Chapada
Diamantina, diese einzigartige Landschaft liegt etwa sieben Stunden
Fahrzeit ins Landesinnere. Die Fahrt führt Anfangs durch einen
dichten, dunkel, grünen Urwald (was für eine Augenweide, nach ein
Jahr Steppe bzw. grün nur durch Mangroven). Danach geht es durchs
trockene Sertão und man bekommt einen gewissen Eindruck vermittelt
von der Härte des Lebens im Landesinneren.
In der Chapada Diamantina
gibt es wunderschöne (und verwunschene) Flüsse mit kleinen
Badebecken, große blühende Tibouchinasträucher, Wasserfälle,
Tafelberge, eine Endemische Flora, Höhlen und die alte Diamantengräber Stadt, Lençois. Für Naturliebhaber und Wanderer, wie wir es
sind, ist die Chapada
Diamantina ein Beeindruckender Ausflug! Mit dem Bus vom Busbahnhof
Rodoviariaaus
kommt man in das kleine
Städtchen, Lencois. Nachdem wir die endlosen Vororte und Favelas um
Salvador hinter uns gelassen haben, fuhr der Bus auf der B242 in
Richtung Westen. Das ist so eine Art Interstate auf der die
überlangen LKWs (fast 30 m) sich ein Elefantenrennen liefern. Zu
unserem Entsetzen überholen mehrmals gleich 2 LKWs parallel auf der
an sich nur zweispurigen Straße. Der äußere LKW (also der dritte
von rechts) fährt dabei quasi schon auf dem gegenüberliegenden
Standstreifen. Wenn unserer moderner Fernbus zum überholen ansetzte
hielten wir öfters die Luft an, denn es passte kaum ein Blatt
Papier zwischen uns und dem LKW.
ein modernes Bus Terminal
bevor es losgeht noch ein frisch gepressten
unser Fernbus
Anfangs dichter Urwald
Der Ort Lençois ist sehr gepflegt.
Hier werden Häuser nicht abgesperrt und keiner macht sich Sorgen um
Kriminalität. Die Straßen sind gesäumt von kleinen
Kolonialhäusern. Viele davon sind umgewandelt in Pousadas, kleinen
Pensionen. In einer solchen haben auch wir übernachtet. Am Bus
warteten schon entsprechende Angebote auf uns. Wir haben uns für ein
Anbieter der eine schöne Visitenkarte hatte entschieden, außerdem
war die Unterkunft Nahe am Zentrum von Lencois. Preislich wurden wir
uns schnell einig und wir bekamen ein 4-Bett Zimmer. Sehr liebevoll
wurden wir jeden morgen mit einem Frühstücks-Buffet versorgt, das
täglich unterschiedlich und voll mit frischen, tropischen Früchten
und frisch gepressten Säften war. Und für so kleines Geld wurden
unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Wir haben gut geschlafen und
uns sehr wohl gefühlt. Der
erste Blick aus dem Fenster verrät, die Landschaft ist Grandios und
wir freuen uns auf die Wanderungen. Gleich nach dem Frühstück ging
es los.
auf zur ersten Erkundung
Ortsrand 1
Ortsrand 2
kurze Pause
Ortsrand 3
die Brücke zun Zentrum
Im Ort haben wir noch etwas Verpflegung geholt. In der
Touristeninformation haben wir eine Wanderkarte bekommen, die diesen
Namen eigentlich nicht verdient. Alle wollen, das Du einen Guide
buchst, was für uns aber nicht in Frage kommt. Deshalb ist eine
Ausrüstung mit GPS und entsprechender Karten-Software sinnvoll. In
Open Street Map sind die Wanderwege eingetragen. Im übrigen reicht
dazu ein Handy mit Zusatz - Akku.
unsere selbst gebastelte Wanderkarte
Dann ging es los an der
Bushaltestelle vorbei bis an das Ende der Straße, schräg über den
Sportplatz und dann hoch und im Prinzip immer am Fluss
entlang. Ziel waren die Höhlen (auf der Karte die Nr.2) und ein
Wasserfall zum Baden (Nr.3). Trotz GPS und ohne Kennzeichnung der
Wege kein leichtes Unterfangen.
am Anfang des Weges
sieht es schon wild aus
Der Weg ist bald kein Weg mehr,
sondern wir klettern über riesige Felsbrocken, suchen uns den besten
Weg selber aus und hangeln und springen von Fels zu Fels. Was für
ein Spaß! Auch wenn es mit den schweren Rucksäcken manchmal gar
nicht so einfach ist das Gleichgewicht zu halten.
im unteren Teil ist waschen angesagt
es scheint doch magisches Wasser zu sein
Unterwegs halten
wir immer wieder an kleineren Wasserfällen und –Becken an, in
denen wir uns erfrischen können. Das Wasser ist dunkelbraun bzw.
Cola - Farbig, was von den hohen Jodgehalt und den Mineralen des
Wassers kommt. Es ist nicht schmutzig, man kann es ganz beruhigt
trinken.
der Wander-Weg ist der Knaller
mal Dschungel
mal Felsen
Aufgepasst, am Ende einer etwas steileren, relativ glatten
Gesteins-Platte unter den Bäumen sitzen junge Männer (oder kommen
entgegen) und versuchen zu völlig überteuerten Preisen ihre Dienste
als Guide aufzudrängen. Aber man muss an ihnen vorbei denn ein
tiefer Graben hat dort ein Übergang. Jetzt muss man nur Obacht geben
um nicht den Abzweig zur Schlucht und zu den Höhlen zu verpassen
(Nr.1 nach rechts und nach unten) Was man jetzt zu sehen bekommt ist
schon erstaunlich. Hier kann man sich eine ganze Weile aufhalten und
alle möglichen Abzweigungen, Höhlen und Grotten erkunden. Ganz am Ende des Weges befindet sich
die großen Grotte die ist wirklich beeindruckend. Für uns war es
der ideale Piknickplatz.
wie "Indiana Jones auf Schatzsuche"
halte den Stein bis ich durch bin
ojeh der ist ja noch schwerer
und immer wider kleine Klettereinlagen
und staunen
ohne Worte
ohne Worte
jetzt gehts zurück auf den Hauptweg
Von der großen Felsen-Grotte muss man wider
ein paar Meter zurück, dann nach rechts und man landet wider auf dem
Hauptweg. Diese Kreuzung ist leicht zu erkennen denn hier befindet
sich ein aus aufgestapelten Steinen, kreisrunder Rastplatz. Nach ein
paar Minuten hört man schon das rauschen der Wasser-Treppe. Wir
gehen den Weg bis zum scheinbaren Ende und gehen nach unten in den
Flusslauf. Das ist ein ganz toller Platz, ein größeres Becken zum
baden (gefüllt mit Cola) und der kleine Wasserfall um sich massieren
zu lassen.
ein Blick aufs GPS, und weiter geht es
Ziel erreicht
alles ein großer Whirlpool
mit Massage
oder Entspannungsbad
oder einfach nur Spass
ohne Worte
ich will hier nich mehr weg
Ich bin das Flussbett noch ein Stück hoch gelaufen, die
Steinformationen durch die sich der Fluss seinen Weg bahnt werden
immer bizarrer und wilder. Wir haben beschlossen den weiteren Weg den
Profi-Wanderern zu überlassen (obwohl dort herrliche Ziele wie der
große Wasserfall und der Kristallsee auf einem warten).
von hier Oben
fallen solche Brocken
schon mal ins Fluss-Bett
oder auch solche
das Ufer sieht alle paar Schritte anders aus
Essen muß sein
rote und und gelbe Minerale für die Kriegsbemahlung
Alles in
allen, es lohnt sich auf jeden Fall. Wasserfälle, Höhlen,
natürliche Schwimmbecken, grüne Täler und Berge. Die Landschaft
ist schlichtweg atemberaubend, aber man muss sie sich in langen und
teils sehr anstrengenden Wanderungen erarbeiten.
Nach den schönen Tagen in Lençois ging unser Bus
wieder zurück in die Großstadt. Was für ein Unterschied zu den
entspannenden und ruhigen Tagen in der Natur des Nationalparkes
Chapada Diamantina. Die nächsten drei Tage nutzen wir nochmal zum
Einkaufen. Vor allen um ein mechanisches WC zu kaufen (das
elektrische macht nur Ärger, das Lager des Abpumprades ist
verschlissen). Es ist schon witzig mit einem Klo auf der Schulter
durch Salvador zu laufen.
viele fragen sich was das für ein komisches Klo,
oder was das für ein komischer Kerl mit Klo ist
Und zuguterletzt hatten wir an unseren letzten Tag noch Besuch aus New York an Bord. Max und Laura haben Süd-Amerika entgegengesetzt umrundet und waren auf den Falklandinseln. Eine Überraschung war der Cousin von Max, Alexis, er stammt aus Magdeburg. Da gab es viel Infos auszutauschen.
gerade Max und Laura, rechts Alexis
bei einem Bier lässt es sich gut erzählen
mit diesem Boot sind sie unterwegs
Aber jetzt fiebern wir der Abfahrt
entgegen. Nach dem wir uns am Tankschiff mit genügend Diesel
eingedeckt haben, wollen wir uns noch ein paar Inseln in der
Allerheiligen Bucht anschauen.
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