte ich völlig vergessen ein Foto zu machen. Der Kerl hat vermutlich geschlafen und ist mit Vollgas und Autopilot nur durch Zufall nicht auf uns aufgefahren.
So
eine Serienyacht kostet richtig viel Geld und ich habe überhaupt kein Verständnis dafür wenn man nicht die paar hundert Euro für ein AIS aufbringt. Der Atlantik ist so groß das man trotz der großen Menge von Frachtschiffen kaum eins zu sehen bekommt und von einer Segelyacht wird man fast über den Haufen gefahren - unglaublich.

Horta - Ankunft und "Flucht"
Tag 28
Das Sprichwort "was lange wehrt wird gut" scheint auf uns nicht zuzutreffen. Die letzten Meilen nach Horta haben wir absichtlich gebummelt um bei Tageslicht anzukommen. Doch dann die Überraschung, der Vorhafen war rappe voll mit ankernden Yachten und alle noch mit gelber Flagge. Die Marinas waren regelrecht überfüllt (an der Mauer lagen die Boote im Päckchen). Erstmal drehten wir eine Runde im Vorhafen um noch eine kleine Lücke zum ankern zu finden. Dann wollten wir den Anker fallen lassen doch Überraschung es ging nicht. Nachdem ich den Kettenkasten inspiziert hatte mußten wir feststellen das sich der Kettenhaufen komplett umgedreht hat und die Kette sich nicht mehr herausziehen ließ. Also sind wir wieder raus aus den Hafen und haben die Kette mit einer gewaltigen Kraftanstrengung entwirrt. Nach dieser Aktion hat auch das Ankern geklappt. Kaum hingen wir fest kamen die Marineros mit ihrem Schlauchboot längseits und erklärten uns das wir ein PCR-Test machen müssten und das nach 5 Wochen auf dem Wasser - kaum zu glauben. 

Fast alle ankernden Yachten warteten auf ein Termin, den sie per Funk bekommen. Das war uns dann doch zu doof und der Ankerplatz zu unsicher bei dem vorhergesagten starken Wind. Somit beschlossen wir sicherheitshalber voll zu Tanken und sofort weiter zu fahren. Die Wettervorhersage für die nächsten drei Tage sah gut aus aber dann war wieder eine großflächige Flaute in Sicht, na ja wir werden sehen.

wenigstens voll tanken
es ist kaum platz an der Tankstelle

die Marina und der Vorhafen sind voll
naja dann mal tschüss Horta

die letzte Insel der Azoren

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