Die Langstrecken-Segler in der Marina von Jacare werden immer
weniger. Erst gestern sind fünf Yachten aufgebrochen. Es wird also
höchste Zeit das wir uns auch vom Steg lösen. Am 15 November geht
es los. Auf dem Weg nach französisch Guyana haben wir noch ein
Zwischenstopp bei den Sanddünen der Insel Ilha dos Lencois
(Brasilien) geplant. Die Flussausfahrt gestaltete sich Problemlos.
Kaum das wir auf dem Atlantik waren ergriff uns der Passatwind und
vor allen der Äquatorial- und Caribbean-Strom. Wir wussten gar nicht
das unser Boot dauerhaft solche Geschwindigkeiten segeln konnte (um
die 10 Knoten über Grund). Diese Rausche-Fahrt veranlasste uns den
Zwischenstopp wegzulassen (das die 100 Meter hohen Sanddünen von
Peru noch zu Toppen wären glauben wir eh nicht).
Wir überqueren heute, am 20. November 2018, um 17:21h zum zweiten
mal den Äquator im Nordosten von Brasilien. Es findet die übliche
Zeremonie für Neptun statt: Man gibt ihm einen Schluck Rum und ein
paar Münzen als Dankeschön für die guten Wetterbedingungen,
verdient hat er es auf jeden Fall, der Wind, die Wellen und das
Wetter sind seit Tagen absolut perfekt. Wir segeln weiterhin um die 9
Knoten. Übrigens, der Äquator liegt auf diesem Trip genau in der
Mitte der zu fahrenden Strecke von Jacaré zu den Îles du Salut.
Und so erreichten wir die zu Französisch Guyana gehörende Ile du
Salut, (auch als Teufelsinseln bekannt), nach ca.1400 SM in der
Rekordzeit (für uns und Hembadoo) von acht Tagen, am
24. November. Bei Sonnenaufgang konnten wir die Iles du Salut, unser
Ziel bereits sehen.
Diese Inselgruppe aus 3 Inseln liegen knappe 7 Meilen vor Kourou
und sind auf alle Fälle Sehenswert. Auch wenn man für ein paar Tage
einen rolligen Ankerplatz in Kauf nehmen muss. Bekannt wurden sie aus
dem Roman "Papillon", der auch verfilmt wurde. Viele
unmenschliche Szenen konnte man im Film sehen und wenn man selbst vor
Ort ist, läuft es einem eiskalt den Rücken herunter.
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Land in Sicht |
Nun ankern wir dicht vor der Ile Royale, der größten der
Inseln. Es wird geduldet wenn man dort ankert obwohl man noch nicht
offiziell eingereist ist. Nach zwei Tagen bekamen wir auch Besuch vom
Zoll. Sie nahmen schon mal vorab alle Daten auf und machten uns
darauf aufmerksam das wir uns in Kourou offiziell anmelden.
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der Besuch vom Zoll |
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gehört mittlerweile zum Standard |
Es gefällt uns ausgesprochen gut hier.
Ab 17:00 Uhr, wenn der Ausflugs-Katamaran, der die Tagesurlauber auf
die Inseln bringt, verschwunden ist, liegen wir fast alleine vor
Anker.
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ein schöner Ankerplatz, trotz Wellen |
Im größeren Abstand liegen schon die Schiffe der franz.
Marine bereit, die für die Bergung der Ariane 5 Booster Raketen
verantwortlich sind.
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die Besatzung wird auch zum Besuch der Inseln herrübergefahren |
Wenn jetzt noch das Wasser glasklar und türkis
wäre, würden wir gar nicht mehr weg fahren. Aber der Amazonas und die anderen Flüsse mit ihren unglaublichen Ausstoß an Sedimenten, schaffen es auch hier
draußen, das Meer einzutrüben. Die Inseln liegen nicht weit
auseinander, man kann bequem mit dem Dinghy rüber fahren. Allerdings
gibt es auf St. Joseph keinen Dinghy-Anleger. Nur eine Rampe und
rauen Felsen.
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die Lage der drei Inseln |
Auf Ile Royale, der Hauptinsel der ehemaligen Gefängnisinseln,
sind die früheren Wärterhäuser, einige Zellen, das Haus des
Direktors, der Kinderfriedhof, das Lazarett und die Kirche teilweise
renoviert, teilweise als Ruine erhalten. Es gibt ein Hotel mit
Restaurant. Sonst gibt es keine weiteren Versorgungsmöglichkeiten,
keinen Kiosk, keinen Laden o.ä., aber herrliche Rundwanderwege, die
durch den Urwald führen. Dies sollte man früh morgens in Angriff
nehmen, dann kann man in der Stille Affen, Papageien und Azara-Agutis
beobachten.
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die Tiere Beobachten macht immer Spass |
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die Agutis sehen witzig aus, sie knabbern |
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an den Früchten die vom Baum fallen |
Aber einen kleinen Makel gibt es doch noch. Wir haben
uns hinreißen lassen und in dem Restaurant etwas von dem
Selbstbedienungsbuffet (wie in Brasilien) gegessen. Als es an das
bezahlen ging haben wir fast Schnappatmung bekommen. Für 1 (in
Worten – ein) Essen (nichts besonderes – Reis, Huhn, Salat) haben
wir umgerechnet 31 Euro bezahlt.
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gehen wir wirklich hier lang? |
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war ja eh meine Idee |
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das Wandern ist des Müllers Lust |
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In einigen Zell-Blöcken sind jetzt Hotelzimme |
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das alles hat eine unglaubliche Wirkung |
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sieht auch toll aus da brauch ich unbedingt ein Foto |
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als Flüchtling hat man in den |
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Brandungswellen schlechte Karten |
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dem Direktor ging es recht gut |
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der Ausblick auf sein kleinen Park |
Auf der Insel Saint-Joseph ist noch der
gesamte Gefängniskomplex zu sehen und hier ist auch die
Fremdenlegion stationiert. Die Natur ist voll und ganz damit
beschäftigt sich alles wieder zu holen. Da wachsen riesige Bäume
aus den Zellen, diverse Wurzeln sprengen sich durch die Mauern ins
Freie, Wind und Regen tun ihres dazu. Es wird noch lange dauern bis
alles im Urwald verschwunden ist, aber die Geschichte von Papillon
wird bleiben.
Der Friedhof war nur den Wärtern
vorbehalten, der tote Gefangene wurde einfach ins Meer, zu den Haien
geworfen. Im Durchschnitt hat es ein Gefangener 3-5 Jahre
ausgehalten, bis er dann an Gelbfieber oder unter Folterung starb.
Ein schneller Freitod war für den einen oder anderen die letzte
Hoffnung ein schnelles Ende in dieser Gefängnishölle zu finden.
Die dritte und letzte Insel Ile du
Diable darf nicht betreten werden. Sie steht unter Naturschutz und
ist vollkommen mit Kokospalmen bewachsen. Aber wer weiß, was sie
noch für Schätze hat, die man nicht entdecken soll.
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ein Blick auf die Insel Ile du Diable |
Zunächst lagen wir vier Tage an den Iles du Salut und haben dann
die letzten zehn Meilen nach Kourou zurückgelegt.
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