So hatten wir uns das ganz und gar nicht vorgestellt, aber, wir
sind immer noch auf Curacao (Spanish Water). Die Zustände hier sind
jetzt wesentlich entspannter als kurz nach unserer Ankunft. Es gibt keine
Neuerkrankungen bei den Inselbewohnern und wir können uns frei
bewegen. Die paar neu gemeldeten Fälle betreffen ausschließlich
Rückkehrer aus dem Ausland (per Flugzeug). Die
Lebensmittelversorgung entspricht in etwa der von Europa. Die
Geschäfte und Supermärkte sind geöffnet aber viele Gaststätten sind geschlossen
(nicht weil sie müssen sondern weil es an Gäste – Touristen
mangelt).
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ist geöffnet aber kein Gast ist drinn
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"The Pier" hat zum Kapitänstreffen geladen
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der Markt hat auch geöffnet
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am Wochenende sind alle unterwegs
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vom Powerboot bis zum Spaßboot
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vom Kinderboot bis zum
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Ausflugskatamaran
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Die Seegrenze wird durch die Coast Guard und die Niederländische
Marine sehr stark überwacht (Hubschrauber, Schnellboote u.s.w.)
vorallem wegen Venezuela dort wird es immer schlimmer und
aggressiver. Es wurde auch schon ein US-Kriegsschiff gesichtet (das
bedeutet bestimmt nichts Gutes).
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hier noch ein besseres Foto von der zerkratzten Resolute von ihr habe ich im letzten Bericht geschrieben
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ein Überwachungsschiff der Marine
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neben der Coast Guard kontrolliert auch die Marine
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Eine Einreise nach Curacao per
Flugzeug oder Yacht ist möglich, aber man muss sofort nach der
Ankunft in ein bestimmtes Hotel (für 125 USD pro Nacht) zu einer 14
tägigen Quarantäne. Die Ankunft der Yacht muss am Vormittag in
Willemstad in der Marina erfolgen. Die Liegegebühren müssen
natürlich auch bezahlt werden. Weil das ganze eine sehr teure
Angelegenheit ist machen die Segler einen großen Bogen um Curacao.
Eine ganze Menge Segler sind nach Panama gesegelt, das Land und die
Marinas heißen jeden willkommen (die 14 Tage Quarantäne sitzt man
auf dem Boot ab). Aber das Land kann man nicht so ohne weiteres
bereisen und die San Blas Inseln mit den Kuna Yala Indianern sind
komplett gesperrt. Das heißt für uns, das ist keine Alternative.
Durch den Panama-Kanal kommt man als Segler auch nicht so ohne
weiteres. Übrigens hier wurden die Preise ab dieses Jahr verdoppelt
das heißt einfach mal zurückfahren, weil es auf der anderen Seite
nicht weiter geht, wäre eine richtig teure Aktion. Für den Pazifik
muss ein Zeitplan aufgestellt werden den man auch einhalten sollte,
denn die Begegnung mit einem Zyklon bedeutet Lebensgefahr. Bei fast
allen Südsee-Inseln herrscht ein Einreiseverbot. Das alles ist eine
völlig verkorkste Situation.
Uns bleibt erst einmal nur eins, wir müssen uns bis Mitte
November in einer Hurrikan freien Gegend aufhalten, allzu viel
Auswahl haben wir da nicht, denn fast überall herrscht ein striktes
Einreiseverbot. Den Virus aussitzen ?, ohne eine vernünftige Impfung
gibt es kein Ende. Hier in Südamerika geht es jetzt erst richtig los
(z.B allein in Brasilien rechnet man bis August mit 180.000 Toten –
das fördert nicht gerade die gute Laune und die Abenteuerlust).
Jetzt haben wir noch eine Hiobsbotschaft bekommen, unserer Aufenthalt
in Curacao im vorigen Jahr wird uns angerechnet und damit haben wir
Mitte Juli die 6 Monate voll und müssen wahrscheinlich Curacao
verlassen. Wir hoffen das wir dann nach Bonaire können bzw. das
Trinidad seine Einreisebestimmungen lockert. Na ja wir werden sehen,
noch haben wir vier Wochen Zeit.
So richtig langweilig wird
es uns aber nicht. Neben den normalen Hausarbeiten, reparieren und
erneuern wir Sachen die wir als höchst unangenehm (dazu gehört das
Wechsel der Diesel-Füllleitungen) einstufen. Die „schwergewichtige„
Aktion zwei Neuer 210 Ah Batterien (immerhin 65 kg das Stück) zu
kaufen und einzubauen haben wir auch erfolgreich gemeistert. Wir
haben auch einen Sattler und Segelmacher auf getrieben, der hat uns
neue Scheiben und Reißverschlüsse eingenäht und sämtliche Nähte
nach genäht. Wir können sagen es geht voran.
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hier müssen neue Scheiben rein
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super Arbeit auch alle Nähte nachgenäht
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schon haben wir wieder den Durchblick
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neue Diesel Füllleitung einbauen
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was für ein Alptraum
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wenn vom Klo die Wasseransaugung nicht funktioniert, dann steckt ein Fisch in der Leitung
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Hurra, die Batterien sind da
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Ein richtiger
Glücksfall ist die Anwesenheit von Heidi und Lothar auf dem
Ankerplatz. Da sie und wir weit und breit die einzigen Deutschen sind
können wir uns öfters über unsere weiteren Pläne austauschen und
gemeinsam lässt es sich auch besser über die besch.... Lage klagen.
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ein Pleuschchen bei
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Kaffee und Kuchen
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Im übrigen nehme ich Heidis Hilfe als Physiotherapeutin immer noch
dankbar in Anspruch, denn die Probleme mit meiner Halswirbelsäule
werden immer größer. Übrigens die Beiden halten an ihrem Plan,
Panama-Pazifik-Indischer Ozean-Mittelmeer fest.
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erst mal an sich selber vorführen
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dann geht es bei mir zur Sache
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Aber für uns
steht schon jetzt fest, unsere Weltumsegelung ist beendet, im Mai
2021 geht es über den Nordatlantik zurück nach Europa. Am längsten
haben wir uns damit beschäftigt wo es hingeht, in die Ostsee oder in
das Mittelmeer. Ein Highlight das mir auf der Nordroute sehr gefallen
hätte wäre die Fahrt durch das schottische Hochland auf dem
Caledonian Canal und der Länge nach über den Loch Ness (schön nach
Nessi, dem Ungeheuer von Loch Ness, Ausschau halten). Aber wir haben
die Befürchtung das uns nach jahrelangen Aufenthalt in den Tropen
die niedrigen Temperaturen nicht bekommen. Jetzt haben wir
beschlossen nach Griechenland zu segeln und uns dort zu
Akklimatisieren. Obwohl wir schon vier Jahre im Mitteemeer unterwegs
waren, in Griechenland waren wir auch noch nicht. Bei der massigen
Anzahl von Inseln gibt es hier auch viel zu entdecken (auch ein
interessanten Kanal, den Kanal von Korinth).
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der Kanal von Korinth, es gibt noch vieles zu entdecken
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Hallo Klaus, seid Ihr schon auf der Reise nach Europa?
AntwortenLöschenGruß Michael Stange