Freitag, 20. Dezember 2019

Zurück zu den kleinen Antillen

Noch etwas vorab. Aufgrund von einigen Nachfragen, noch einmal ein Hinweis zu unserer Anzeige „aktueller Standort“ im Blog. Nach dem öffnen wird immer nur der letzte Reiseabschnitt und der aktuelle Standort angezeigt. Erst wenn ihr auf den Button (rechts oben in der Karte) „alle Tracks anzeigen“ anklickt seht ihr unsere gesamte Reise. Sind kleinere Lücken in der Aufzeichnungs-Linie vorhanden liegt es daran das wir vergessen haben entweder den Sateliten-Tracker einzuschalten oder das Ladekabel anzuschließen.

Dienstag, der 12.11.19 Tschüss Klein Curacao

Auch wenn der Aufenthaltsort noch so schön ist irgendwann müssen wir weiter denn es gibt noch soviel zu entdecken. Also Anker auf und los. Die paar Meilen von Klein Curacao nach Bonaire sind wir komplett gegen den Wind mit Motor gefahren. Das Großsegel hatten wir nur gesetzt um das Boot in den Wellen etwas zu stabilisieren. In Kralendijk / Bonaire, zum zweiten mal angekommen, haben wir gehofft eine der Mooringbojen vor der Promenade zu bekommen. In die teure Marina wollten wir nicht noch einmal. Hurra, wir hatten Glück und haben noch eine freie Boje erwischt. Hier liegt man in Reih und Glied vor der Promenade von Kralendijk – wir fühlen uns wie aufgereiht an einer Perlenschnur. Damit sind wir zwar mitten im Geschehen, aber haben dafür nur ganz kurze Dinghystrecken, wenn es wiedermal heißt: Supermarkt oder Happy Hour.

Hembadoo an der Mooring
und nicht weit weg das Dinghy-Dog
Der Liegeplatz ist natürlich nicht zu vergleichen mit dem vor Klein Curacao, die Schildkröten fehlten aber jeden Tag schwimmen ist auf jeden Fall möglich denn das Wasser ist wie wir schon beim erstenmal festgestellt haben super klar. Von Ruhe und Einsamkeit kann man hier mit Sicherheit nicht reden. Selbst Nachts ruht der Ort recht spät, entweder die Karaokemusik schallt noch lange zu uns rüber oder diverse Krafträder mit extra lauten Auspuffen heizen des Nachts hier die Straße lang. Jeden Tag liegen hier ein oder zwei Kreuzfahrtschiffe und schon schwappen mal Fünf bis Sechstausend Touristen auf die Insel. Es scheint Hauptsaison für Kreuzfahrer zu sein.
Die Hauptstraße von Kralendijk sowie die ansässigen Kneipen, die Wassertaxis nach Klein Bonaire, das Tauchboot und die Charter-Katamarane sind dadurch immer rappe voll.

auf ganz Bonaire gibt es keine Hochhäuser
außer hier
Hier vor der Promenade lernten wir Hans und Katrin von der SY Esmeralda kennen. Hans ist Arzt und Ingrid hat sofort die Gelegenheit genutzt und sich in Behandlung begeben. Die beiden haben auch ein sehr Ambitioniertes Ziel, sie wollen von hier gegen Wind, Strömung und Welle nach Brasilien und weiter in den Süden. Unser Blog hat sie für dieses Vorhaben noch mehr motiviert. Interessant fanden wir auch die Reisepläne von Pia und Köbi, die beiden Schweizer wollen mit ihrer Yacht Lupina auch 2020/21 durch den Panamakanal in den Pazifik. Vielleicht gibt es ein Wiedersehen in Panama.
Die beiden großen guten Supermärkte sind zu Fuß ca. 20-30 Min. entfernt und die letzten beiden Tage haben wir damit verbracht, einen großen Teil von deren Lebensmittel zu uns an Bord zu transportieren. Denn die nächsten 1-2 Wochen werden wir ohne Nahrungsnachschub auskommen müssen, da wir uns morgen hier vom Acker machen werden und zwar ohne genau zu wissen, wo wir und wann wir irgendwo landen werden. Geplant sind ein Zwischenstopp auf ein oder zwei einsamen Inseln von Los Roques die zu Venezuela gehören um dann einen besseren Windwinkel in Richtung Nord/Ost nach Saint Marten zu haben. Wir haben nämlich keine Lust, hier vor Bonaire ewig auf das richtige Wetterfenster zu warten (zumal die Mooring jede Nacht 10 Dollar kostet).

Mittwoch, der 20.11.19 Tschüss Bonaire

Am 20.11.19 pünktlich um 09.00 Uhr lösen wir die Leinen von der Mooring Boje. Und tatsächlich erwartet uns weiter draußen schwacher Wind wie vorhergesagt und aus der falschen Richtung, nämlich genau aus der, in die wir wollen. Aber auch das war vorhergesagt. Und wie wir so mit Motorkraft unterwegs sind kam uns die Erkenntnis das wir doch gleich nach Nord/Osten können denn den Diesel verfahren wir so oder so. Ein paar Wochen später wussten wir das diese Entscheidung die richtige war. Denn die Hoffnung das sich der Wind auf Ost oder gar Süd/Ost dreht (hatten wir in Curacao oft) erfüllte sich überhaupt nicht. Aber für das erste Viertel der Strecke war der schwache Gegen-Wind gut denn wir hatten zum Teil drei Knoten Gegenstrom (wir kamen uns vor wie auf einem Fluss).
und hier waren sie wieder, unsere treuesten
Begleiter - Delphine die viel Spass haben
anfangs hatten wir genügend Zeit zum Angeln
Aber je weiter wir nach Norden gekommen sind nahm der Gegenstrom etwas ab und der Wind legte ordentlich zu und immer schön aus Nord/Ost die Wellen wurden immer höher es fing an zu regnen und rund um uns Blitz und Donner. Das war alles andere als gemütlich, eher nervig Aufgrund des miserablen Wetters. Wir waren schon drauf und dran nach Martinique abzudrehen. Aber nach einem längeren Schlag nach Osten und mit Motorunterstützung haben wir es doch noch nach St. Marten geschafft. 


Angekommen in Sint Maarten bzw. Saint Martin,

Land in Sicht - Sint Maarten (Königreich der Niederlande)

da wir auf die französische Seite in der Marigot Bay wollen. Am Sonntag, den 24.11, nach 4 1/2 Tagen werfen wir morgens gegen 10.30 Uhr auf der französischen Seite in der Marigot Bay den Anker. Am Montag auf dem Weg in Richtung Land um einzuklarieren machten wir einen kurzen Stopp an der deutschen Yacht Tanamera bei Birte und Wolfgang. Sie gaben uns den Tipp zum Boots-Ausstatter Island Water World zu gehen um uns anzumelden. Wir verabredeten uns noch zu einem Treffen am Abend und dann marschierten wir los.
mit Birte und Wolfgang im Gespräch
Das anmelden geht hier tatsächlich sehr einfach und der französischsprachige Computer ist auch kein Problem. Wir geben die Daten im Computerterminal ein, es erfolgt ein Ausdruck der vom Laden Mitarbeiter kurz geprüft, gestempelt und unterschrieben wird. Und mit einer Spende von 2 Euro für die Seenotrettung ist alles erledigt.
Einklarieren mal anders (ohne Behörde)
Ja, hier gibt es wieder Euro und, da wir ja im Prinzip in Frankreich sind auch einen gut sortierten Supermarkt mit europäischen Waren. Er ist nicht gerade billig, aber dafür bietet er ein reichhaltiges Angebot.
Sint Maarten bzw. Saint Martin ist etwas ganz Spezielles: Sie ist die kleinste Insel der Welt, die zu zwei Ländern gehört, der Süden als autonome Region innerhalb der Niederlande, der Norden als Teil Frankreichs. Einsame Strände gibt es nur wenige, dafür findet man auf nur 88 km² fast alles, wofür die Karibik steht. Und die Menschen hier sind dankbar darüber, dass wieder richtig was los ist, denn erst vor kurzer Zeit war alles ganz anders. Als am 6. September 2017 “ Irma „ , der stärkste Atlantik-Hurrikan in der Geschichte, über die Insel fegte, ging das Leben für die Einheimischen im wahrsten Sinn unter. Es war ein Kategorie-5-Hurrikan mit einer konstanten Windgeschwindigkeit von 280 km/h. Bis zu 95 Prozent der Gebäude wurden beschädigt und 60 Prozent waren unbewohnbar, die Wirtschaft, deren Einnahmen zu 90 Prozent aus dem Tourismus stammen, lag am Boden. Mittlerweile herrscht größtenteils wieder Normalität, der Aufbau ist in vollem Gang und Dank viel Unterstützung seitens der Mutterländer sowie der EU funktioniert wieder fast alles. Manche Hotels konnten wieder in vollem Umfang eröffnen, manche werden noch restauriert.
Die Touristen sind jedenfalls wieder da. Das sieht man auch am Hafen von Philipsburg, der Hauptstadt des holländischen Teils, durch deren Gassen sich Dank Zollfreier Zone wieder Menschenmassen schieben. Vier riesige Kreuzfahrtschiffe liegen hier oft gleichzeitig vor Anker. Trotz der Kurzbesucher sind die Reedereien besonders beliebt, waren sie doch die ersten, die nach dem Hurrikan nicht nur Versorgungsgüter, sondern auch zahlende Gäste wieder auf die Insel brachten.
noch nie haben wir so viele zerstörte und
gesunkene Yachten gesehen wie auf dieser Insel
schwere Werkstatt-Container blieben nicht verschont
viele abseits stehende Gebäude sind noch zerstört
sehr viele Yachten wurden schon aus dem Wasser geborgen und auf Sammelplätze abgestellt

 

Maho Beach – ein total verrückter Strand an der Landebahn

Der Princess Juliana International Airport ist aber längst auch wieder voll intakt, was nicht unwichtig ist, ist er doch die bekannteste Attraktion der Insel. Keine zwanzig Meter über den Köpfen von Badetouristen am berühmten Maho Beach setzen die Flugzeuge zur Landung an. Noch spezieller sind jene Urlauber, die sich, meist nach mehreren Cocktails in den angrenzenden Bars, direkt an den Zaun stellen, wo die startenden Jets wegen der nahen Berge mit vollem Schubstrahl loslegen müssen. Wir standen zehn Meter weiter weg und spürten noch immer den heißen, nach Kerosin stinkenden Sandsturm. Das sind Eindrücke, ich glaube die vergisst man nie.
die Warnung ist klar und deutlich, es interessiert nur keinen
ja wo bleiben die denn und wann kommen sie
na da kommt ja einer
sowas giebt es nirgendwo sonst auf der Welt
Flugzeuge gucken macht durstig
das sind die härtesten, vorbereiten zum Start
noch dichter gelingt kein Foto
Ein wichtiger Grund weshalb wir nach Sint Maarten wollten. War unsere Weihnachts-Einkauf-Tour. Da unser großer 6,5 kW Generator beim Starten ein paar kleinere Macken zeigte wurde uns klar das wir unbedingt ein kleinen Ersatzgenerator benötigen. Wir brauchen unbedingt ein 230V Generator für den Wassermacher. Wegen der Einschaltstromspitze der Hochdruckpumpe funktioniert unser 2 kW Inverter nicht. In Curacao konnten wir keinen auftreiben. Aber hier beim Bootsausstatter leuchtete uns der 2,2 kW Honda Generator schon entgegen. Mit dem Rabatt den wir noch bekamen war er billiger als in Deutschland.
und wir dachten das reicht zu Weihnachten
Probelauf erfolgreich absolviert

Kaum das wir den Generator erfolgreich getestet und anschließend konserviert und ihn gut und fest verstaut haben geht doch von unserem großen Generator mit einem jämmerlichen Quietschen die Wasserpumpe kaputt. Gut das wir einen Ersatzgenerator besitzen. Also wieder ausgepackt und endkonserviert. Damit dieser Tag auch wirklich ein besonderer wird geht es fröhlich weiter. Nachdem ich schweißgebadet am noch warmen Generator die Wasserpumpe ausgebaut habe bin ich unter die Dusche gegangen. Wie man halt so duscht erst mit klaren Wasser dann voll mit Shampoo eingeseift und schön in Ruhe abspülen. Doch Ups, kein Wasser mehr. Wasserhahn aufgedreht geht auch nicht. Voll eingeschäumt bin ich dann quer durchs Boot zum Naviplatz und habe nachgeschaut ob die Sicherung gekommen ist, aber alles ist Okay. So ein Mist aber auch, die Druckwasserpumpe ist kaputt. Da bleibt nur noch eins mit der Fußpumpe und einer Tasse das Duschen (abspülen) zu beenden. Nach dem Ausbau der Druckpumpe habe ich festgestellt das der kleine Druckschalter nicht mehr funktionierte. Also gingen wir am nächsten Tag auf große (eigentlich kleine) Einkaufstour. Dazu fuhren wir mit dem Dinghi über die Simpson Bay Lagoon (Binnen-Salzwasser-See) durch die Simpson Bay Causeway (große Brücke) hindurch in den niederländischen Teil der Insel zu den großen Laden von Island Water World. Das war wie im Schlaraffenland, nur nicht so billig. Als erstes viel uns ein 9,8 PS Außenborder von Nissan auf, er war im Sonderangebot (übrigens hier ist alles Steuerfrei) mit zusätzlich 25% Rabatt da konnten wir nicht wiederstehen. Zumal Ingrid es nicht geschafft hat unseren 6 PS Yamaha anzureißen. Jedenfalls den Nissan zu starten ist ein Kinderspiel und weil es gerade so gut lief kauften wir auch gleich ein neues 2,9 Meter langes, UV festes Schlauchboot aus Hyperlon. Damit haben wir unser Weihnachtgeschenke Budget bei weiten überschritten. Jetzt war da ja noch unsere Druckwasserpumpe. Als ich den Preis von dem Druckschalter gesehen habe bekam ich fast Schnappatmung, der war nicht weit weg vom Preis einer neuen Pumpe und an dem Ding ist nichts besonderes dran. Da gibt es nur eins Augen zu und durch.

Planänderung - ein neues Dinghy mit Motor
so ein kleiner Plastik-Schalter und so ein Preis

mit dem alten Dinghy im Schlepp ist alles gut
die leichtbauweise (Alurumpf) erleichtert das Anheben
Das mit der Kühlwasserpumpe vom Generator gestaltete sich etwas schwieriger. Wir sind zu F.K.G. Marine Rigging gegangen und versuchten unser Glück die Pumpe da zu reparieren. Eigentlich können die fast alles anfertigen und reparieren aber nicht unsere Pumpe. Veronika eine super freundliche Deutsche ist mit uns von einem zum anderen gelaufen aber es war nichts zu machen. Aber wir bekamen den entscheidenden Tipp zur Firma Electec zu gehen und unser Glück dort zu versuchen. In der Werkstatt erklärten sie uns das sie zwar die Kugellager wechseln könnten aber nicht die Wellendichtung. Wir sollen aber ein paar Häuser weiter in den Verkaufsladen gehen und dort können wir eine neue Pumpe bestellen. Gesagt, Getan – wir waren überrascht wie groß der Laden war und über die Fülle von Ersatzteilen. Die Pumpe bestellen war auch kein Problem sie kommt in 14 Tagen aus den USA. Und so lernen wir nach und nach die Werktätige Bevölkerung von St. Martin kennen.
Ingrid ist jetzt ständig in Frankreich oder den Niederlanden unterwegs

übrigens die Simpson Bay Lagoon ist auch ein
Parkplatz für die Superyachten der Super-Reichen


Und zum Schluss wünschen wir noch allen Lesern schöne und geruhsame Weihnachten und einen guten Rutsch in das Jahr 2020.

Fortsetzung folgt.

Sonntag, 10. November 2019

Klein Cuacao - Natur pur

Freitag, der 01.11.19, jetzt ist es so weit, wir machen uns auf nach Klein Curacao. Natürlich gegen Wind, Welle und Strömung. Wir sind mit dem Motor unterwegs denn auf dem kurzen Stück lohnt sich das Kreuzen für uns nicht. Streckenweise sind wir mit 7 Knoten durch das Wasser und nur mit 5 Knoten über Grund unterwegs das heißt 2 Knoten Gegenstrom.
Aber nach 2,5 Stunden so gegen 17.00 Uhr erreichen wir Klein Curacao und alle Widrigkeiten sind vergessen. Pulverfeiner Sandstrand und super klares türkisfarbenes Wasser, Herz was willst du mehr.
die Überschrift sagt alles
Ralf von der “Casa Antonia“ kam uns gleich mit dem Schlauchboot entgegen um uns beim festmachen an der Mooring zu helfen. Jetzt wurde es etwas hektisch denn wir haben vereinbart das wir uns (Ute, Ralf, Ingrid und ich) zum Grillen an Land treffen.
Ute und Ralf haben den Grill schon angeworfen und warten auf uns
Wir hatten auch reichlich eingekauft (Schaschlikspieße, Steak und Bratwürste) da unser Kühlschrank brechend voll war musste alles gegrillt werden. Also schnell das Schlauchboot in das Wasser, Getränke und Fleisch eingepackt und rüber an Land zu einer romantischen, offenen Hütte mit Palmblätter gedeckten Dach. Das war ein wirklich toller Abend.
Am nächste Tag begann unsere Hauptbeschäftigung, das Schwimmen mit den Schildkröten. Die verspielteste ist Ellis (die hier lebenden Schildkröten haben alle Namen) aber sie schnappt auch gerne mal nach den Fingern. Schnorcheln – ja was ist das denn ? Aquarium tauchen ? Da kann sich Bonaire aber mal ein paar Scheiben von abschneiden. Fischschwärme über Fischschwärme im super klaren Wasser.
alle ständig hier lebenden Schildkröten sind mit ihren Namen auf der Tafel
Am nächsten Tag liegen ein weiteres privates Segelboot sowie drei Tagesausflugsboote vor dem langen weißen Pulverstrand. Trotzdem bleibt das Gefühl des einsamen Karibikstrandes, da sich die Tagestouristen recht gut verteilen. Die eine Gesellschaft bietet gleichzeitig neben dem Barbeque zum Lunch auch Strand liegen mit an, während der Katamaran rechts von uns nur eine einzige Kühltasche mit Getränken an Land schleppt. So ein Tagesausflug von Curacao nach hier soll 100 US-Dollar kosten (hören-sagen). Das größte Tagesausflugsschiff, die „Mermaid“ und der große Ausflugs-Katamaran „Jonalisa“ haben am Sonnabend Ruhetag. Sie sind erst wider am Sonntag hier. Die Mooring der „Jonalisa“ ist dicht neben uns und um irgendwelche Bootsberührungen und jeglichen Stress zu vermeiden haben wir uns an eine andere Mooring umgelegt.
wenige Boote und viel Strand
Allzu vertrauenswürdig sah sie aber nicht aus (die Leine schliff an der Kante vom Betonklotz) deshalb haben wir sicherheitshalber unseren Anker mit 30 Meter Kette in das Wasser gelassen. Am Montag mussten Ute und Ralf mit ihrem Katamaran zurück nach Curacao, sie hatten noch etliches zu erledigen (Aufenthaltszeit verlängern, Flug buchen u.s.w.) denn sie wollen im Dezember zur Hochzeit ihres Sohnes noch nach Peru. Wir machen uns auf um die Insel zu besichtigen, vor allen den alten Leuchtturm (der ist in Betrieb aber nicht bewohnt) und die Wracks auf der anderen Seite der Insel. Ansonsten verbringen wir die Zeit mit Schwimmen und Schnorcheln.
Hallo, ich bin nicht der Leuchturmwärter
Es wird nicht mehr lange standhalten
die Wellen nagen kräftig daran
von vorn ist nur noch die Winsch übrig
Treibholz wie ein Seepferdchen
Na die haben sich den Tag
wohl auch anders vorgestellt

Um 16.00 Uhr verlässt , nach dem der Katamaran „Jonalisa“ die Insel verlassen hat , auch die „Mermaid“ die Insel wieder und wir bleiben völlig alleine zurück. Nicht mal Fischerboote leisten uns Gesellschaft. Auch am nächsten Tag können wir tagsüber die Einsamkeit gut genießen, denn Montags (und Samstags) fährt die „Mermaid“ die Insel nicht an und somit tummeln sich nur ca. 100 Menschen weniger tagsüber am Strand.

Wir genießen das Urlaubsfeeling der anderen und es gibt einiges zu sehen, die Animateure legen sich voll ins Zeug. Verblüffend viele Weißlinge legen sich mitten in die pralle Sonne , bei einem 14-tägigen Urlaub muss man sich wohl sputen mit der Bräune (wahrscheinlich aber eher Röte).
Zwischen 15.00 und 16.00 Uhr werden alle wieder eingesammelt und zurück nach Curacao gebracht.

Ab 16.30 Uhr ist dann endgültig Ruhe eingekehrt. Wir sind alleine! Keine Musik ist mehr zu hören, kein Lachen und keine Gespräche schallen übers Wasser, nur noch die leichten Brandungsgeräusche sind zu hören. Ansonsten Nix wie S t i l l e.

die hier gebliebenen







reden nicht viel

Wir haben schon vor einsamen Riffs, in einsamen Buchten und in türkisfarbenen Wasser geankert. Was ist so anders hier vor Klein Curacao ? Was macht für uns diesen besonderen Reiz aus ?
Wahrscheinlich macht es die Mischung zwischen Leben am Strand und Einsamkeit. Dieser krasse Kontrast wird einem hier mehr bewusst. Tagsüber hat man was zu gucken, nachmittags und abends genießt man die Ruhe. Und vor allen Dingen und vielleicht gerade deshalb, freut man sich um 15.00 und 16.00 Uhr immer wieder darüber, dass man selber bleiben darf und nicht zurück ins Apartment oder Hotelzimmer muss.

Samstag, 26. Oktober 2019

Curaçao

Am Sonntag den 11.08.19, nach 40 sm (Höchstgeschwindigkeit 9 kn im Schnitt waren wir mit 6 kn unterwegs), fiel der Anker (nach etwas längerer Suche für den optimalen Ankerplatz) gegen 17:00 auf Curaçao im Spanish Water und dort im Ankerfeld A.
Land in Sicht!
die befahrbare Rinne ist ganz schmal
<
kaum sind wir durch die schmale Einfahrt stoßen wir auf die ersten super Reichen

Zur geografischen Lage:
Die Insel liegt in circa 60 km Entfernung zum Festland (nördlich von Venezuela und nordöstlich von Kolumbien). Westlich von Curaçao befindet sich die Insel Aruba, die bis 1986 ebenfalls zu den Niederländischen Antillen gehörte, östlich die Insel Bonaire (von der wir gerade gekommen sind). Zusammen mit diesen gehört Curaçao geographisch zu den Inseln unter dem Winde. Südöstlich liegt Klein Curaçao, eine besonders bei Tauchern beliebte unbewohnte Insel, auf der nur ein Leuchtturm steht. Curacao ist die größte der ABC-Inseln.
In ganz Curaçao gibt es nur einen einzigen Ankerplatz und der heißt Spanish Water. Nirgends sonst ist es erlaubt zu ankern. Es gibt ein paar kleinere Marinas, die größte und bekannteste ist die Curaçao Marina in Willemstad. Die ganze Insel steht unter strengem Naturschutz. Die Unterwasserwelt ist sehr schön und vollkommen intakt, deshalb darf nirgendwo geankert werden. Mit genauer Reiseroute, wann man wo sein will, sind vier weitere Ankerbuchten in Curaçao für je 3-4 Tage vorhanden. Santa Cruz, Santa Martha Bay, Piscadera Bay und Funk Bay. Wie schon angedeutet man benötigt die Bewilligung des Hafenmeisters. Nach dem was wir gelesen und gehört haben sind die Buchten nicht unbedingt empfehlenswert. Alles in allem fühlen wir uns auf unseren Ankerplatz in Spanish Water am besten aufgehoben.
Spanish Water
Ingrid hat ein Ankerplatz gefunden (das Bild wurde auf dem Weg zur Immigration aufgenommen)
Gleich Montag früh fahren wir mit dem Bus 6A nach Willemstad um uns in Curaçao anzumelden, Wer, wie wir, das erste Mal in Curaçao ist muss herausfinden wo der Zoll und die Immigration und der Hafen Meister ist. Es gibt vor Ort keine einschlägigen Informationen oder Reiseführer die uns das Einreisen erleichtern würden. Gut das wir uns schon in Bonaire schlau gemacht haben. Auf jeden Fall braucht man mindestens einen halben Tag Zeit um alle Formalitäten zu erledigen. Die Beamten sind sehr, sehr freundlich und äußerst zuvorkommend. Auch das wir zu viert einreisen und nur wir zwei ausreisen wurde vermerkt.
die Imigration und gleich gegenüber
die Eisentreppe hoch der Hafen-Kapitän








Willemstad ist eine wundervolle Stadt. Wir flanieren durch die Hauptstadt und sehen uns die wunderschönen und farbenprächtigen Häuser, schmalen Gassen und spektakulärsten Brücken an.
Hier ist die wohl berühmteste Brücke in Willemstad die Queen Emma Bridge. Diese auf Pontons schwimmende Brücke verbindet den Fußgängerverkehr zwischen dem alten Stadtteil „Punda“ und dem neuen Stadtteil„Otrobanda“. Die Häuserreihe im Hintergrund ziert so manches Bild. Diese wunderschöne Kulisse ist geradezu perfekt für solche Schnappschüsse. Ivonne und Eric, natürlich auch wir, genießen es sichtlich.
Queen Emma Bridge, sie schwimmt auf
kleinen Booten, nur das erste wird angetrieben








Brücke etwas länger offen und schon geht es mit der Fähre rüber
Wir genießen einen Smoothi und schauen auf die Queen Emma Brücke wie sie für den Schiffsverkehr auf und wieder zu geht. Sie wird mit Hilfe eines Dieselantriebs über den Kanal gefahren. So erleben wir ein Schauspiel der Extraklasse. Man könnte hier Stundenlang sitzen, schauen und staunen. Wenn ein großes Frachtschiff ein oder ausfährt bleibt die Brücke für längere Zeit geöffnet. Um dann die Seiten zu wechseln benutzt man die kostenlose Fähre, was auch interessant ist. Im Hintergrund des Bildes sieht man die höchste Brücke in Willemstad die Queen Juliana Brücke.
die Queen Juliana Brücke
Am Dienstag müssen wir um ankern, denn wenn der Wind stärker wird und die Richtung ändert, (das geschieht hier ständig) stoßen wir mit unserem Nachbarn zusammen (er hängt an einer Mooring und hat ein viel kleineren Schwoi-Kreis als wir am Anker) und das wäre echt schlecht! Also noch vorm Frühstück Motor an und los, das ist aber kein Problem. Nach dem Frühstück wird Eric (unser Enkel) zum ersten Schlauchboot Fahrer ausgebildet!
Nach ein bis zwei Übungsrunden, das heißt anlegen am Boot, anlegen am gegenüber liegenden Steg hat er den Dreh raus. Nun kann er die nähere Umgebung erkunden, alleine und auch mit der Oma zusammen. Zwischendurch immer mal ein Sprung in das 28°C warme Wasser.
ab sofort ist Eric für den Transport zuständig
auch die Oma traut seinen Fahrkünsten
das an- und ablegen wird zur Routine








Am Mittwoch, gehen Ingrid, Eric und Ivonne, auf Erkundungstour in Richtung Jan Thiel. Kommentar von Ivonne: ca.1,5 km, bergauf, bei Temperaturen über 30°C, da kamen wir schon ordentlich ins schwitzen. Wir suchten, und fanden den Supermarkt, eine Autovermietung und weitere schöne Plätzchen. Erfolgreich und mit frischem Brot im Gepäck, ging es zurück.
kurze Erholungspause
Eric brachte den Einkauf mit dem Schlauchboot zurück an Bord und nahm mich mit zurück an Land, denn wir essen heute im "Piraten Nest". Das Essen war super.
Achtung es kommen Gäste
versteckt das Essen
Am Donnerstag, fahren die drei nochmal nach Willemstad. Ich bleibe an Bord, denn ich muss den Wassermacher anwerfen (wir brauchen ca. 400 Liter das heißt 4 Stunden mit laufenden Generator.
Freitag, Eric darf weiter schlafen und wir Drei machen uns auf zum "Umsonst-Bus", ein kostenloser Shuttle-Service zum Supermarkt. Täglich, morgens 08:30, fährt er hier am Fischereihafen ab.

Am Samstag wurde das Reisebüro von Hembadoo geöffnet. Der Anfang war ein Ausflug zum Curaçao Sea Aquarium. Es war absolut fantastisch, obwohl ich anfangs bei dem Gedanken an Delphine in Gefangenschaft gemischte Gefühle hatte (sie sind auf dem Meer unsere treuesten Begleiter). Ich hatte jedenfalls den Eindruck das die Delphine bei den Vorstellungen und auch danach viel Spaß hatten. Es waren auch keine abgeknickten Rückenflossen zu sehen. Vielleicht liegt es auch an den großen Becken die eine direkte Verbindung zum Meer haben in denen sie auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigen können.
na jetzt wollen wir uns mal überraschen lassen

am Anfang werden wir
gleich von Flamingos begrüßt
in den vielen Aqarien gibt es
die verrücktesten Fische zu sehen
der Blick aus den Glasbodenschiff
ist beeindruckend
schwimmen mit Delphinen
Futter oder wir machen Feierabend
für diese Sprünge nehmen sie gewaltig Anlauf
unser Eindruck, die Delphine fühlen sich wohl
die Seelöwen-Show ist auch der Hammer

Sonntag, Ingrid und Ivonne machen sich wieder auf den Weg, die knappen 1,5km bergauf und holen für uns einen Leihwagen. Am Nachmittag nutzen wir das natürlich gleich aus und besuchen -

Das Fort Beekenburg
es wurde 1703 auf Curaçao in der Caracas-Bucht erbaut, um das spanische Wasser zu verteidigen.
Die Caracas-Bucht mit dem spanischen Wasser im Hintergrund war einer der wenigen geeigneten Orte, um vom Meer an Land zu gelangen, es wurde daher beschlossen, eine Festung zu bauen, um es
Feinden zu verunmöglichen, Willemstad zu erreichen.
das Fort ist kostenlos und frei begehbar
ist nicht super Spektakulär, aber schön
mit der Bewaffnung kommen wir auch klar
Kuckuck, verdammt was war das
und das soll der richtige Weg sein?
ja das ist der richtige Weg
eine super Aussicht von der 2. Etage - das Bohrschiff
der Weg nach ganz oben
ist echt abenteuerlich
aber die Aussicht
ist spektakulär
















Wir fuhren auch gleich die umliegenden Strände ab und fanden dabei unseren Favoriten, den Tugboat Beach. Hier lässt es sich gut schnorcheln. Das riesige, stillgelegte, Ölbohrschiff (von weitem sieht es aus wie eine Raketen-Startrampe) gibt eine beeindruckende Kulisse und sorgt für noch ruhigere Verhältnisse in der Bucht.

Am Montag haben wir ein neues Ziel, da fahren wir zur Straußenfarm, gleich am Eingang empfangen uns Pfaue und da wir noch Zeit hatten bis zur nächsten Tour konnten wir uns in aller Ruhe alle anderen Tiere anschauen. Da waren Pfauen, Hühner, eine Boa, eine ganze Horde kleine Äffchen und zwei Ara's und Papageien. Na die waren ja sehr zutraulich und wir konnten ganz nah ran (sie sind frei herumgelaufen).
Die Tour selbst war auch sehr interessant, rechts und links Strauße und auch Emus. Die Strauße haben wir auch füttern können. Die Tiere picken gierig die Körner aus dem Eimer bzw. aus der Hand.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen Badestop an unserem Tugboat Beach. Am Dienstag legen wir eine Pause ein um die gewonnenen Eindrücke zu verdauen.
die Farm liegt weit weg und etwas versteckt, wir waren gespannt ob wir sie finden
das Empfangskomitee
die Farm ist ziemlich groß
Empfangsgebäude und Gaststätte
die Papageien und Aras laufen hier frei herrum
na wer bist du denn (fragt der Ara)
die Hitze ist nur mit Eis zu ertragen
na na nicht so wild
ich will mehr
aah gutes Mädchen
wird das unser Frühstücksei oder nicht
die kleinen Affen
sind frech und witzig, wie immer























Aber schon am Mittwoch geht's wider los und unser Ziel war in die Hato-Höhle. Im ersten Abschnitt der Höhle darf man nicht fotografieren (hier ist die Höhlendecke voll mit Fledermäuse). Das war die erste Höhle die ich betrat die nicht kühl war, ohne die aufgestellten Ventilatoren da drinnen wären wir wahrscheinlich zerflossen. Draußen konnten wir noch über den Indian Trail durch bizarre Felsformationen laufen und sahen Landschildkröten. Es war sehr schön.
der Aufstieg zur Höhle ist schweißtreibend
in die Höhle darf man nur mit Führer
also erst einmal warten
eine schöne warme Tropfstein-Sauna, ohne die
vielen Ventilatoren würde man es nicht aushalten
nun wider runter und auf den Inka-Trail
macht mal hinne, ich kann das nicht ewig halten
bizarr, wild und schön

Nach der Höhle sind wir noch ein Stück weiter gefahren in einen kleinen Natur Park mit
Klettermöglichkeiten in den Felsformationen den Park Roi Rincon. Es war aber sehr heiß und wir hielten uns dort nicht allzu lange auf.
der Park Roi Rincon ist der Spielplatz für Kletterer und Bergsteiger
eine Kulisse wie bei Indianer Jones
irendwo muß doch der Schatz sein

wenn nicht hier
vieleicht hier unten
Einen unserer Wünsche erfüllten wir uns an diesem Tag auch noch, Lobster (Hummer) essen! Na das war ja mal mega lecker. Den Lobster konnten wir uns selber im Aquarium aussuchen. Anfangs wollten wir zwei nehmen. Nachdem wir gesehen haben wie groß der ist (2 kg) haben wir uns nur für den einen entschieden (und wir waren pralle satt).
auf zum Lobster-Essen
noch wuseln sie im Aquarium herum
der gehört mir und Ivonne
super Lecker kann ich nur sagen
Ingrid und Eric haben sich für Fisch und Riesengarnelen entschieden
Am Donnerstag fuhren wir nach Willemstadt um Fahrradteile, und Zubehör zu besorgen und danach ein letztes mal an unseren Tugboat Beach zum schnorcheln.
Am Abend besuchten wir Ralf, Ute und ihren Hund Bruno auf ihrem Katamaran "Casa Antonia" die heute auf Curacao angekommen sind. Wir wollten eigentlich nur kurz Hallo sagen, aber aus den geplanten 30 min wurde ein etwas längerer, schöner Abend.

Freitag, Eric war auf dem Katamaran um auf Bruno aufzupassen, denn Ralf und Ute mussten nach Willemstadt zum ein klarieren.
Bruno ist sich nicht ganz sicher ist er nun ein Hund der ein Fisch, kurz mal in das Wasser springen und Fische fangen das sind seine Hobbys
Ivonne packte ihre Taschen. Die drei Wochen Urlaub sind nun leider zu Ende. Ingrid löste Eric auf dem Katamaran ab, denn Ralf und Ute waren noch unterwegs und wir fuhren zum Flughafen. Das Einchecken am Automat war problemlos. Aber bei der Abgabe des Gepäcks der große Schreck das Flugzeug ist defekt, es steht auf der Insel St. Maarten, und wir sollen morgen wieder kommen! Und nun?, ein Hotel wurde den beiden angeboten, aber sie wollten doch nochmal zurück aufs Schiff. Ich war noch unterwegs als ich die WhatsApp bekam, na dann umkehren, zurück zum Flughafen und die beiden wider einsammeln. Samstag, Mittag wollte Ivonne unbedingt wider zum Flughafen, sie war nervös und wollte einfach wissen, ob sie heute ab fliegen können. Also alle rein ins Auto und los.
Wie es weiter ging schreibt Ivonne:
Es hieß am Schalter, nach einigem Hin und Her, wir fliegen am Abend ab. Eric und ich blieben am Flughafen, als dann langsam die Zeit kam zum einchecken wunderten wir uns doch sehr, das der Flughafen so leer blieb ?!
KLM Mitarbeiter kamen und eröffneten uns, auch heute kommt der Flieger nicht! (die anderen Passagiere wurden im Hotel informiert und sind gleich da geblieben)
Ich hätte am liebsten losgeheult! Heute nahmen wir das Angebot, ins Hotel zu gehen, an. Hauptsächlich wegen der Tatsache das der Leihwagen abgegeben wurde und das wir einfacher an Informationen von KLM kamen. Per Mail oder Anruf klappte das nämlich überhaupt nicht. Ein Taxi holte uns ab und wir kamen ins 'Santa Barbara Beach & Golf Resort', was für eine luxuriöse Anlage. Kurz noch zum Abendessen und dann ab ins Bett.
das Santa Barbara Beach & Golf Resort
Sonntag, 11:00 mittags kam ein Herr von KLM ins Hotel und bestätigte uns Allen das wir heute ab fliegen werden. So langsam konnte ich dann doch das wirklich tolle Hotel etwas genießen. Am Abend wurden wir vom Taxi wieder abgeholt, konnten einchecken und verließen Curacao.
Nach dieser verrückten Rückreise waren wir am Montag gegen Mitternacht endlich zu Hause. Ich musste sofort ins Bett, denn Dienstag hatte ich Frühschicht (und das mit Jetlag)!

So jetzt waren wir wider allein, das Hembadoo-Reisebüro hatte aber noch nicht ganz geschlossen nur das wir jetzt nicht mit dm Auto sondern mit dem recht preiswerten Bus unterwegs waren. Also rein in den Bus 6A und bis zur Endhaltestelle nach Willemstadt.
Wir bestaunen die alten Stadtmauern die das Fort Amsterdam umgibt. Hinter diesen Viaduktbögen verbergen sich mit schöner Meeressicht ein paar hübsche Restaurants, im Moment war hier nicht allzu viel los, der richtige Trubel setzt erst am Abend ein.
auch wenn alles sehr schön aussieht
wir bleiben nicht hier
Aber unser Ziel war ohnehin ein anderes und zwar folgendes:

Der Old Market
Ein kurioses Restaurant, das man einfach gesehen und getestet haben muss! Zwischen 11:00h und 15:00h ist der Old Market geöffnet. Es gibt Originale, einheimische Küche. Von Einheimischen gekocht und zubereitet. Einfach nur köstlich… und sehr originell und dabei noch preisgünstig. Wir dürfen in die Töpfe gucken mit herrlich duftenden Speisen. Fisch in vielen Variationen, Hühnchen, Rindergulasch. Es gibt ein fantastisches Ziegenragout und auch Leguan-Eintopf. Zubereitet wird auf einer gemauerten, offenen Feuerstelle auf Holzkohlen. Es ist etwa 40 Grad hier drinnen und die Damen und Herren kochen an den heiß glühenden Feuerstellen in riesigen Pfannen und Töpfen. Sie braten in der riesigen Gusseisenpfanne im heißen Fett die Speisen. Man setzt sich an die vorhandenen Tische mit Plastiktischtücher und wird dann von den Service-Damen oder Herren sehr nett bedient. Es hat ein gewisses Kantinen Feeling hier drinnen. Es gefällt uns hier sofort. Die bunte Gästeschar sind Touristen, Einheimische, ältere Menschen, vom Polizisten bis zum Beamten ein bunt gemischtes Völkchen welche sich für einen unkomplizierten Lunch trifft. Wir fanden das Essen und die Atmosphäre spitze!

die gesamte linke Seite besteht aus Küchen
und es schmeckt

Jetzt steht nur noch eine Reise an. Ingrids Flug nach Deutschland. Ich bleibe auf dem Boot, meine To-Do-Liste ist wiedermal lang wie eine Rolle Klopapier. Aber auch Ingrids Einkaufsliste kann sich sehen lassen. Ingrids Abflug gestaltete sich problemlos. Und auf Hembadoo kehrte eine ziemliche Stille ein. Das Reisebüro wird geschlossen. Meine Reisen beschränken sich auf die Fahrt mit dem „Umsonst-Bus“ zum Einkaufen.
Der erste und wichtigste Punkt der erledigt werden musste war das Nachnähen der Genua. Das ist das sehr große Vorsegel (ca. 90 m²). Eigentlich hatte ich vier bis fünf Tage dafür vorgesehen. Zum Schluss waren es 1 ½ Wochen da die Schäden doch größer waren als es auf den ersten Blick schien.
ja hier bleibt in nichts erspart
so ein Mist, kurz vor Schluß bricht die letzte Nadel ab
da bleibt nur eins mit Handschuh und normaler Nadel nähen
Um das Segel allein wieder hochzuziehen und einzurollen musste ich mir einen relativ windstillen Tag aussuchen aber selbst dann kommt man gehörig ins schwitzen. Eines Tages bekam ich Besuch von Paul ein Segler hier aus dem Ankerfeld. Er hat mich für den nächsten Abend zu ein Dingi-Treffen (Schlauchboot-) eingeladen. Die Segler vom Ankerplatz trafen sich mit Getränke und Verpflegung ausgerüstet ganz am anderen Ende von Spanish Water. Dort wurden alle Schlauchboote zusammengebunden und wir ließen uns vom Wind zurück blasen. Es waren etliche Nationen vertreten. Das ganze war bei einer Sternenklaren Vollmond Nacht sehr romantisch und nach einigen Büchsen und Flaschen auch sehr Lustig.

im weißen Hemd das ist Paul
eine echt lustige Truppe

ach wie romantisch
Ute und Ralf haben auch mitgemacht
Die fünf Wochen waren auch schnell vorbei und Ingrid landete wohlbehalten auf Curacao und beim Zoll gab es Gott sei Dank keine Probleme. Bevor Ute und Ralf wider nach klein Curacao gesegelt sind haben wir uns noch einmal zu einem Spiele-Abend getroffen es gab viel zu staunen und zu lachen aber auch zu ärgern.
was für ein Spiel, man muß dem Spielpartner ein Begriff entweder erlären, malen oder durch Pantomime erklären
Wir haben uns einen neuen Plan ausgedacht. Von Trinidad aus konnten wir ja wegen des Beginns der Hurrikan-Saison die kleinen Antillen nicht mehr besuchen, also werden wir noch einmal zurücksegeln um es nachzuholen. Der vorläufige Plan sieht folgendermaßen aus:

  • Anfang November für eine Woche nach klein Curacao
  • dann, wenn eine freie Moorring vorhanden, nochmal eine Woche Bonair
  • weiter zu den venezolanischen Korallen-Inseln Islas Los Roques
  • und von dort nach Norden zu den kleinen Antillen und zwar nach St. Maarten
  • dann Insel für Insel nach Süden.
Wir sind schon jetzt gespannt wie sich St. Maarten nach dem verheerenden Hurrikan Irma (2017 – stärkster Hurrikan mit 300 kmh Windgeschwindigkeit) erholt hat.