Wir
haben es uns anders überlegt. Bevor wir nach Teneriffa segeln,
werden wir ein zwischen Stopp im Süden von Lanzarote und zwar in
der Playa del Papagayo machen. Dort wollen wir ein paar Tage vor
Anker verbringen.
Mittwoch
07.September:
Leinen los.
Das Ablegemanöver gelingt perfekt, sogar mit rückwärts
eindampfen und den Wind zum Drehen an Ort ausnutzen. Wir freuen uns
auf ein paar gemütliche Stunden unter Segel. Aber schon bald
merken wir, dass damit nichts wird. Die Wind wurde immer schwächer
und wir mussten den Motor starten. Um 14.00 Uhr fiel der Anker.
Sonne pur und hellblaues Wasser und weißer Sandstrand, was für
ein Anblick. Ingrid musste sofort ins Wasser und ein paar Runden um
das Schiff schwimmen. Wir verbrachten soviel Zeit wie möglich
mit Nichtstun. Am nächsten Tag stoppte ein deutsches Ehepaar
(Luise und Jürgen), das mit einem Schlauchboot unterwegs war,
bei uns. Es wurden die üblichen Fragen gestellt woher kommt ihr,
wohin wollt ihr. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch. Am nächsten
Tag ist Jürgen vom Strand bis zu unseren Schiff geschwommen.
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erst Schwimmen dann Reden |
Nach einer kurzen Besichtigungs-Tour verrann die Zeit bei einer
Interessanten Unterhaltung. Am Strand wurde Luise schon Unruhig. Beim
Gespräch erfuhren wir das sie hier ihren festen Wohnsitz haben
und vereinbarten ein Treffen in ihrem Haus. Aber jetzt wollte ich
Jürgen erst einmal mit dem Schlauchboot an den Strand bringen.
Die Brandungswellen waren ziemlich hoch und Jürgen sollte ein
kleines Stück vorher aussteigen. Jürgen hatte es eilig und
ist auf der Seite raus wo ich sitze und gleichzeitig kam eine große
Welle. Wir gingen beide über Bord und das Schlauchboot
überschlug sich. Der Motor lief im Standgas sogar unter Wasser
weiter (ich hatte die Zündunterbrechung nicht am Handgelenk –
aber der Propeller drehte nicht!). Wir lachten über die
Showeinlage die wir den Strandbesuchern geboten haben. Wir warteten
ein paar Tage aber der Schwell (Wellen) wurde immer größer
und es war unmöglich mit dem Schlauchboot an Land zu kommen.
Deshalb beschlossen wir Hembadoo in einer Bucht in der Nähe des
Hauses von Luise und Jürgen zu Ankern. Ein kurzer Anruf und
schon holten die beiden uns vom Strand ab (übrigens gab es hier
so gut wie keine Wellen). Luise und Ingrid waren noch Brot kaufen
während dessen Jürgen und ich zum Haus gelaufen sind wo
schon ein, zwei kalte Bier auf uns warteten.
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erst mit Jürgen |
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dann mit Luise |
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es gibt viel zu erzählen |
In geselliger Runde
berichteten sie von ihren Reisen (Kap Verden, Brasilien, Argentinien
u.s.w.) und konnten uns einige nützliche Tipps geben. Jetzt
mussten wir uns aber von diesen liebenswerten Menschen verabschieden
denn wir wollen bei Tageslicht in Santa Cruz de Tenerife ankommen
(wir brauchen ca. 27 Stunden).
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und wider ein Abschied |
Die Überfahrt war völlig
problemlos wir hatten einen super Wind von 17 bis 20 Knoten und kamen
entsprechend schnell vorwärts.
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Teneriffa und im Dunst der Teide - 3718m hoch |
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Marina Teneriffa - alles voll |
Anfangs wollten wir in die Marina
Teneriffa etwas Nördlich von Santa Cruz, erst einmal war alles
voll und so richtig gefallen hat es uns auch nicht. Also weiter nach
Santa Cruz.
Dienstag,
den 13.09 um 17:00
Wir
liegen wir nun ruhig am Fingerponton in der Marina, ganz hinten im
großen Industriehafen von Santa Cruz mit der Nase im Wind,
einfach perfekt.
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Santa Cruz in Sicht |
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zwischen den Bohr-Plattformen hindurch |
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und dann liegen wir am Steg |
Am
Abend drehen wir eine erste kleine Runde durch die Stadt, und waren
positiv überrascht über das was wir zu sehen bekamen. In
der Stadt sind viele Straßen und Gassen von Bäumen gesäumt
und zwischen den mehrspurigen Straßen befinden sich grüne
Fußgänger-Alleen.
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zwischen zwei Autospuren |
Nicht weit vom Hafen gleich neben dem
Plaza de España war die Hauptstation vom roten Bus (die machen
Standrundfahrten wo man an den entsprechenden Haltepunkten beliebig
oft ein und aussteigen kann). Wir haben beschlossen uns am nächste
Tag ein Ticket für den „oben ohne“ Bus zu holen.
Aber jetzt freuen wir uns riesig auf eine ungestörte Nacht. Am
nächsten Tag marschierten wir nach dem Frühstück (wohl
eher Brunch) gut gelaunt in Richtung Bushaltestelle um die Stadt zu
erkunden . Wir staunten nicht schlecht als die nette Frau in ihrem
roten Anzug uns erklärte das der Fahrschein für zwei Tage
gültig ist (im Prospekt stand 24 Stunden). Die erste Runde
fuhren wir ohne aus zusteigen um uns einen Überblick zu
verschaffen und den Erklärungen in deutscher Sprache zu
lauschen.
Inder
zweiten Runde sind wir am Stadt-Park ausgestiegen. Eigentlich ist es
ein großer botanischer Garten. Wir sind wie berauscht von der
kühlen, sauerstoffhaltigen und vom Blütenduft
angereicherten Luft. Die Gestaltung des Parks ist eine absolute
Augenweide.
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so schön |
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warum schaut sie den weg |
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ohne Worte 1 |
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ohne Worte 2 |
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ohne Worte 3 |
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ohne Worte 4 |
Es gibt hier so viele Pflanzen, Bäume, Palmen,
Kakteen und ihre Früchte und Samen, wie ich sie noch nie gesehen
habe. Zum Abschluss gehen wir noch in eine nette kleine
Park-Gaststätte.
Am
nächsten Tag steigen wir am Auditorium aus. Das verrückte
Gebäude ist ein Werk von Santiago Calatrava. 2003 wurde es nach
jahrelanger Bauzeit eingeweiht. Es ist eine Art Mehrzweckhalle.
Kongresse werden hier organisiert und Konzerte und Aufführungen
aller Art durchgeführt. Das schneeweiße Gebäude ist
von weit draußen auf dem Wasser sichtbar. Es ist mosaikartig
mit glänzend weißen Kachelstücken verkleidet, innen
und außen. Nur die Untersicht der wellenartigen Zunge ist in
Sichtbeton belassen. Das Auditorium liegt direkt am Wasser.
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selbst Bill Clinton war hier |
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alt und neu |
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nur alt |
Von der
riesigen Terrasse aus sieht man viele Dutzend Gemälde von
berühmten Musikern aller Zeiten und Sparten auf die Felsblöcken
der vorgelagerten Mole gemalt. Sehr witzig!! Die Portraits sind eher
schlecht als recht. Aber viele können wir doch erkennen, Anne
Sophie Mutter, Leonard Bernstein, Mozart, Jako, Johann Strauss. (ha,
ha der Name steht unter dem Bild!)
Wenige
Schritte vom Auditorium entfernt liegt die hübsche kleine Casa de la Pólvora. Diese Festung diente zur Verteidigung von Santa Cruz. Sie wurde
vom Militäringenieur La Pierre entworfen, und 1758 fertig gestellt. Etwas weiter entfernt machen wir ein Foto
der beiden Zeitzeugen zusammen, das Alte und das Neue.
Dann
landeten wir wider auf der Plaza de España vor dem Hafen. Ein
kreisrunder Meerwassersee ist von Pavillons aus schwarzem Lavagestein
umgeben. Die einen sind bunt und üppig bepflanzt, andere tragen
Kakteen wie stachelige Warzen. Die Gebäude beherbergen Läden, Informationsbüros,
Kunsthandwerker, etc. Die Anlage ist großzügig, es gibt
viel Raum für Spielplätze und Flanierwege.
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bepflanztes Gebäude 1 |
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bepflanztes Gebäude 2 |
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riesige Schoten - das würde ein Bohnensalat geben |
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blick zum Stadtzentrum |
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die Warzen |
Der Tag hat uns
einen durchweg positiven Eindruck der Stadt vermittelt. Es gibt hier
relativ wenig Touristen. Die Kreuzfahrtschiffe bringen sie zwar zu
Hunderten für einige Stunden, aber die großen Massen sind
eher im Süden anzutreffen, wo die Strände liegen. In der
Stadt findet man überall kleine Bars, Kaffees und Gaststätten
mit viel Charme und speziellen Angeboten. Die Stadt gefällt uns
sehr gut. Sie bezeichnet sich ja auch als Kulturhauptstadt der
Kanaren.
Eigentlich
wollten wir uns ein Leihwagen holen und nach La Laguna und ins
Anagagebirge fahren.
San
Cristóbal de la Laguna war bis 1823 die Hauptstadt von
Teneriffa. Sie wurde 1496 von Lugo, dem Eroberer der Insel,
gegründet. Sie war die erste spanische Kolonialstadt. Sie ist
heute noch mit der Universität (25'000 Studenten und 150'000
Einwohner) und dem Bischofssitz das kulturelle und intellektuelle
Zentrum der Insel. Die UNESCO hat sie zum Weltkulturerbe erkoren. Um
die Plaza de Adelantado stehen imposante alte Herrschaftshäuser
und das Kloster Santa Catalina, wo die wundertätige Nonne María
de Jesús liegt. Sie starb am 15. Februar 1731 und soll nicht
verwesen. Sie wird jedes Jahr an ihrem Todestag dem Publikum gezeigt.
Tausende strömen hierher, um sie zu sehen.
Aber
wir haben einstimmig Beschlossen es nicht zu tun. Mittlerweile sind
wir von den ganzen Eindrücken die in kürzester Zeit auf uns nieder prasseln fast etwas Überfordert und wir haben festgelegt
das auf der Liste mit Orten die wir noch einmal besuchen Teneriffa
ganz oben steht.
Am
nächsten Tag machten wir in einem Marine-Shop eine große
Entdeckung – einen Magma Gasgrill für die Reling –
den suchen wir schon seit ein halben Jahr und haben sofort
zugeschlagen. An den folgenden drei Abenden gab es nur Gegrilltes
(Doraden, Rinder-Steak, Würstchen und Gemüse) So kann man
Menschen Glücklich machen.
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bruzel, bruzel |
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das Abendbrot auf dem Achterdeck |
Am
vorletzten Tag gab es noch einmal gewaltigen Trubel. Rund um die
Markthalle de Nuestra Señora de Africa wurden etliche
Straßenzüge zu einem riesigen Freiluft- und Trödel-Markt
umgestaltet. Es gab dermaßen viel zu Kaufen das wir völlig
überfordert waren und zu guter Letzt gar nichts gekauft haben.
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soviel Menschen auf dem Markt |
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es muss nicht immer ein Stand sei |
Heute
am letzten Tag in Santa Cruz wird Hembadoo betankt der Tankwagen war
zu 10.30 Uhr bestellt, auf die Minute pünktlich stand er auf der
Hafenmauer, wir mussten uns die Augen reiben den das waren wir
überhaupt nicht mehr gewöhnt. Zum Schluss gönnten wir
uns noch eine Transportkarre voll mit Sprudelwasser. Alles war
verstaut alle Tanks waren voll nun konnte es weitergehen.
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wir tanken Diesel |
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wir tanken Sprudelwasser |
Dienstag
der 20.09.16
Leinen los und weiter nach Süden
unserer Ankerbucht entgegen. Voraus gesagt war schwacher Wind und wir
hatten uns schon ein wenig geärgert. Aber kaum waren wir aus den
Hafen raus hatten wir 17 bis 22 Knoten Nord-Ost-Standard-Passatwind
und wir Düsten mit 7 bis 8 Knoten nach Süden. Unser
Ankerplatz war beeindruckend dicht unter einer senkrechten und sehr
hohen Felsenwand fand unserer Anker im Sand halt.
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bye bye Santa Cruz |
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die Anker-Bucht im Osten hohe, senkrechte Felsen |
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die Anker-Bucht im Westen |
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etwas vergrößert |
Hier ist es so
schön das wir unseren Aufenthalt um drei Tage verlängert
haben. Danach geht es nach La Gomera. Gran Canaria lassen wir im
wahrsten Sinn links liegen denn wegen der ARC wird es eh schwierig
mit Liegeplätze.
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