Es
ist der 4.10.2016 und mit dem Sonnenaufgang kam auch die Insel Sal in
Sichtnähe. Es ist schon ein schönes Gefühl nach sechs
Tagen auf See mal wieder Land zu sehen. Obwohl Palmeira ein wichtiger
Hafen- und Fischerei-Standort auf Sal ist, besteht das Dorf nur aus ca. 40
Lehmhäusern – wir müssen uns langsam daran gewöhnen,
dass wir nicht mehr in Europa sind.
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jedenfalls keine Hochhaus-Skyline |
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die alten Häuser bestehen aus Lehm und Stein |
Aber zuerst einmal muss das
Schlauchboot ins Wasser und der kleine Motor (Honda 2,5) ran. Nach 10
vergeblichen Startversuchen habe ich es aufgegeben und Motor wieder abgebaut (der
Motor ist ein Jahr lang ohne Probleme gelaufen!). Ist ja nicht so
schlimm wir haben ja noch den großen Yamaha der ebenfalls noch
nie Probleme machte. Motor mit etwas größeren Aufwand
(Flaschenzug) an das Schlauchboot gehangen 10 mal versucht zu Starten
– nichts, geht nicht. Motor wider hoch aufs Schiff und Fehler
suchen, den Yamaha habe ich nach einer halben Stunde zum laufen
bekommen den Honda nicht. Das sind dann die Dinge die einen den Tag
vermiesen können.
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alles Schiete sagt Fiete |
Mit gut laufenden Motor sind wir dann das
erste mal an Land gefahren. Man muss schon ordentlich aufpassen, den
überall schwimmen Leinen von den Fischerbooten herum. Angelegt
haben wir an den kleinen Felsen bei den Fischern und wir wurden von
schnell flüchtenden Krabben begrüßt. Dieser Anlegeplatz ist bei Ebbe schon eine gewisse Herausforderung, zumindest wen man mit vollen Wasserkanister oder voller Einkaufstasche wider in das Schlauchboot möchte.
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kreuz und quer schwimmen Leinen |
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der Schlauchboot-Anlegeplatz |
Das Einklarieren
(Visa-Stempel in Pass) sowie auch die polizeiliche Meldung waren
überhaupt kein Problem alles wurde im gleichen Gebäude
erledigt. Die einheimische Währung, den Escudo (Umrechnung ca. 1
zu 100), bekommt man neben dem örtlichen Baumarkt an einem
Bankautomaten. Heute haben wir uns nur einen groben Überblick
verschafft und sind dann in einer von den vielen, kleinen Mini-Bars
am Hafen (die Tischplatten sind aus den Seitenwänden einer großen Kabeltrommel) bei Bier und Wein hängengeblieben – na dann
Prost!
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die Chefin sitzt auch schon mal am Tisch |
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selbst die Spatzen haben ein Stammplatz |
Mit dem ebenfalls anwesenden TO-Stützpunktleiter Carlos
haben wir auch ein erstes interessantes Gespräch geführt.
Der Skipper der deutschen Nachbar-Yacht Stefan kam auch gleich mit
sein Schlauchboot längsseits und gab uns gleich ein paar Tipps
zum Ankerplatz (und die waren Gold wert wie sich später zeigte).
Ein deutscher Meeresbiologe und seine brasilianische Frau mit Kind (sie haben sich gerade erst ein Segelboot gekauft) kamen auch zu uns und wir berichteten ausgiebig von unserem Leben auf See.
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auch sie wollen mal auf große Fahrt gehen |
Wir müssen uns damit abfinden, dass wir langsam die Zivilisation
in unserem Sinne verlassen. Einkaufen oder auch Wasser sind keine
Selbstverständlichkeit mehr – man muss jetzt das nehmen,
was man gerade bekommen kann d.h. keine großen Wünsche
mehr.
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das Wasserhaus |
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die Touristen kommen |
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die Zeiten wo es Wasser am Bootssteg gab sind vorbei |
Trotzdem geht es uns noch sehr gut, wenn man sieht wie die
Einwohner einkaufen – 1 Tomate, 1 Zwiebel und wenn das Geld
noch reicht vielleicht 1 Brühwürfel (nicht ein Päckchen)
– auch Zigaretten oder Zuckerwürfeln werden hier einzeln
verkauft. In der Hauptsache leben sie von Reis und Fisch. Die Touristen, die aus ihren All Inklusive Hotels, mit Bussen für 10 Minuten nach Palmeira gebracht werden um das Leben der "Eingeborenen" zu bestaunen bringen den meisten Einheimischen überhaupt nichts.
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unser Stammladen für Brot und Eier |
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Ingrid voll in Verhandlungs-Action |
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auch wenn sie kein Wort Kreol versteht |
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der Fisch wird gleich im Hafen zerlegt |
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und man kann den Fisch gleich kaufen |
Auf Sal verbringen wir eine schöne Zeit mit netten
Leuten von anderen Booten, Carlos vom TO-Stützpunkt,
Enrique, einem einheimischen Fischer und Schlitzohr und Lernen die
Menschen und das einheimische Leben wenigstens ein wenig kennen.
Endlich treffen wir andere Langzeit-Segler - Stefan, Simone und ihre beiden Mädels, die schon seit Jahren unterwegs
sind (z.B. 5 Jahre in Gambia), wie selbstverständlich wurden wir
auf ihre Yacht eingeladen und bekommen viele hilfreiche Tipps und
Ratschläge.
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gute Laune bei unseren Nachbarn |
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Stefan weiß viel von Gambia |
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Natürlich waren sie auch bei uns zu Gast was für die Kinder ganz toll war, denn bei uns war Spielen angesagt.
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die kleinste passt überall rein |
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volle Konzentration bei den Brett-Spielen |
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Sturm-freie Bude von Mama und Papa wird beendet |
So vergingen die 14 Tage bis zu Ingrids Abflugtermin
sehr schnell. Sie wollte ja nach Deutschland und in die Schweiz zu
den Kindern und Enkeln. In Deutschland angekommen wollte sie sich
eine neue Lesebrille beim Optiker holen doch der meinte sie müsse
sofort zum Augenarzt mit ihren Augen stimmt etwas nicht. Der
Augenarzt setzte sie in Kenntnis das sie den grauen Star hat und
sofort operiert werden muss. Das heißt sie bleibt bis Ende
November in Deutschland. Für mich heißt das, ich darf die
Menschen und das einheimische Leben etwas genauer kennenlernen. Wenn
deutsche Yachten kommen nehme ich Karl (Carlos) schon mal ein paar
Aufgaben ab (er ist ja doch nicht mehr so gut zu Fuß) und zeige
den Besatzungen wo sie Einklarieren, wo sie Wasser und Geld her bekommen, zeige die Einkaufsmöglichkeiten und letztendlich wo
sie den Müll loswerden.
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Fachgespräche mit |
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Carlos de Alemanha (so nennen ihn die Einheimischen) |
Jedenfalls sind die Tage
erfüllt mit vielerlei Geschäftigkeit. Wie immer sind
verschiedene Reparaturen zu erledigen und da ich jetzt viel Zeit habe können jetzt auch Sachen in
Ordnung gebracht werden die ich immer auf die lange Bank geschoben
habe. Vom Wetter her kann man sich sowieso nicht beklagen, die
Lufttemperatur liegt im Durchschnitt bei 29 Grad und die
Wassertemperatur beträgt in ein Meter Tiefe 28 Grad.
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mein Lieblingsessen Tunfisch-Steak |
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mit Knobi gespickt |
Mit dem
Aluger, einen Mini-Bus den man auf der Straße zuwinkt um
mitzufahren, düse ich in die Inselhauptstadt Espargos. Dort
erkunde ich die Einkaufsmöglichkeiten und suche vor allem die
Tankstelle (durch den längeren Aufenthalt brauche
ich Benzin für den Außenborder) und die ist Gott sei dank
nicht weit von der Haltestelle entfernt. Espargos macht jedoch auf den ersten Blick einen recht trostlosen Eindruck.
Eigentlich passt die Beschreibung trostlos auf die ganze Insel, es
ist sehr wüstenhaft und gleicht einer flachen Schutthalde mit
ein paar Schuttbergen.
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der Versuch etwas an die Touristen zu verkaufen |
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bei größeren Aktionen packen alle an |
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in der prallen Sonne - kein leichter Job |
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selbst die Hunde wollen sich nicht bewegen |
Dafür entschädigen aber die
freundlichen Bewohner und die unkomplizierten Verhältnisse. Also
alles Gute, liebe Daheimgebliebenen, bis zum nächsten Mal.
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