Sonntag, 10. November 2019

Klein Cuacao - Natur pur

Freitag, der 01.11.19, jetzt ist es so weit, wir machen uns auf nach Klein Curacao. Natürlich gegen Wind, Welle und Strömung. Wir sind mit dem Motor unterwegs denn auf dem kurzen Stück lohnt sich das Kreuzen für uns nicht. Streckenweise sind wir mit 7 Knoten durch das Wasser und nur mit 5 Knoten über Grund unterwegs das heißt 2 Knoten Gegenstrom.
Aber nach 2,5 Stunden so gegen 17.00 Uhr erreichen wir Klein Curacao und alle Widrigkeiten sind vergessen. Pulverfeiner Sandstrand und super klares türkisfarbenes Wasser, Herz was willst du mehr.
die Überschrift sagt alles
Ralf von der “Casa Antonia“ kam uns gleich mit dem Schlauchboot entgegen um uns beim festmachen an der Mooring zu helfen. Jetzt wurde es etwas hektisch denn wir haben vereinbart das wir uns (Ute, Ralf, Ingrid und ich) zum Grillen an Land treffen.
Ute und Ralf haben den Grill schon angeworfen und warten auf uns
Wir hatten auch reichlich eingekauft (Schaschlikspieße, Steak und Bratwürste) da unser Kühlschrank brechend voll war musste alles gegrillt werden. Also schnell das Schlauchboot in das Wasser, Getränke und Fleisch eingepackt und rüber an Land zu einer romantischen, offenen Hütte mit Palmblätter gedeckten Dach. Das war ein wirklich toller Abend.
Am nächste Tag begann unsere Hauptbeschäftigung, das Schwimmen mit den Schildkröten. Die verspielteste ist Ellis (die hier lebenden Schildkröten haben alle Namen) aber sie schnappt auch gerne mal nach den Fingern. Schnorcheln – ja was ist das denn ? Aquarium tauchen ? Da kann sich Bonaire aber mal ein paar Scheiben von abschneiden. Fischschwärme über Fischschwärme im super klaren Wasser.
alle ständig hier lebenden Schildkröten sind mit ihren Namen auf der Tafel
Am nächsten Tag liegen ein weiteres privates Segelboot sowie drei Tagesausflugsboote vor dem langen weißen Pulverstrand. Trotzdem bleibt das Gefühl des einsamen Karibikstrandes, da sich die Tagestouristen recht gut verteilen. Die eine Gesellschaft bietet gleichzeitig neben dem Barbeque zum Lunch auch Strand liegen mit an, während der Katamaran rechts von uns nur eine einzige Kühltasche mit Getränken an Land schleppt. So ein Tagesausflug von Curacao nach hier soll 100 US-Dollar kosten (hören-sagen). Das größte Tagesausflugsschiff, die „Mermaid“ und der große Ausflugs-Katamaran „Jonalisa“ haben am Sonnabend Ruhetag. Sie sind erst wider am Sonntag hier. Die Mooring der „Jonalisa“ ist dicht neben uns und um irgendwelche Bootsberührungen und jeglichen Stress zu vermeiden haben wir uns an eine andere Mooring umgelegt.
wenige Boote und viel Strand
Allzu vertrauenswürdig sah sie aber nicht aus (die Leine schliff an der Kante vom Betonklotz) deshalb haben wir sicherheitshalber unseren Anker mit 30 Meter Kette in das Wasser gelassen. Am Montag mussten Ute und Ralf mit ihrem Katamaran zurück nach Curacao, sie hatten noch etliches zu erledigen (Aufenthaltszeit verlängern, Flug buchen u.s.w.) denn sie wollen im Dezember zur Hochzeit ihres Sohnes noch nach Peru. Wir machen uns auf um die Insel zu besichtigen, vor allen den alten Leuchtturm (der ist in Betrieb aber nicht bewohnt) und die Wracks auf der anderen Seite der Insel. Ansonsten verbringen wir die Zeit mit Schwimmen und Schnorcheln.
Hallo, ich bin nicht der Leuchturmwärter
Es wird nicht mehr lange standhalten
die Wellen nagen kräftig daran
von vorn ist nur noch die Winsch übrig
Treibholz wie ein Seepferdchen
Na die haben sich den Tag
wohl auch anders vorgestellt

Um 16.00 Uhr verlässt , nach dem der Katamaran „Jonalisa“ die Insel verlassen hat , auch die „Mermaid“ die Insel wieder und wir bleiben völlig alleine zurück. Nicht mal Fischerboote leisten uns Gesellschaft. Auch am nächsten Tag können wir tagsüber die Einsamkeit gut genießen, denn Montags (und Samstags) fährt die „Mermaid“ die Insel nicht an und somit tummeln sich nur ca. 100 Menschen weniger tagsüber am Strand.

Wir genießen das Urlaubsfeeling der anderen und es gibt einiges zu sehen, die Animateure legen sich voll ins Zeug. Verblüffend viele Weißlinge legen sich mitten in die pralle Sonne , bei einem 14-tägigen Urlaub muss man sich wohl sputen mit der Bräune (wahrscheinlich aber eher Röte).
Zwischen 15.00 und 16.00 Uhr werden alle wieder eingesammelt und zurück nach Curacao gebracht.

Ab 16.30 Uhr ist dann endgültig Ruhe eingekehrt. Wir sind alleine! Keine Musik ist mehr zu hören, kein Lachen und keine Gespräche schallen übers Wasser, nur noch die leichten Brandungsgeräusche sind zu hören. Ansonsten Nix wie S t i l l e.

die hier gebliebenen







reden nicht viel

Wir haben schon vor einsamen Riffs, in einsamen Buchten und in türkisfarbenen Wasser geankert. Was ist so anders hier vor Klein Curacao ? Was macht für uns diesen besonderen Reiz aus ?
Wahrscheinlich macht es die Mischung zwischen Leben am Strand und Einsamkeit. Dieser krasse Kontrast wird einem hier mehr bewusst. Tagsüber hat man was zu gucken, nachmittags und abends genießt man die Ruhe. Und vor allen Dingen und vielleicht gerade deshalb, freut man sich um 15.00 und 16.00 Uhr immer wieder darüber, dass man selber bleiben darf und nicht zurück ins Apartment oder Hotelzimmer muss.

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