Puerto
Maldonado, in der Region Madre de Dios im Südosten Perus gelegen,
ist eine Dschungelmetropole, die sich verstärkt auf den Tourismus
konzentriert. Sie liegt im tropischen Regenwald des Amazonas
Tieflandes und nahe der Grenze zu Bolivien. In der Umgebung der Stadt
liegen nicht weniger als drei wichtige Nationalparks, die noch vom
Menschen vollkommen unberührten Regenwald enthalten: der
Manu-Nationalpark, der Tambopata-Candamo-Nationalpark und das
Bahuaja-Sonene-National Reservat. Die unüberschaubare Vielfalt der
Flora und Fauna dieser Parks trägt Puerto Maldonado auch den
Beinamen "Hauptstadt der Biodiversität" ein. Dieser
verheißungsvoll Ort sollte ab jetzt für etliche Tage unser zu Hause
sein. Nach der Ankunft blieben wir eine Nacht im Hostel. Am nächsten
Tag früh wurden wir mit einem Jeep abgeholt und zum Fluss gefahren.
Normalerweise hätten wir jetzt eine 7 Stündige Bootsfahrt zur
ersten Urwald-Lodge gemacht aber es kam alles anders. Der Regenwald
heißt eigentlich Regenwald weil es dort oft regnet, aber hier hat es
schon seit Tagen nicht mehr geregnet (gut für uns, schlecht für die
Natur) Das Ergebnis ist, der Wasserstand ist so niedrig das selbst
die schmalen, flachen Boote an einigen Stellen nicht mehr
durchkommen. Und so begann unser erster verrückter Trip – mit dem
Jeep durch den Urwald. Das war das ultimative Offroad-Erlebnis. Man
kann sich kaum vorstellen wie der relativ schmale und lehmige Weg
beschaffen war. Meter tiefe steile Furchen vom letzten Regen (ein
Reifen passte gerade auf die Krone) unheimlich tiefe und große
Löcher. Wir wurden extrem hin und her geschleudert. Ich schaute
automatisch auf die inneren Überrollbügel das da auch ja alles in
Ordnung ist. Am liebsten hätten wir uns noch Kreuz-Gurte gewünscht.
Aber wir konnten nicht groß darüber nachdenken.
Das große Abenteuer beginnt
fast bodenlose Löcher und Gräben
Denn schon kam das
nächste Erlebnis in Sicht. Es war ein umgefallener Baum der quer
über dem Weg lag. Er war nicht allzu dick aber unheimlich zäh.
Hinter uns kam noch einer mit einem Moped. Uns allen zusammen gelang
es endlich den Baum zur Seite zu schieben. Ich wollte gerade in das
Auto steigen da spürte ich ein krabbeln an mir – Ameisen – und
was für Riesen Dinger. So im Dreieck gesprungen um die Viecher
loszuwerden bin ich schon lange nicht mehr. Der Guide erklärte uns
das die Eingeborenen diese Ameisen als Wundklammern benutzen. Sie
lassen sie über die zusammengedrückte Wunde zubeißen und trennen
den Körper vom Kopf. Das wird im Abstand von einem halben Zentimeter
immer wieder gemacht bis die Wunde verschlossen ist. Ingrid hat sich
bei den bloßen Gedanken an diese Viecher gleich mit geschüttelt.
gemeinsamm sind wir stark
ich werd verrückt - alles voller Ameisen
Nachdem wir eine ganze Weile auf diesem irren Weg weitergefahren sind
stoppte der Fahrer das Auto. Wir standen vor einer „Brücke“. Was
heißt Brücke, es waren ein paar dicke nebeneinander gelegte
Baumstämme. Der Guide ist ausgestiegen um den Fahrer Zeichen zu
geben damit er mit den Rädern auf dem Baumstamm bleibt. Ich bin
gleich mit herausgesprungen, denn sollte das Auto kippen dann wollte
ich es wenigstens Filmen. Ingrid war vor Schreck zur Salzsäule
erstarrt und ist im Auto geblieben. Ich dachte mir noch, na ja, um so
authentischer. Zentimeterweise ist das Auto über die Brücke
geschlichen aber es ist alles gut gegangen.
die Brücken entsprechen nicht ganz der DIN-Norm
Zu guter Letzt sind wir
doch tatsächlich am Fluss angekommen. Aber durch das Niedrigwasser
war es ein sehr weiter und steiler Weg nach unten. Unser Guide,
Jonas, ganz Gentleman nahm Ingrid das Gepäck ab. Ich dagegen konnte
zusehen wie ich mit mein 80 Liter Rucksack und der Tasche den Abhang
herunter komme. Mit dem Boot sind wir dann nur schräg über den
Fluss gefahren. Nach ein paar Metern standen wir vor der Urwald-Lodge
für uns war klar so musste es im Paradies aussehen.
ja immer schön verwöhnen
Jonas der Pack-Esel
Die Lodge
bestand aus dem Gemeinschaftshaus und drei Wohn/Schlafhäuser.
Zwischen den Gebäuden standen Mango und Zitronen Bäume, Bananen
Pflanzen, Sternfrucht Bäume und Chili-Sträucher und noch vieles
mehr. Alle waren voller reifer Früchte. Frischer kann man Obst nicht
essen.
wo man auch hinschaut
übeall reife Früchte
so kann man sich den
Garten Eden vorstellen
jetzt noch Pack-Esel 2 - ich Klaus
Das hat sich auch ein Tayra gedacht und vor unseren Augen eine
Mango geklaut.
Ingrid und ich, unser persönlicher Guide Jonas, die
Köchin, der „Hausmeister“ und der Bootsführer wir waren die
einzigen Menschen weit und breit. Nach dem Trubel von Cusco ist das
definitiv das Paradies. Noch ein paar Worte zu unserem Guide Jonas,
der Mann ist der Hammer. Er hat Biologie studiert, er spricht mehrere
Sprachen (jetzt will er noch chinesisch und deutsch lernen,
chinesisch weil immer mehr Chinesen ins Land kommen und deutsch weil
er eine Freundin in Deutschland hat) und den Urwald kennt er in und
auswendig. Er ist auch ein guter Tierstimmen Imitator. Er kann Vögel
rufen oder sie antworten auf seinen Ruf.
Jonas bei der Arbeit - Vögel rufen
das war unser persönliches Häuschen
Ingrid testet die Hängematte
und hier können wir uns von den
anstrengenen Touren erholen
Natürlich mussten wir sofort ein paar Früchte kosten. Auf Empfelung von Jonas (dem Schlitzohr) probierten wir die Riesen Urwald Zitrone. Ich kann nur eins sagen das war das sauerste was ich in diesem Leben gegessen habe.
bei süße Mango war die Welt noch ok
dann die Riesen Urwald Lemone
Alter -
ist das Sauer
Am nächsten Tag, gleich
nach dem Frühstück, brachen wir zu unserer ersten Dschungeltour
auf. Nach ein paar Metern hielten wir vor einem Baum an. Oben war ein
großer Termiten Bau zu erkennen und am Stamm führten etliche
kleine, von den Termiten gefertigte Tunnel nach oben. Jonas brach ein
kleines Stück Tunnel auf und wir konnten die Termiten erkennen wie
sie nach oben und nach unten rennen. Dann griff er sich ein paar
steckte sie sich in den Mund und sagte, die schmecken gut. Da ich mir
fest vorgenommen hatte nichts, aber auch gar nichts auszulassen (das
alles erleben wir nie wieder) schnappte ich mir ein paar von den
kleinen Biestern und zerkaute sie. Ich kann nur eins sagen, sie
schmecken gut (etwas kienig, harzig, geräuchert). Jonas setzte noch
einen drauf, er hielt die Zunge an den Pfad und lies die Termiten in
Reih und Glied in den Mund laufen. Aber man kann die Termiten auch in
der Hand zerreiben und sich damit ein schmieren, das ist der beste
Mückenschutz. Übrigens das die Termiten gut schmecken weis auch der
Ameisenbär denn sie sind seine Lieblingsspeise.
der Termitenbau
und der geöffnete Tunnel
und rein mit die Dinger
satt wird man davon nicht
Dann ging es weiter,
immer tiefer in den Urwald. Wir schauten uns laufende Bäume an. Es
sollte niemand über die laufenden Bäume im Film der Herr der Ringe
lachen, denn diese Bäume gibt es wirklich. Sie laufen immer zum
sonnigsten Platz. Sie schaffen etwa 15 bis 20 cm pro Jahr. Die
Eindrücke prasseln auf uns ein und trotzdem fühlen wir uns frei und
entspannt. Der nächste Stopp war an ein gewaltigen Baum. Dieser
Riesenbaum wird bis 700 Jahre alt und erreicht eine Höhe bis zu 80
Meter. Er ist wegen der Abholzung durch illegale Holzfäller sehr
selten geworden. Das Holz ist sehr hart, wasserfest und extrem teuer.
der laufende Baum
das ist mal ein Baum
Unsere ständigen Begleiter sind wunderschöne Schmetterlinge mein
persönlicher Favorit ist der Morpho Blue. Das extrem leuchtende Blau
der Flügel sticht sofort ins Auge. Aber ein Foto vom fliegenden
Schmetterling ist uns nicht gelungen (die waren zu schnell). Aber
deren Flügel findet man öfters am Boden (sie werden gerne von
Vögeln gefressen und nur die Flügel bleiben übrig.
die Flügel haben eine beeindruckende Farbe
Auf jeden Fall
bekamen wir einen ersten Eindruck von der unglaublichen Vielfalt der
Pflanzen- und Tierarten, unvorstellbar auch wie viele Pflanzen so
nützlich für uns sein können, z.B. im medizinischen Sinne. Ach ja
wir entdeckten auch eine frische Spur von einem Jaguar. Was natürlich
Konsequenzen nach sich zog. Am späten Nachmittag waren wir von
unserem ersten Ausflug zurück. Da verkündete Jonas das wir nachdem
Abendbrot unbedingt noch einmal zu der Stelle sollten wo wir den
Abdruck des Jaguar gesehen haben. Denn ihre aktivste Zeit ist am
Abend und vielleicht bekommen wir ihn zu Gesicht. Bei Ingrid
sträubten sich die Nackenhaare „im Dunkeln in den Dschungel bei
all dem Kriechzeug – nein Danke nicht mit mir“. Also sind wir zu
zweit aufgebrochen. Ich muss zugeben, es war schon ein bisschen
unheimlich. Ein nicht endend wollendes Summen, Zwitschern, Surren,
Rascheln, Brummen und Piepen umgab uns und man konnte nicht
einschätzen ob es weiter weg oder genau neben einem war.
Sicherheitshalber habe ich einen ordentlich starken Knüppel
aufgelesen und mitgenommen, falls der Jaguar oder jemand anderes mit
schlechter Laune aufkreuzt. Was jetzt folgte kann man sich kaum
vorstellen, ein und eine halbe Stunden haben wir auf einem
umgebrochenen Baum gesessen (den habe ich aber gewissenhaft nach
Ameisen ab geleuchtet) ohne uns zu bewegen und wir haben auch nur
ganz flach geatmet – nur keine Geräusche machen.
der Dschungel-Pfad hatte es in sich
die Qualität der Brücken ist nicht so doll
sitzen und warten
das war die Spur die wir gefunden haben
so wollten wir ihn sehen (Foto aus dem Internet)
Aber weit und
breit kein Jaguar. Nach ein paar Dehnungsübungen (ich dachte schon
ich bekomme meine Knie überhaupt nicht mehr gerade) begaben wir uns
auf den Rückweg. Um doch noch ein Erfolgserlebnis zu haben zeigte
mir Jonas wie man die Erdhöhlen der Vogelspinne erkennt und wie man
sie mit einem kleinen Stöckchen herauslockt. Ich wollte schon
beinahe eine mit nehmen, aber Ingrid wäre wahrscheinlich durch das
Dach unserer Hütte gesprungen. Nach dem ich Ingrid alles ausführlich
berichtet hatte (die Info von Jonas habe ich erst einmal weggelassen:
„Viel schlimmer ist jedoch die schwarze Witwe. Der Biss ist absolut
tödlich und dabei ist sie so klein, man kann sie kaum sehen!“ -
wahrscheinlich hätte sie unsere ganze Hütte umgedreht) sind wir
glücklich und halb Tod in das Bett gefallen.
man kann nicht behaupten das sie putzig aussieht
aber sie tut einen auch nichts
Ach her je, das war die
Beschreibung von nur einem Tag, wenn ich so weiter mache wird das
kein Blog-Eintrag sondern ein Buch. Ich werde ab jetzt nur noch von
den herausragendsten Aktionen berichten. Wie zum Beispiel unsere
Dschungeltour am nächsten Tag. Gleich nach dem Frühstück sind wir
mit dem Boot Flussaufwärts gefahren um Aras in freier Wildnis zu
sehen. Es gibt sogenannte „Lehmschlecken“ an bestimmten
Flussstellen, dort gehen die Aras und Papageien regelmäßig in
Scharen hin und fressen von dem kalkhaltigem Lehm. Die Vögel müssen
das tun, denn beim fressen der Beeren sind auch schon mal
unverträgliche dabei und mit dem Lehm neutralisieren sie das. Der
Anblick von so vielen bunten Vögeln ist schon der Wahnsinn.
die Flussfahrt war nicht einfach
am Ausichtspunkt waren noch mehr Leute
dann kamen die Aras
einer schöner als die anderen
und hier die Papageien an der Lehm-Schlecke (danach kommen die Aras)
Nach
drei Tagen nahmen wir von unserer abgelegenen Urwald-Lodge Abschied
und fuhren mit dem Boot in die nächste Lodge, und zwar in die
Amazonas-Lodge. Diese war etwas größer und es war schon eine sechs
Personen Gruppe (jeder aus einem anderem Land), mit eigenen Guide,
anwesend. Zu uns kam noch ein Pärchen, sie war aus den USA und er
aus Frankreich (Er sah aus wie der junge Belmondo). Unser erster
Ausflug führte uns auf die Affeninsel. Die Isla de Monos, die
Affeninsel, ist nicht weit vom Tambopata Nationalpark. Auf der Insel
wimmelt es nur so von Affen verschiedenster Art. Zum anlocken und
füttern haben wir uns mit einer großen Tüte Bananen bewaffnet.
Nach einer ca. einstündigen Bootsfahrt und einem ordentlichen
Fußmarsch waren wir mitten in der Affengemeinschaft. Aber es war
sofort klar das die Affen schon öfters gefüttert wurden. Als sie
uns sahen kamen sie sofort näher um ihre Bananen in Empfang zu
nehmen. Ich wollte es ihnen nicht zu leicht machen und und habe die
Banane, nachdem er zugegriffen hat, festgehalten. Man kann sich kaum
vorstellen was er auf einmal für ein Geschrei veranstaltet hat, die
Augen haben dermaßen bösartig gefunkelt das ich vor Schreck
losgelassen habe. Aber alles in allen war es spitzen-mäßig, mitten
im Urwald und mitten in der Affenherde.
allein die Flußfahrten zum Ziel
sind schon ein Knüller
der Weg zu den Affen
war gar kein richtiger Weg
hat er eine Banane
oder nicht
Erschrecken und Freude
die Affen Fütterung
Jonas macht uns noch auf
einen der riesigen, hochgewachsenen Bäume aufmerksam, bricht ein
Stück der Rinde ab und lässt uns daran riechen. Der Geruch ist
vertraut, doch woher? Es ist ein „Knoblauch-Baum“ und seine Rinde
wird hier im Urwald als Gewürz verwendet, wie bei uns der Knoblauch.
Das war der Geruch, der gestern Abend so appetitanregend durch die
Küche zog. Ich schnuppere nochmal, ja genau das war´s! Jedoch nicht
nur als Gewürz ist diese Rinde nützlich, es hilft auch gegen
Moskitos. Wenn wir uns damit einreiben, meint Jonas, riechen wir zwar
nicht besonders gut, aber es sei wirkungsvoller als jedes
Anti-Moskito Spray. Ich schnuppere nochmal und glaube ihm, dieser
Geruch vertreibt vermutlich fast alles und jeden.Danach kam die
nächste verrückte Aktion. Mitten im Dschungel haben sie einen
Kletter-Lauf und Abroll-Perkur, über den Wipfeln der meisten Bäume
das heißt in 40 m Höhe, gebaut. Dagegen ist ein europäischer
Kletterpark sehr bescheiden. Jonas meinte, während wir die
super-schmalen Hänge-Brücken nach oben steigen und am Stahl-Seil
hängend in einem irren Tempo nach unten düsten, könnten wir uns
Flora und Fauna von oben anschauen. Was für ein Witzbold – ich war
froh das meine Hose trocken geblieben ist.
hier geht es imer höher
da wird ein schon mal etwas komisch
und jetzt am Stahl Seil abwärtz
hier haben wir die erste Runde hinter uns
das ganze geht
über mehrere Etagen
Schon einen Tag später gab es das nächste Highlight, einen Ausflug zum
Sandoval Lake. Er ist bekannt durch seine große Vielfalt von
Arten(z.B.: See-Sandoval-Affen,
Riesen-Otter, Papageienarten, Schildkröten, Alligatoren, Piranhas,
Ameisenbären, unendlich viele, große und schöne
Schmetterlingsarten, die seltsamsten Vögel usw.)
Vor unserer
Abfahrt bekamen wir in der Lodge unser Mittagessen mit (Gemüsereis
mit Huhn, eingewickelt in gekochten Bananenblättern – sehr lecker)
schmeckt besser als es aussieht
Wir beginnen
unseren Entdeckungs-Ausflug mit einer Fahrt auf dem Fluß Madre de
Dios. Nach der Ankunft bei einer in Flussnähe gelegenen Lodge machen
wir unsere Mittagspause. Danach machen wir eine Wanderung durch den
Urwald von 3 Kilometer zum paradiesischen Sandoval-See. Wir sind
Heilfroh das es schon eine Weile nicht geregnet hat und der Weg
trocken und fest war.
unterwegs wider die beeindruckenden Bäume
Als wir am See-Ufer ankamen (eigentlich war es
ein unter Wasser stehender Wald) bestiegen wir ein für diese Gegend
typisches Ruderkanu. Jeder hält Ausschau nach einem Kaiman oder
einer Anakonda, im Moment lässt sich jedoch kein Reptil blicken.
Während der Fahrt konnten wir die außergewöhnliche Schönheit des
Sees genießen und doch noch viele Wildtiere beobachten, wie
Eisvögel, Reiher, Affen, Aras, Papageien, Kaimane, exotische Vögel
usw.
erst mal war Paddeln angesagt
wer entdeckt als erster ein großes Tier
Vögel sind überall
auch die Aras
die Riesen Otter
sind auf jeden fall was besonderes
noch ein Blick über den See
Wir hatten Glück und konnten eine Riesenotter Familie
beobachten, die lautstark im See herumtollte und sich auf einem Baumstamm ausruhte. Ständig sah die
Wasseroberfläche krabbelig aus, als wenn sie kochte. Das lag an den
großen Piranha Schwärmen. Als ich wegen der großen Hitze meinen
Hut nass machte ihn also mit der Hand im Wasser hin und her schwenkte
wurde Ingrid ganz blass und rief nimm die Hand aus dem Wasser die
fressen dich auf.
Aber ganz so schlimm ist es nicht. Zur Gefahr
werden die Schwarmfische, wenn man mit einer offenen Wunde in ihren
Gewässern schwimmt. Blut lockt ganze Schwärme der Fische an. Sie
werden dann zu, wild um sich beißenden, Wut-Fischen. Dagegen sind
die Piranhas nachts eher friedlich. Wer einen Fluss mit Piranhas
durchqueren muss, wartet besser auf die Dunkelheit. Ausgewachsene
Piranhas können bis zu 40 Zentimeter groß werden. Die räuberischen
Fische leben ausschließlich in den tropischen Gewässern
Südamerikas. Dort verbringen sie ihr Leben im Schwarm. Nur im
Schwarm jagen sie und greifen an. Piranhas spielen eine wichtige
Rolle als Saubermacher und Gesundheitspolizei. Sie fressen fast
alles, vor allem Aas und kranke Tiere. Dies ist für das gesamte
Öko-System des Regenwalds von enormer Bedeutung, da die Piranhas auf
diese Weise die Verbreitung von Krankheiten und Epidemien
verhindern.
Nachdem
wir den See umrundet haben beginnen wir, den Kopf voll von
Eindrücken, die Rückkehr zum Fluss Madre de Dios. Jetzt in der
Dämmerung beginnen wir noch mit der Suche nach Kaimanen bzw.
Alligatoren. Mir gefallen diese Tiere besonders gut denn Alligatoren,
Kaimane, Krokodile sind ausgestattet mit dem perfektesten Organismus,
den man sich vorstellen kann. Die Krokodile bevölkerten bereits die
Erde, bevor die mit ihnen verwandten Dinosaurier damit begannen, sie
zu erobern – vor mehr als 200 Millionen Jahren. Und danach
überlebten sie sämtliche Katastrophen, die so vielen Tierarten zum
Verhängnis wurden – auch den Sauriern.
Am nächsten Tag
ging das Dschungelabenteuer weiter. Wir lernten das Leben einer
Indigenen Familie kennen. Wir bekommen hier einen Einblick in die
Lebensweise einer Eingeborenenfamilie. Wir erfahren viel über, von
Generationen der Eingeborenenstämmen weiter vermittelten Bräuche,
bei der Jagd und im Handwerk, kennen. Die Familie informierte uns,
über die seit Jahrhunderten hinweg gepflegten Geheimnisse, über
deren medizinische Versorgung durch allerlei Naturheilmittel aus dem
Regenwald. Am besten hat uns die kleine Einführung in ihren Tänzen
und vor allem der kleine Wettkampf im Bogenschießen gefallen.
erst einmal bekommen wir
unsere zunftgerechte Bemalung
was bei Ingrid schon
recht merkwürdig aussieht
die Musikinstrumente sind simpel
wie auch der Tanz
Ingrid erfreut sich an ein Kreiselspiel
mein Ding ist das Bogen schießen
plötzlich entwickelt sich
ein kleiner Wettkampf
am liebsten wäre ich hier geblieben
und der Chef hat Ingrid ins Herz geschlossen
und hätte sie wohl auch da behalten
Abschließend muss
man sagen das dieser Ausflug in der Urwald ein Erlebnis der
Extraklasse war. Wir können Jonas gar nicht genug Danken wie er sich
um uns gekümmert hat. Auch wie die jungen Leute mit uns umgegangen
sind (wir waren wiedermal mit Abstand die ältesten) war so toll und
erfrischend – einfach Wahnsinn. Aber ehrlicher weise muss man sagen
es war auch sehr anstrengend. Ich darf gar nicht dran denken wie es
ist, diese Wege wenn sie aufgeweicht sind, mit hohen Gummistiefel bei
strömenden Regen zu gehen.
Zum Abschluss haben
wir uns in Maldonado, in ein etwas besseren Hotel, ein Zimmer
gemietet um uns etwas verwöhnen zu lassen. Kaum das wir im Hotel
waren kam auch der Regen, ein Tropenregen vom feinsten. Es war als ob
einer die Badewanne genau über uns leerte und das zwei Tage ohne
Unterbrechung.
Jetzt wollten wir
noch für anderthalb Monate nach Deutschland und in die Schweiz, zu
unseren Kindern, meiner Mutter und unseren Freunden. Wir sind schon
gespannt denn wir benutzen fünf verschiedene Flieger. Aber über
dieses Desaster mehr im nächsten Bericht.
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