Freitag, der 01.11.19, jetzt ist es so
weit, wir machen uns auf nach Klein Curacao. Natürlich gegen
Wind, Welle und Strömung. Wir sind mit dem Motor unterwegs denn auf
dem kurzen Stück lohnt sich das Kreuzen für uns nicht.
Streckenweise sind wir mit 7 Knoten durch das Wasser und nur mit 5
Knoten über Grund unterwegs das heißt 2 Knoten Gegenstrom.
Aber nach 2,5 Stunden so gegen 17.00
Uhr erreichen wir Klein Curacao und alle Widrigkeiten sind vergessen.
Pulverfeiner Sandstrand und super klares türkisfarbenes Wasser, Herz
was willst du mehr.
die Überschrift sagt alles
Ralf von der “Casa Antonia“ kam uns
gleich mit dem Schlauchboot entgegen um uns beim festmachen an der
Mooring zu helfen. Jetzt wurde es etwas hektisch denn wir haben
vereinbart das wir uns (Ute, Ralf, Ingrid und ich) zum Grillen an
Land treffen.
Ute und Ralf haben den Grill schon angeworfen und warten auf uns
Wir hatten auch reichlich eingekauft (Schaschlikspieße,
Steak und Bratwürste) da unser Kühlschrank brechend voll war musste
alles gegrillt werden. Also schnell das Schlauchboot in das Wasser,
Getränke und Fleisch eingepackt und rüber an Land zu einer
romantischen, offenen Hütte mit Palmblätter gedeckten Dach. Das war
ein wirklich toller Abend.
Am nächste Tag begann unsere
Hauptbeschäftigung, das Schwimmen mit den Schildkröten. Die
verspielteste ist Ellis (die hier lebenden Schildkröten haben alle
Namen) aber sie schnappt auch gerne mal nach den Fingern. Schnorcheln
– ja was ist das denn ? Aquarium tauchen ? Da kann sich Bonaire
aber mal ein paar Scheiben von abschneiden. Fischschwärme über
Fischschwärme im super klaren Wasser.
alle ständig hier lebenden Schildkröten sind mit ihren Namen auf der Tafel
Am nächsten Tag liegen ein weiteres
privates Segelboot sowie drei Tagesausflugsboote vor dem langen
weißen Pulverstrand. Trotzdem bleibt das Gefühl des einsamen
Karibikstrandes, da sich die Tagestouristen recht gut verteilen. Die
eine Gesellschaft bietet gleichzeitig neben dem Barbeque zum Lunch
auch Strand liegen mit an, während der Katamaran rechts von uns nur
eine einzige Kühltasche mit Getränken an Land schleppt. So ein
Tagesausflug von Curacao nach hier soll 100 US-Dollar kosten
(hören-sagen). Das größte Tagesausflugsschiff, die „Mermaid“
und der große Ausflugs-Katamaran „Jonalisa“ haben am Sonnabend
Ruhetag. Sie sind erst wider am Sonntag hier. Die Mooring der
„Jonalisa“ ist dicht neben uns und um irgendwelche
Bootsberührungen und jeglichen Stress zu vermeiden haben wir uns an
eine andere Mooring umgelegt.
wenige Boote und viel Strand
Allzu vertrauenswürdig sah sie aber
nicht aus (die Leine schliff an der Kante vom Betonklotz) deshalb
haben wir sicherheitshalber unseren Anker mit 30 Meter Kette in das
Wasser gelassen. Am Montag mussten Ute und Ralf mit ihrem Katamaran
zurück nach Curacao, sie hatten noch etliches zu erledigen
(Aufenthaltszeit verlängern, Flug buchen u.s.w.) denn sie wollen im
Dezember zur Hochzeit ihres Sohnes noch nach Peru. Wir machen uns auf
um die Insel zu besichtigen, vor allen den alten Leuchtturm (der ist
in Betrieb aber nicht bewohnt) und die Wracks auf der anderen
Seite der Insel. Ansonsten verbringen wir die Zeit mit Schwimmen und
Schnorcheln.
Hallo, ich bin nicht der Leuchturmwärter
Es wird nicht mehr lange standhalten
die Wellen nagen kräftig daran
von vorn ist nur noch die Winsch übrig
Treibholz wie ein Seepferdchen
Na die haben sich den Tag
wohl auch anders vorgestellt
Um 16.00 Uhr verlässt , nach dem der
Katamaran „Jonalisa“ die Insel verlassen hat , auch die „Mermaid“
die Insel wieder und wir bleiben völlig alleine zurück. Nicht mal
Fischerboote leisten uns Gesellschaft. Auch am nächsten Tag können
wir tagsüber die Einsamkeit gut genießen, denn Montags (und
Samstags) fährt die „Mermaid“ die Insel nicht an und somit
tummeln sich nur ca. 100 Menschen weniger tagsüber am Strand.
Wir genießen das Urlaubsfeeling der anderen und es gibt einiges
zu sehen, die Animateure legen sich voll ins Zeug. Verblüffend viele
Weißlinge legen sich mitten in die pralle Sonne , bei einem
14-tägigen Urlaub muss man sich wohl sputen mit der Bräune
(wahrscheinlich aber eher Röte).
Zwischen 15.00 und 16.00 Uhr werden alle wieder eingesammelt und
zurück nach Curacao gebracht.
Ab 16.30 Uhr ist dann endgültig Ruhe eingekehrt. Wir sind
alleine! Keine Musik ist mehr zu hören, kein Lachen und keine
Gespräche schallen übers Wasser, nur noch die leichten
Brandungsgeräusche sind zu hören. Ansonsten Nix wie S t i l l e.
die hier gebliebenen
reden nicht viel
Wir haben schon vor einsamen Riffs, in einsamen Buchten und in
türkisfarbenen Wasser geankert. Was ist so anders hier vor Klein
Curacao ? Was macht für uns diesen besonderen Reiz aus ?
Wahrscheinlich macht es die Mischung zwischen Leben am Strand und
Einsamkeit. Dieser krasse Kontrast wird einem hier mehr bewusst.
Tagsüber hat man was zu gucken, nachmittags und abends genießt man
die Ruhe. Und vor allen Dingen und vielleicht gerade deshalb, freut
man sich um 15.00 und 16.00 Uhr immer wieder darüber, dass man
selber bleiben darf und nicht zurück ins Apartment oder Hotelzimmer
muss.
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