Canouan
Bei 20-25 Knoten und subjektiv ganz schön ordentlichen Wellen
sind wir nach Canouan gesegelt. Selbst mit unserem vor dem Wind Kurs
schaukelte es ganz schön, aber das war Nichts im Vergleich zu den
entgegen kommenden Yachten - die wurden richtig durchgeschüttelt,
selbst die Kats stampften gegen die Wellen.
|
aber auch andere hatten so ihre Probleme |
Aber schon in St. Lucia habe ich einen große Fehler gemacht. Ich
hatte ja wie berichtet die David repariert (die Aufroll -
Vorrichtungen funktionierten nicht mehr richtig und ein Stahlseil
musste ich austauschen). Da ich aber nur 4 mm Edelstahlseil hatte,
was völlig ausreichend war, und original 6 mm vorhanden war, drehte
ich dummerweise das Dinghy, so das die schwere Seite (mit
Außenbordmotor) am 6 mm Seil hing. Üblicherweise hängt das Dinghy
immer schräg in der David (Heck mit Motor tiefer als Bug) damit
falls es regnet das Wasser aus die Ablauföffnung heraus kann.
Grundsätzlich spielt es keine Rolle ob das Dinghy so herum oder
anders herum in der David hängt denn (fast) alles am Heck ist
Symmetrisch. Nur die Halterung für die Gangway ist etwas nach links
versetzt (daran hatte ich nicht gedacht und hab es einfach übersehen)
und die berührte jetzt leicht den Schlauch vom Dinghy. Durch den
starken Seegang und den ewigen hin und her Gewackel wurde der
Schlauch durchgeschliffen und das Dinghy verlor Luft. So ein Mist
ausgerechnet das neue Schlauchboot. Also war die erste Amtshandlung,
nachdem sich der Anker in den Grund gebohrt hatte Schlauchboot
flicken. Bei einem Boot aus UV-festen Hyperlon ist das gar nicht so
einfach und man braucht vor allen Geduld.
|
jetzt ist flicken angesagt |
Nachdem das Dinghy vor 24
Stunden sein Flicken bekommen hat, setzten wir es wieder ins Wasser
und fuhren damit erst einmal eine Runde zum testen. Wir stellten fest
das alles Okay war und legten dann am schlechtesten „Dinghy Dock“
der Karibik an. Der Steg des Beach Hotels Tamarind, einem flachen Bau
mit Palmwedel-Hütten und -Schirmen davor, darf wohl nicht mehr
benutzt werden, denn auch die Besatzungen der Boote von dem
Mooring-Feld, was sich genau vor diesen Steg befindet, fahren an
diesen fürchterlichen Beton-Steg. Es ist schon ziemlich
abenteuerlich vom Dinghy auf diesen scharfkantigen Beton-Klotz zu
kommen.
|
na hoffentlich gibt es nicht noch ein Loch |
|
die Leiter endet 1m über der Wasseroberfläche |
Nachdem uns das gelungen ist haben wir uns in diesem kleinen
und armselig wirkenden Ort etwas um gesehen. In einem kleinen Obst-
und Gemüse-Markt haben wir für ein paar Tomaten, Gurken und ein
kleinen Kraut-Kopf umgerechnet 17 Euro bezahlt. Das ist
rekordverdächtig.
|
unser Gemüse Großeinkauf |
|
aber kaum Touristen im Dorf |
Das weiche Weißbrot das wir in dem zweiten Laden
des Ortes erstanden haben war für Karibikverhältnisse okay. Als wir
wieder auf unserem Schiff waren kam noch ein Fischer vorbei und
wollte uns Fisch zu einen abartig hohen Preis verkaufen. Wir haben
ihn klar gemacht das er den Fisch für diesen Preis behalte kann.
Nachdem wir den Preis zweimal runter gehandelt haben, haben wir den
Fisch für etwas über 8 Euro das Kilo doch noch gekauft – ein
Schnäppchen war das auch nicht gerade.
|
den Fisch zu haben ist eine Sache |
|
den Fisch zu putzen dagegen eine ganz andere |
Der komplette Norden und
größte Teil der Insel ist sowohl für die Einheimischen als auch
für die meisten Besucher gesperrt. Hier gibt es ein Boutique Hotel,
in den Buchten davor stehen die Superyachten, die dazu gehörigen
Privatjets warten am kleinen Flughafen. Es ist sehr traurig, dass die
Grenadinen ausgesperrt von Teilen ihrer eigenen Insel sind. Aber
jetzt geht es weiter zu den berühmten Tobago Cays.
Tobago Cays
Die fünf verlassenen Inseln der Tobago Cays sind echte
Schmuckstücke mitten im Tobago Cays Marine Park, zu dem auch die
umliegenden Gewässer gehören. Das Horseshoe Reef umringt die vier
Haupt-Cays beinahe vollständig. Normalerweise Ideal zum Tauchen,
Schnorcheln am Riff oder einfach nur Baden im türkisblauen Gewässer.
Hier gibt es reichlich Wasserschildkröten, Rochen und die ganze
Vielfalt die ein tropisches Riff zu bieten hat. Wir ankern, gezwungenermaßen, direkt vor
dem Horseshoe Reef obwohl es sehr Wellig war. Doch was es hier in
erster Linie zusehen gab waren hunderte von Yachten. Eigentlich
wollten wir zwischen der Insel Petit Rameau und der Insel Bateau
ankern, aber keine Chance. Wir sind mit dem Dinghy alle möglichen
Ankerplätze abgefahren aber alles war Rappe voll mit Charter -
Katamarane und ein paar Charter – Monohull (Einrumpf) Yachten. Wir wurden von
den Fischern (natürlich gegen guter Bezahlung) zum Abendessen,
am Strand von Petit Bateau mit Lobster BBQ, eingeladen. Aber Wind und Wellen
haben dermaßen zugenommen das wir dort klatsch nass angekommen
wären. Nach einer sehr unruhigen Nacht und mit der Aussicht das der
Wind am Sonnabend noch mehr zunimmt, haben wir beschlossen den Anker
zu lichten und zur Insel Mayreau zu segeln.
|
wohin man auch schaut |
|
Boote, Boote |
|
und noch mehr Boote |
|
direckt am Riff ist noch Platz |
|
ziemlich unruhig aber beeindruckend |
|
hier wird am Abend ohne uns gegrillt |
Insel Mayreau
Es ist nur eine halbe Stunde Fahrt in der wohl einzigartigen
Insellandschaft. Eigentlich wollten wir ein Badestopp in der
berühmten in der Salt Whistle Bay auf der Insel Mayreau machen
(herrlicher Palmenstrand mit einfacher Bar die kreolische Gerichte
und Drinks anbietet) aber daraus wurde nichts die Bucht war bis zum
Anschlag voll mit Segelbooten (Charter).
|
du meine Güte wieder alles voll |
Also sind wir weiter in die
nächste Bucht gefahren, in die Trois Anse Bay. Na, das war ja mal
eine gute Entscheidung, denn wir waren die einzigen. Ganz
offensichtlich wird diese weitläufige Bucht in der Liste der
Ankerplätze für Charteryachten nicht erwähnt. Hier liegt man gut
geschützt gegen Wind und Schwell. Hier konnten wir auch in Ruhe
schwimmen, ohne Sorge zu haben das einem jemand mit dem Dinghy über
den Kopf fährt.
|
endlich mal eine Bucht für uns |
|
ein lehrer Strand auch für uns |
|
ein paar Luxus-Resorts |
|
nicht für uns |
|
glasklares Wasser, wieder für uns |
Union Island
Unsere nächste und letzte Insel ist Union Island dort ankerten
wir in der Chatham Bay. Von allen Buchten hat es uns hier am besten
gefallen.
|
die Anzahl der Boote hält sich in Grenzen und es sieht toll aus |
Beim Ankern muss man darauf achten das man genügend
Abstand zum Nachbarn hat, denn es gibt sehr starke Fallböen und man
beansprucht einen großen Schwoi Kreis. Aber nicht nur bei Starkwind
auch bei Flaute, durch merkwürdige Strömungen wird jede Yacht in
eine andere Richtung geschoben und es kommt vor das zwei Yachten mit
dem Heck zusammenstoßen. Wir haben erst einmal genug Platz. Am
nächsten Tag beschließen wir eine Wanderung über die Insel nach
Ashton zu machen. Wir wussten das es nicht leicht werden würde denn
wir haben schon lange keinen längeren Ausflug zu Fuß gemacht.
|
es gibt Leute die laufen gleich bis Clifton und zurück |
Und
um den Schwierigkeitsgrad noch zu erhöhen mussten wir bei über 30°
C erst einmal 500 m über Stock und Stein durch den Urwald nach oben
und auf der anderen Seite nach unten.
|
Dinghy ist angeschlossen, jetzt gehts los |
|
nur ein Schild zeigt nach Clifton |
|
"Alter" und das soll was werden |
|
ich sehe hier nur Urwald |
|
und kaum einen Weg |
|
so ein Mist, immer noch nicht oben |
|
tja,Inge am aufrechten Gang |
|
müssen wir wohl noch arbeiten |
|
weist du was du kannst mich mal am A... lecken |
In Ashten haben wir in einem
kleinen Laden drei Brote gekauft und haben uns dann wieder auf den
Rückweg gemacht.
|
Hurra, Ashton in Sicht |
|
weit und breit keine Touristen in Sicht |
|
Ingrid kauft Brot |
Bei dem Gedanken die steile Betonstraße bei der
großen Hitze lang zumarschieren kam keine Freude auf. Deshalb fragte
Ingrid eine Frau mit einem Kleinkind, die gerade in ihr Auto steigen
wollte ob sie uns die Betonstraße hochfahren könnte, sie willigte
ein. Die Klimaanlage des Autos senkte unsere Kerntemperatur.
|
die Kleine beobachtete uns ganz genau |
Und wir
waren wieder fit für den Abstieg. Diesmal wählten wir einen anderen
Weg der war kürzer aber nicht unbedingt einfacher. Es war mehr eine
vom Regen ausgespülte Rinne. Aber es hat alles gut geklappt und wir
sind genau hinter einer einheimischen Strand-Kneipe raus gekommen.
|
runter ist auch nicht gerade einfach |
|
sehr schön, Hembadoo ist noch da |
|
nur aufpassen wo man hingreift |
|
Mütze vergessen, also improviesieren |
|
fast an jeden Baum hängen Geckos |
|
wilde Ziegen lassen sich auch nicht stören |
|
geschafft, an der Straße |
|
und da ist die Strand Bar |
Nach dem erfolgreichen Marsch haben wir uns gleich mal mit einem
gutschmeckenden Fischgericht belohnt.
|
so stelle ich mir eine Strand Bar vor |
|
was macht der Kerl in der Hängematte |
|
ist er der Chef oder eine Bedienung |
|
das Essen schmekt jedenfalls |
|
das ist eine wirklich coole Hütte |
Am Sonntag (08.03.20) werden wir Clifton Habour anlaufen, um aus
zuklarieren. Wir werden unsere Vorräte noch etwas aufstocken und
dann zurück nach Curacao segeln. Diesmal wollen wir zusehen das wir
noch einen kleinen zwischen Stopp auf der Islas Los Roques
(Venezuela) machen.
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen