Jetzt
beginnt unsere unsere abenteuerliche Reise über den Beagle Kanal
(benannt nach dem Schooner "BEAGLE", auf dem Charles Darwin
diese Gewässer besegelt hat) zu den Gletschern und Fjorden der
Darwin Kordillere, um in dieser verrückten geographischen Gegend zu
verweilen, die durch die Zeiten und Naturgewalten "an den
Grenzen der Erde" entstanden ist.
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im
Hintergrund das Panorama der Darwin-Kordillere
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Feuerland – ein
geheimnisvoller Archipel aus Tausenden von Inseln, ein eisiges
Labyrinth „sturmdurchtoster Fjorde und Kanäle“ am südlichen
Ende der Welt. Ein Bergland, versunken im Meer. So oder ähnlich
hatten wir es in unzähligen Büchern gelesen. Der Name Feuerland
soll auf Fernando Magellan zurückgehen. Als der portugiesische
Weltumsegler nach Monaten vergeblichen Suchens im November 1520
endlich die nach ihm benannte Meeresstraße, die den Atlantik mit dem
Pazifik verbindet, gefunden hatte, erblickte man am Ufer in der Nacht
viele Feuer. Dies veranlasste den Generalkapitän, dem Lande den
Namen „Tierra de los Fuegos“, Land der Feuer, zu geben. Die
Indianer benutzten die Feuerstellen als lebensnotwendige Wärmequelle
und für die Herstellung ihrer Nahrung, vor allem Muscheln. Die
Yagans waren die letzten Vertreter einer der primitivsten
Bevölkerungsgruppen der Erde. Die
Yagan Kanu-Indianer (Feuerländer) ruderten in ihren einfachen Kanus
aus Buchenrinde weit hinaus bis hin zu den tückischen Inseln des Kap
Hoorn. Diese Nomaden der See lebten in diesem Gebiet ca. 5000 Jahre
lang. Ihre Muschelberge kann man vereinzelt noch an den Stränden
entdecken, einige bis zu 4 Metern hoch. Sie besaßen keinen Schutz
vor der antarktischen Kälte, außer dem Robben-Fett, mit dem sie
sich die Haut einfetteten und der Felle, die sie sich lose um die
Schultern hängten. Sie liefen auf bloßen Füßen im Schnee und
wärmten dann ihre Füße im eiskalten Wasser des Atlantiks. Man
sagt, ihre Körpertemperatur habe 1 oder 2 Grad über der, der des
"weißen Mannes" gelegen. Die Frauen waren es, die ohne
Bekleidung nach Nahrung tauchten, die sich um die Kanus und den
Fischfang kümmerten. Die Männer der Yagans verbrachten den größten
Teil ihrer Zeit mit der Jagd. Ich habe diese Beschreibung
vorangestellt um deutlich zu machen was wir eigentlich, wie sich
später zeigen wird, für „Weicheier“ sind. Am 22.01.18 gegen
Mittag befreien wir uns aus dem Päckchen und Motor-segeln, den
gleichen Kurs wie nach Ushuaia, weiter in Richtung Westen entlang dem
Beagle Kanal. Entlang unserer Route können wir zunehmend erkennen,
wie jeder einzelne Baum, jedes Gehölz ostwärts gewunden ist. Dies
sind die anschaulichen Hinweise darauf, dass sie öfters von den
heftigen Westwind Tierra del Fuegos heimgesucht werden. Anfangs war
es gemütlich ruhig doch dann frischte der Wind gewaltig auf 40 bis
45 Knoten, von vorn. Die Wellen wurden immer höher. Obwohl wir
ordentlich Gas gaben wurden wir immer langsamer. Nur mit Motor
mussten wir gegen die Wellen kreuzen. Mittlerweile war uns klar das
wir unser eigentliches Ziel nicht mehr schaffen. Deshalb beschlossen
wir die Nacht in der Caleta Santa Rosa zu verbringen. Es ist keine
spektakuläre aber eine sichere Bucht. Wir können frei am Anker
liegen und brauchen noch keine Landleinen. Am nächsten Tag geht es
nach einem ordentlichen Frühstück mit einem kräftigen Schluck
Kaffee weiter in Richtung Westen (Pazifik). Wir haben vorsorglich
drei Monate bis Puerto Montt beziehungsweise Valdivia vorgesehen um
den Druck zu vermeiden bei chaotischen Zuständen aus die sichere
Bucht heraus zu müssen. Unser heutiges Ziel war Puerto Borracho. Das
war nicht allzu weit und wir waren schnell da. Das war auch gut so,
denn am Nachmittag legte der Wind wider ordentlich zu und es regnete
immer wieder. Die Temperatur geht nicht über 8°C. Jetzt bekamen wir
den ersten Vorgeschmack von dem Wetter in den Kanälen. Es war auch
unsere erste etwas engere Ankerbucht wo wir zügig Landleinen
ausbringen mussten, denn Rechts und Links war reichlich Kelb. Wenn
jemand eine Anleitung benötigt wie man die eigene Schwimmleine (die
ja, wie der Name vermuten lässt, auf der Wasseroberfläche schwimmt)
sich in den Propeller des Schiffes (der sich ja in 1 Meter Tiefe
befindet) wickelt, den kann ich helfen.
1.
Mann ist im Umgang mit Anker und Landleine noch nicht richtig Fit.
2.
alle Landleinen sind befestigt doch man stellt fest das das Boot zu
dicht am Ufer liegt.
3.
Die Landleinen sind ja 100 m lang – also Anker raus, ein Stück
vorwärts fahren und Anker wider rein. (die
Landleinen haben sich von allein von der Spule gewickelt)
4.
Das Schlauchboot muss am Heck angebunden sein
5.
Jetzt fährt man rückwärts um den Anker einzufahren (die
Schwimmleinen werden nicht beachtet – sie schwimmen, ja)
6.
Beim rückwärts fahren schwimmt das Schlauchboot nach vorne und der
Schaft vom Außenbordmotor greift sich eine Schwimmleine und zieht
sie seitlich unter das Boot.
7.
Der Sog des rückwärts drehenden Propeller sorgt für den Erfolg des
Unternehmens – die Leine hat sich so fest um die Welle gewickelt
das in der wunderschönen Bucht baden angesagt ist.
8.
Sollte man vor lauter Ärger etwas heiß gelaufen sein, kein Problem
bei 3 bis 4 Grad Wassertemperatur kühlt sich das Gemüt ganz schnell
wider ab.
Es
passieren Dinge das würde man vorher niemals Glauben. Aber Gott sei
Dank war das unser erstes und letztes Vorkommnis mit den Landleinen.
Nach ein paar Buchten, hatten wir den Dreh raus und es ging
Ruck-zuck. Ordentlich Zeit muss man beim lichten des Ankers einplanen
denn es hängen Unmengen an Kelp drann. Wir hatten uns schon in
Piriapolis eine Sichel besorgt und befestigten diese an ein langen
Bootshaken. Diese Investition hat sich wirklich gelohnt. Kelp hat
auch seine guten Seiten, er ist wichtiger Hinweis auf Untiefen und es
ist ein sehr hochwertiges Gemüse. Die Ausflüge in die Wildnis und
das Lagerfeuer haben uns so gut gefallen das wir ein paar Tage länger
geblieben sind.
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wäre die Leine nicht im Propeller |
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dann wäre das ein super Auftakt |
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ein Lagerfeuer |
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ist immer romantisch |
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Natur pur |
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ohne Worte |
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ohne Worte |
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den Baum hat der Blitz gespalten |
Doch
dann ist es soweit, wir verlassen sehr früh den Ankerplatz, um
entlang des Süd-Ost-Kanals in die Caleta del Bosque zu fahren, hier
bleiben wir nur eine Nacht. Am nächsten Tag geht es zu unserem
ersten großen Ziel der Caleta Coloane. Natürlich haben wir wider
den ganzen Tag gefroren, eisiger Wind, Regen und Hagel begleiteten
uns die gesamte Zeit. Das große Problem ist das man das Cockpit
wegen der Windböen und den Strömungen nicht verlassen kann, der
Autopilot reagiert dann zu langsam und man muss von Hand eingreifen.
Als wir in die weiträumige Bucht ein liefen lernten wir gleich mal
die Willi - Wayws kennen, das sind knallharte Fallböen die von den
Berggipfeln herunterstürzen. Vor unseren Bug tanzten kleine
Wasserhosen und es war extrem Ungemütlich. Wir verkrochen uns in den
letzten Winkel der Bucht hinter einer kleinen Insel. Rund um uns tobt
ein kräftiges Unwetter. Wir liegen mit vier Landleinen in einer Art
Kessel, von allen Seiten durch steile hoch ragende Felswände
geschützt. Nur die von oben kommenden kurzen Fallböen bringen
Hembadoo ab und zu zum schaukeln. Und jedes Mal kommt die Böe von
einer anderen Seite. Rund um uns sind Berggipfel mit Gletschern
bedeckt. Unzählige Wasserfälle mit Schmelz- und Regenwasser
schießen an den steilen Klippen in die Caleta Coloane herunter.
Trotz des schlechten Wetters entscheiden wir uns am nächsten Tag für
einen kurzen Wanderausflug. Die Aussicht auf einen Gletscher zu
steigen ist stärker als der Wunsch warm und trocken zu bleiben. In
einer Pause zwischen zwei Regen Squalls steigen wir ins Schlauchboot
und fahren immer dicht unter Land an den Wasserfällen vorbei in
Richtung Gletscher. Dieses Mal gibt es keinen richtigen Strand, da
das ganze Ufer richtig steil hochgeht. Dann die Enttäuschung, wir
sind bei Niedrigwasser gefahren und vor den Felsen war es durch die
ausgespülten Sedimente extrem flach (fürs Schlauchboot zu flach und
für unsere Gummistiefel zu tief). Mit Blick auf ein atemberaubendes
Panorama, peitschenden Graupel Böen und im Kreis drehenden Winden
fahren wir zurück zu Hembadoo. Hier gab es nur eins schnell raus aus
den nassen Klamotten und sofort eine Tasse heißen Tee kochen und
trinken.
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am Ankerplatz angekommen |
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Wasserfälle ohne Ende |
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noch schnell die Landleinen befestigen |
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unterwegs zum Gletscher |
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immer dicht an Land |
An einem verregneten windreichen Tag verlassen wir die
Caleta Coloane und fahren noch ein Stück westwärts. Jetzt ist auch
der Schwell des Pazifik zu spüren denn hier beginnt die große Bahia
Cook. Aber wir fahren nicht auf den Pazifik hinaus sondern wir biegen
ab in den schmalen und gut geschützten Canal Barro Merino, der die
zwei Arme des Beagle Kanals – Brazo Sudoeste und Brazo Nordoeste –
miteinander verbindet. Hier ist es relativ windgeschützt und schön
ruhig. Alle paar Stunden öffnet sich sogar eine blaue Lücke. Die
Sonne bricht durch die dichte Wolkendecke und lässt das blau der
Gletscher und das grün der Wälder in voller Pracht erscheinen. Nach
ein paar Sekunden ist sie wieder weg. Es regnet wieder. Unser Boot
ist nass. Die Luftfeuchtigkeit übersteigt ständig die 80 Prozent.
Alles ist im Boot ist nass. An den Wänden in den Schränken bilden
sich Unmengen an Kondenswasser. In diesen etwas ruhigeren Minuten
reift unserer Entschluss umzukehren. Denn allein der Gedanke das es
noch zwei Monate so weiter geht, lässt uns erschaudern. Für uns
stellte sich nur die Frage fahren wir in den Nordost-Kanal oder
fahren wir nach Punta Arenas und durch die Magallan Straße in den
Atlantik. Wir haben uns für den attraktiveren Nordost-Kanal
entscheiden. Des weiteren haben wir uns jeden Tag pflichtbewusst per
E-Mail über Satellit bei der Armada gemeldet. Schließlich liegt es
in erster Linie in unserem Interesse, dass sie unser Aufenthaltsort
kennen. Das schlechte Wetter und die mächtigen Berge machen das
versenden nicht unbedingt leicht und es erfordert mehrere Anläufe
bis die E-Mail weg ist. Unser nächstes Ziel war der Seno Pia im
Nordost-Kanal, ein weit verzweigter Fjord artiger Einschnitt in die
Berge, an dessen Ende gleich mehrere Gletscher bis zum Wasser
reichen. Die Einfahrt in den Fjord war nicht ganz einfach, weil
unsere elektronische Karte mal wieder verschoben war. Die Zeichnung
in unserem Pilot Handbuch war dafür eindeutig und wir konnten uns an
den herausragenden bizarren Felsbrocken gut orientieren. Bis zum
ersten Gletscher waren es von hier noch vier Meilen (es war der kurze
Ost-Arm des Fjordes, den wir wählten). Die mächtigen Gletscher
transportieren eine Menge Eis ins Wasser, das in kleineren und
größeren Brocken im Wasser schwimmt. Mit unserem Schiff fuhren wir
direkt heran an die Gletscherwand. Ganz wohl war mir nicht dabei,
weil die Gletscher sich ja ständig in Bewegung befinden und
sporadisches Krachen und Donnern zu hören war. Aus der Ferne
erscheint der Gletscher schmutzig grau. Kommt man näher, entdeckt
man seine klare Struktur aus grauweißen sich abwechselnden Streifen.
Von allen Gletschern, die wir bis jetzt gesehen haben, ist das hier
der mächtigste. In seiner Nähe fühlt man sich ziemlich klein und
machtlos. Das Eis ist stark zerklüftet. Wie riesige Kristalle ragen
meterhohe Eisblöcke gegen den Himmel. Wir müssen auf jeden Fall
vorsichtig sein denn die Eisbrocken sind unter Wasser viel größer
und scharfkantig. Sie können große hässliche Kratzer im GFK-Rumpf
hinterlassen. Auch mit dem Dingi sollte man Vorsicht walten lassen,
denn die großen Eisbrocken, die von den Gletschern abbrechen,
verursachen gefährliche Flutwellen.
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die Einfahrt in den Seno Pia |
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nur nicht wie bei der Titanic |
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man muß ordentlich aufpassen |
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die Eiswand ist beeindruckend |
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überall schwimmen Eisbrocken |
Wir ankern in der hintersten
Ecke des Ost-Armes, in der Caleta Beaulieu. Die ganze Landschaft
wirkt so ursprünglich und unberührt, wie man es sich von außen nur
schwer vorstellen kann. Es gibt keine Menschenspuren, keine Straßen,
keine Wege und kein Natur fremdes Geräusch. Am nächsten Tag
erkunden wir die Landschaft. Ich kraxelte (kletterte) trotz extremer
Nässe den Berg hoch (Ingrid verzichtete auf diese ziemlich
anstrengende Aktion) die Belohnung war ein atemberaubender Ausblick.
Ziemlich müde, die Beine halten uns kaum, voll beladen mit diesen
einzigartigen Eindrücken fahren wir zurück zum Schiff.
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das übliche Prozedere |
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Landleinen ausbringen |
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endlich mal 1000 Jahre altes Eis kosten |
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das Lagerfeuer darf nicht fehlen |
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der Weg nach oben |
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ist kein leichter |
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aber die Aussicht |
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ist um werfend |
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es ist Zeit weiterzuziehen |
Nach ein
paar Tagen sind wir mit abflauendem Wind dann weiter den Brazo
Noroeste in Richtung Caleta Olla entlang gefahren. Dort reiht sich
ein Gletscher an den anderen, eine spektakuläre Fahrt. Eine
kleine Delfinschule begleitete uns, die schienen sich in der Kälte
besonders wohl zu fühlen. Nach unserer Feststellung das wir die Nase
voll, von diesem Klima haben, den starken Winden die ja immer aus der
falschen Richtung blasen und den viele Regen, wollen wir so schnell
wie möglich zurück nach Puerto Williams.
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tosende Wasserfälle |
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direkt aus dem Gletscher |
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und viele weitere Gletscher |
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säumen unseren Weg |
Aber dann wurden die
Ereignisse noch einmal Dramatisch. Als wir vom Nordost-Kanal in den
Beagle Kanal einbogen nahm der Wind dramatisch zu. Unsere Windanzeige
stand auf 65 Knoten und die Windrichtung war zu allen Übel Nordwest.
Wir hatten Wind und Welle genau von der Seite. Das felsige Ufer war
nicht weit weg, wir fingen trotz Kälte an zu schwitzen. Bei den
Sturm kann man auch nicht in jede Ankerbucht fahren, man braucht viel
Platz um einbiegen zu können. Wir fuhren erst einmal den Wind und
den Wellen schräg entgegen in Richtung argentinischer Küste. Es war
der absolute Horror die Wellenkämme wurden weggerissen und die Luft
schien nur noch aus Wasser zu bestehen. Als wir weit genug auf der
anderen Seite des Beagle Kanals waren wendeten wir und rasten der der
Caleta Letier entgegen. Wir haben uns für diese Bucht entschieden
weil wir hoffentlich genügend Platz zum einbiegen haben. Es war der
absolute Wahnsinn es war extrem schwierig das Boot auf Kurs zu halten
und wir fuhren mit 9 bis 10 Knoten in die Bucht hinein, wo es dann
schlagartig ruhiger wurde. Nachdem der Anker gefallen war und wir die
Landleinen ausbringen wollten stellten wir fest das eine weg war. Es
war nur noch die leere Spule vorhanden. 100 Meter nagelneue
Schwimmleine einfach weg. Bei den chaotischen Zuständen hat sich
offensichtlich der Knoten der Halteleine gelöst. Aber das war nicht
alles, das weitaus größere Problem war Ingrid. Sie viel einfach um,
sie konnte nicht mehr laufen und auch nicht mehr den Kopf gerade
halten alles drehte sich. Ich ließ mir nichts anmerken aber
innerlich kam doch eine gewisse Panik auf. Die Frage war - was tun?
Nach dem durchforsten unserer medizinischen Literatur kamen wir zum
Schluss, das es kein Schlaganfall oder etwas ähnlich gravierendes
sei, sondern nach den Symptomen zu urteilen etwas mit dem Innenohr zu
tun hat. Wir sind ein paar Tage geblieben und Ingrid wurde strenge
Bettruhe verordnet. Als es ein bisschen besser wurde sind wir nach
Puerto Williams aufgebrochen. Wir wussten das es eine neue Klinik
gibt und hofften das man uns dort helfen könne. Aber es kam ganz
anders. Als ich an Land zum einkaufen fuhr, traf ich auf Michael von
der SY Vera und ich berichtete Ihn von unserem Problem. Wie aus der
Pistole geschossen kam der Spruch „Kenn ich, hatte ich auch schon“
ich war einigermaßen verblüfft. Er erklärte mir, das es sich höchstwahrscheinlich um ein Lagerungsschwindel handelt. Im Internet
haben wir dann eine Anleitung gefunden wie man die herausgelösten
Kristalle zurück befördert. Es hat tatsächlich geholfen.
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die letzten Vorbereitungen |
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zum Beispiel Diesel holen mit Begleitung |
Jetzt
warten wir auf ein Wetterfenster um durch die Le Maire Straße vorbei
an den Falkland Inseln und dann direkt nach Brasilien zu kommen.
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