Es ist nicht immer
leicht einen Bericht zu schreiben, wenn man längere Zeit an einem
Ort verbringt, denn dann treten sich die Pfade immer mehr aus, soll
heißen es kommt eine tägliche Routine zustande mit wenig
Abwechslung. Würde man versuchen zu Hause in Deutschland oder wo
auch immer, Berichte zu schreiben was du so täglich alles erlebst,
obwohl du nur morgens aufstehst, frühstückst, zur Arbeit fährst,
abends dann nach Hause kommst, das Abendessen vertilgst und dich dann
vor den Fernseher setzt, dann, so kann ich mir vorstellen, dass die
Berichte nicht sehr viele Höhepunkte beinhalten. In einer ähnlichen
Lage befinden wir uns auch (oder auch nicht). Denn wir sind bereits
schon seit zwei Monaten hier in Piriapolis (Uruguay) und eine gewisse
tägliche Routine kann man nicht verleugnen.
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wenn wir noch viel länger bleiben, werden wir zu Einheimischen und saugen am Mate-Tee |
Aber es gibt ja noch ein
paar Dinge wo der geneigte Leser auf eine Antwort wartet (z.B.
Getriebe, weiterer Reiseplan und noch einiges mehr).
Fangen wir
mal mit dem Getriebe an. Der letzte Stand war ja,das das Getriebe vor
unseren Landausflug heil und ohne Probleme angekommen ist. Da das
Getriebe vor dem Versand in Miami (USA) noch einmal geprüft wurde
und alles o.K. war bin ich doch auf den glorreichen Gedanken gekommen
das Getriebe alleine einzubauen und ein paar Dollar zu sparen. Was
für eine Sch..... Idee. Nachdem ich mehrere Liter Schweiß verloren
hatte war das Getriebe nach zwei Tagen eingebaut.
Am dritten Tag
sollte der Funktionstest stattfinden, das heißt Motor starten und
Gang einlegen. Doch dann gefror das Lächeln im Gesicht – das
Getriebe dreht sich nicht, weder vorwärts noch rückwärts. Na da
konnte ich mir von allen möglichen Leuten was anhören. Die erste
war Ingrid (sie stand ja gleich neben mir) – „jetzt haste das
Getriebe kaputt gemacht, Mensch du oller Geizhals was musstest du es
alleine einbauen“. Ich wusste aber zu 100 Prozent das ich an diesem
Getriebe nichts kaputt machen konnte. Als nächstes haben wir unseren
Mechaniker, Diego, aufs Boot geholt. Ich war extrem aufgebracht, denn
ich dachte die haben uns ein kaputtes Getriebe angedreht. Diego ist
auch das Lachen vergangen ihm war klar das ich mit dem Einbau das vereinbarte Geld
halbieren wollte. In dieser aufgeregten Situation haben wir keine
Übersetzung hinbekommen. Deshalb hat Ingrid Jorge Diena (unsere gute
Seele), den TO Stützpunkt-Leiter in Montevideo (der schon so viel
Gutes für uns getan hatte), angerufen. Nachdem er eine Weile mit
Diego gesprochen hatte erklärte er mir ganz trocken am Handy „ihr
habt einen unterschriebenen Vertrag an den hättet ihr euch halten
müssen. Diego möchte das Getriebe ausgebaut an Deck haben um es in
die Werkstatt zur Überprüfung mitzunehmen.“ Jetzt war meine Laune
auf dem Null-Punkt, denn in diesem Moment stellte sich die Situation
für mich wie folgt dar: wir wurden mit einem kaputten Getriebe
betrogen, die 5000 Euro konnten wir in den Wind schreiben, keine
Arbeitslohn Einsparung und weiterer Schweißverlust beim ausbauen des
Getriebes – was für ein Anschiss. Ich glaubte in Diegos Gesicht so
etwas wie Mitleid zu erkennen. Aber was soll's, alle schlechten
Gedanken beiseite und das Getriebe ausbauen. Das ging
rekordverdächtig schnell (na ja, Übung macht den Meister). Nachdem
Diego das Getriebe geprüft und in Miami angerufen hat war alles
klar, das war ein links laufendes Getriebe. Bei der Auftragserteilung
habe ich extra darauf hingewiesen das die Drehrichtung unseres
Motors „clockwiese“ (im Uhrzeigersinn, rechtsdrehend, ist). Das
Problem ließ sich aber relativ leicht beheben in dem der Deckel der
Ölpumpe um 180 Grad gedreht wurde.
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Ich habe extra den Ölpumpen-Deckel beim alten Getriebe abgebaut und nachgeschaut |
Jetzt hatte Diego ein schlechtes
Gewissen und als kleinen Ausgleich hat er das gesamte Getriebe mit
Epoxid-Harz als Korrosionsschutz gestrichen.
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das Getriebe glänzt, hoffentlich auch bald unsere Augen |
Als das Getriebe wieder
an Bord war lachten wir schon wieder Alle. Vor allem, nach dem ich
ihm klar machte das ich mit einem Glas Wein in der Hand auf meinem
Platz sitze, keinen Finger krumm mache und nur Anweisungen gebe. Sie
bauten zu zweit, mit dicken Schweißperlen auf der Stirn, das
Getriebe ein. Natürlich profitierten sie von meinen Vorbereitungen
(Flaschenzug, Motorhalterung und vielen Tipps).
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Ich suche gerade mein Glas Wein |
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Arbeiten und Schwitzen |
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dürfen die beide alleine |
Ein kurzer Probelauf
– Getriebe dreht in beide Richtungen, Öldruck ist in ordnung, alles gut. Jetzt musste das
Boot aus dem Wasser wir haben mit Hilfe von Diego die Schlepphilfe
für den Tag organisiert, das hat auch bestens geklappt.
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jetzt werden wir in die Slip-Anlage geschleppt |
Das Boot
hing im Travellift (Kran) dann war erst einmal Schluss mit der
Aktion.
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die Gurte um das Boot |
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das Boot angehoben und Ende im Gelände |
Jetzt wieherte der
Amtsschimmel. Wenn einer denkt in
Deutschland ist die Bürokratie groß dann muss er unbedingt nach
Südamerika. Die können einen schier zur Verzweiflung treiben. Jetzt
heißt es im Hafenbüro Formulare ausfüllen. Die Formularschlacht
fällt noch intensiver aus als bei der Anmeldung. Schweiß überströmt
sitze ich am Schreibtisch und versuche die richtigen Worte in die
richtigen Spalten zu setzen. Unterstützt wurde ich von vier Leuten
die um mich herum standen und kreuz und quer ihre Kommentare in
spanisch abgaben, mir platzte fast der Kopf. Das Amts-Spanisch
verstehe ich nur andeutungsweise. Immerhin konnte ich ausschließen,
dass da steht, ich werde ihnen Hembadoo schenken. Nach der Aktion
hatte Walter, der Hafenmeister, soviel Mitleid mit mir, das er mit
einem Teil der Formulare (zur Genehmigung – Stempel und
Unterschrift) selber zur Prefectura gefahren ist. Nachdem das alles
erledigt war konnte sich der Kran wieder in Bewegung setzen. Im
übrigen haben wir das Boot ohne Geld und ohne Getränke verlassen,
im guten Glauben das es spätestens Mittag fest auf Land liegt und
wir wieder rauf können. Es wurde Mittag und alle verschwanden ohne
ein Ton zu sagen für mindestens eine Stunde in die Mittagspause. Uns
blieb nichts anderes übrig als zu den kleinen Imbiss-Stand im
Hafengelände (dort wollte ich nie wieder hin, teuer und schlecht) zu
gehen und etwas zu essen und vor allen etwas zu trinken zu bestellen
(es war ein richtig heißer Tag) und bezahlen erst am nächsten Tag.
Sie hat sich Gott sei Dank darauf eingelassen und wir sind nicht vor
Hunger und Durst Tod umgefallen. Die ganze Mannschaft (immerhin waren
es 5 bis 6 Leute) hatte mittlerweile beschlossen wieder weiter zu
machen. Das Boot wurde auf ein Transportwagen gestellt und in die
festgelegte Lücke verfrachtet.
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vom Travellift auf den Transportwagen |
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und ab in die Lücke |
Nachdem am späten Nachmittag alles
fertig war fragten wir die Leute wie wir nun auf das Boot kommen,
weit und breit war keine Leiter. Der Eine sagte ich sollte mitkommen
und er gab mir aus einem Lager eine nagelneue Leiter. Ich war
einigermaßen erstaunt. Aber uns sollte es nur recht sein. Das Glück
sollte aber nicht lange anhalten. Der Mann kam wie ein geprügelter
Hund an (wahrscheinlich hat ihn Walter zusammengestaucht das er die
neue Leiter herausgegeben hat) und tauschte sie gegen etwas was man
als hochkant hingestelltes (aus dünnem, schlecht verschweißten
Rundeisen) Geländer und nicht als Leiter bezeichnen konnte. Beim
hochsteigen wackelte das Ding gewaltig und wir dachten es wird jeden
Moment zusammenbrechen. Am Abend kam noch Diego um Bescheid zu sagen
wie es weiter geht. Bis zur Hälftei ist er auf die "Leiter gestiegen,
dann ist er umgedreht, denn das war selbst für ihn zu viel. Zehn
Minuten später kam er mit einem Kollegen und einer richtigen
stabilen Leiter von seiner Firma zurück. Wir waren sehr zufrieden.
Das Ausbauen der Welle ging relativ flott. Es wurde alles neu
geschweißt und auf der Drehbank abgedreht und gefräst. Die
Wellendichtung wurde neu gemacht. Alles in allen hat Diego eine 1A
Arbeit abgeliefert.
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geschweißt |
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gedreht und gefräst |
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polliert, gedichtet und eingebaut |
Dann kam der Tag wo das Boot in das Wasser kam.
Sicherheitshalber hat Ingrid ein Rucksack mit dem Nötigsten gepackt.
Diesmal ging alles ein wenig schneller. Schon am Vorabend bin ich mit
Diego zur Prefektura gefahren um die Genehmigung zum einsetzen des
Bootes zu holen.
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bevor der Fisch in die Kisten kommt |
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aber jetzt Boot aufladen |
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Stützpfähle weg und hoffen |
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das es diesmal nicht so lange dauert |
Diego mit rauf aufs Boot – wegen der Probefahrt,
Motor gestartet, Vorwärtsgang rein und - ups - das Boot fuhr
rückwärts (um ein Haar wäre ich rückwärts gegen die Wand
gefahren). Ei jai jai die Gangschaltung muss auch noch umgebaut
werden. Aber egal erst einmal raus aus dem Hafen und Getriebe und
Welle getestet. Auf einmal sprang Diego auf als er merkte das wir aus
den Hafen herausfuhren. Er rief mit dem Handy die Prefektura an das
wir außerhalb des Hafens eine Probefahrt machten. Was für ein Glück
das wir die Prefektura (Küstenwache) nicht noch anrufen müssen wenn
wir aufs Klo gehen.
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ohne Prefectura geht hier garnichts |
Jedenfalls habe ich das Boot vorwärts und
rückwärts durch die Bucht gejagt. Es ist alles bestens nichts wird
heiß, nichts tropft alle sind zu Frieden. Jetzt bleibt nur noch
eins, mit dem vertauschten vorwärts und rückwärts Gang, ohne
Schaden am Steg anlegen.
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wir wurden gleich von unseren |
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Stamm-Seelöwen begrüßt |
Hier im Hafen von Piriapolis ist das
ziemlich speziell, denn es gibt keine Leine an der Festmacher-Tonne
(ohne Badeplattform am Boot oder Schlauchboot im Wasser ist das fast
unmöglich). Aber alles hat geklappt und auch das umbauen der
Gangschaltung war kein allzu großes Problem. Jetzt war der Zeitpunkt
erreicht wo wir unbedingt eine Flasche Sekt öffnen mussten und auf
das gute Gelingen anstoßen konnten. Am nächsten Tag haben wir
sofort Jorge Diena angerufen und Bericht erstattet. Des weiteren
haben wir uns in Montevideo verabredet denn wir wollten ihn unbedingt
zum Riesen-Steak Essen in der alten Markthalle einladen. Also auf
nach Montevideo, aber einfach nur so Essen gehen kam nicht in Frage,
erst einmal machten wir eine touristische Exkursion durch Montevideo
und wir lernten einige Sehenswürdigkeiten kennen. Die erste
Anlaufstelle war die Plaza
Independencia, das ist der zentrale
und größte Platz in der uruguayischen Hauptstadt. Um die Plaza
Independencia sind zahlreiche historische und prägende Bauwerke
Montevideos angesiedelt. Im Westen steht als letztes Überbleibsel
der alten Stadtmauer das isoliert Stadttor, die Puerta de la
Ciudadela. Durch dieses Tor führt der Weg in die Fußgängerzone der
Calle
Sarandí
und somit die eigentliche Altstadt.
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das Tor von der einen |
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und der anderen Seite |
Auffällig an der rechten Ecke
des Platzes, im Übergang zur Avenida
18. de Julio
steht
ein märchenhaft wirkendes Gebäude, hierbei handelt es sich um das
Palacio
Salvo.
1928 wurde es eingeweiht. Mit seiner Höhe von 105 m und 26
Stockwerken war das Bauwerk bis 1935 das höchste in Südamerika. In
Auftrag gegeben haben es die Textilindustriellen José und Lorenzo
Salvo, zwei Brüder italienischer Herkunft. Der Architekt baute zuvor
das selbe nur etwas kleiner in Buenos Aires, mit dem die Stadt
heutzutage in gleicherweise wirbt. Jetzt ist das Gebäude das
Wahrzeichen von Montevideo. Seit 1996 steht es auf der Liste des
“Nationalen Historischen Denkmals”.
Der
Torre
Ejecutiva
ist ein Glaskasten der für mein Geschmack überhaupt nicht hierher
passt. Dabei handelt
es sich um ein 56 Meter hohes 12-stöckiges Gebäude. Es liegt neben
dem ebenfalls dort befindlichen Palacio Estévez. Die lange Bauzeit
dieses Gebäudes hat sich der Berliner Flughafen wohl zum Vorbild
genommen. Es wurde nach einer 46 Jahre währenden Bauzeit deren
Beginn 1963 war erst am 25. Mai 2009 eingeweiht. Derzeit
befindet sich in den oberen drei Etagen der Sitz des Präsidenten von
Uruguay.
In
der Mitte des Platzes der Unabhängigkeit befindet sich
Reiterfigur,
die
den uruguayischen Nationalhelden General José Artigas darstellt. Die
Figur wurde 1924 errichtet, ein 17 m hohes Standbild. Die
Militärdiktatur erweiterte die Figur im Jahr 1977 um eine
monumentale Krypta (das Artigas-Mausoleum)
in
der sich die Urne mit dem sterblichen Resten des Helden befindet.
Treppen auf beiden Seiten der Bronzereiterstatue führen in den
Keller. Als wir abstiegen, füllte eine respektvolle Stille jeden
Schritt, der uns von der Hektik der Stadt wegführte. Im Inneren
bewachen Soldaten immer noch das Grab des Generals. An
den Wänden des Mausoleums wird das Leben des Helden dargestellt. Es
gibt jedoch keine einzige Zeile seiner berühmten Zitate. (Artigas
hat übrigens, mit der Unterstützung der Bevölkerung, Uruguay zur
Unabhängigkeit von Spanien und Argentinien verholfen) Jeder Ausdruck
von Artigas hätte direkt als Rede für Freiheit und Demokratie
verstanden werden können und das wäre für einige Leute zu viel
„des Guten“. Hier mal ein paar Zitate von Artigas - der Mann ist
mir wirklich Sympathisch:
"Ich bin nicht käuflich, und
ich strebe nach keinem Lohn für meine Bemühungen außer dem, meine
Nation frei zu sehen." "Yo no soy vendible, ni quiero más
premio por mí empeño que ver libre mi nación."
oder das:
"Denken
wir daran, daß sie [die Indios] in erster Linie ein Recht haben, und
daß es eine Schande für uns wäre, sie weiter in dieser
beschämenden Ausschlußsituation zu halten, der sie bis heute
ausgesetzt waren, nur weil sie Indios sind." "Recordemos
que ellos tienen el principal derecho, y que sería una degradación
vergonzosa para nosotros, mantenerlos en aquella exclusión
vergonzosa que hasta
hoy han padecido por ser indianos."
Und was wurde später
gemacht die Indios wurden zu 100% umgebracht. Es besteht kein
Zweifel, dass er eine außergewöhnliche Persönlichkeit war, die von
Historikern auf der ganzen Welt anerkannt wurde.
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das soll wohl das größte Reiter-Denkmal der Welt sein |
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hier geht es in das Mausoleum |
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mit der Urne |
Dann verließen wir
das Zentrum und fuhren auf der Küstenstraße nach Punta
Gorda.
Auf dem Hügel ist ein gut besuchter Platz und Park, genannt Plaza
de al Armada,
wo sich das Monumento
a los Caidos en el Mar
findet, eine Skulptur surrealistischer Kunst, gewidmet den
ertrunkenen Seeleuten.
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ein wirklich schöner Platz |
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Inge und Jorge geht es sichtbar gut |
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das soll wohl eine Person |
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in einer Welle darstellen |
Nach
soviel Kunst und Architektur war jetzt ein großes Steak fällig. Als
krönenden Abschluss ging es in den ultimativen Grill-Tempel, den
viel gerühmte Mercado
del Puerto,
die alte
Markthalle
in der Nähe des Hafens in der Ciudad Vieja, ist eine echte
Sehenswürdigkeit des Viertels. Sie ist ein Konglomerat von riesigen
Grillfeuern, der Lust am Fleisch sind hier kaum Grenzen gesetzt. Aber
auch die Halle selbst ist sehenswert, nicht zuletzt weil sie eine
originelle Stahlkonstruktion samt Glasdach ist, die man in den 1860er
Jahren im britischen Liverpool bestellte. Kurioserweise wurde sie
dort komplett
entworfen, die Eisenteile gegossen und geschweißt, um anschließend
nach Montevideo verschifft. Wir
können nur froh sein das wir nicht in der Hauptsaison
hier sind, dann ist es nämlich brechend voll.
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die englische Herkunft ist zu erkennen |
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ein Grill-Tresen |
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nach dem anderen |
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und Fleisch |
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ohne Ende |
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vor allendingen es schmeckt |
Nach diesen super
tollen Tag (noch einmal Danke für Alles Jorge) ging es mit dem Bus
wieder zurück nach Piriapolis. Ja, und jetzt war
auch der Zeitpunkt gekommen an dem Ingrid nach Deutschland fliegt.
Ich bleibe an Bord, denn der Liegeplatz ist alles andere als sicher.
Nachdem das Auge von Ingrid zum zweiten Mal (jetzt aber erfolgreich)
gelasert wurde und auch alle anderen Untersuchungen positiv waren
haben wir beschlossen doch nach Süden (Patagonien und Feuerland –
wenn sich die Möglichkeit ergibt Kap Horn) zu segeln. Ich nutze die
Zeit um das Boot für diese abenteuerliche Tour vorzubereiten. Die
Strecke die wir durch das chilenische Labyrinth fahren muss
festgelegt werden. Sie muss auch bei der chilenischen Küstenwache
vorgelegt werden und dann erhält man das „Zarpe“ die
Fahrgenehmigung.
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so sieht die Streckenvorberitung |
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nach Süden und durch Feuerland aus |
In der zweiten Woche nachdem Ingrid weg war gab es große
Aufregung im Hafen. Zurzeit findet eine Regatta rund um die Welt
statt. Einer der Rennsegler hat es fertiggebracht auf ein Wal zu
fahren (der arme Wal). Eins der zwei Ruder wurde völlig verbogen,
obwohl der Ruderschaft, also das Rohr am Ruderblatt ein Durchmesser
von 12 cm hat und sehr dickwandig ist. Auch die Lagerung wurde
beschädigt und deshalb musste das Boot aus dem Wasser. Das
Riesenteil aus dem Wasser zu bekommen hat den ganzen Tag gedauert.
Die Besatzung hat ordentlich Druck gemacht denen lief natürlich die
Zeit davon. Das Boot blieb zum Laminieren die drei Tage gleich im
Travellift. Das Ruder musste komplett neu angefertigt werden, das
war natürlich ein Job für Diego. Ich konnte mich nicht zurückhalten
und musste auch mal Hand anlegen. Kaum das das Laminat gehärtet war
ging das Boot wider ins Wasser und sie sing auch gleich los nach
Montevideo (von dort mussten sie wider Starten). Das Ruder hat Diego
ein Tag später mit dem Auto nach Montevideo geschafft, es wird dort
von Taucher eingebaut. Obwohl ich von diesen Millionen schweren
Rennjachten gar nichts halte (ist wie Formel 1 auf dem Wasser) war es
doch ganz Interessant.
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das ist das Grenzmaß für den Travellift (nicht das Gewicht aber die Größe) |
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hier erkennt man die neu Laminierte Fläche |
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die Nummer der Rennyacht |
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und hier wird das neue Ruder gebaut |
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und ich werde mal das ganze beschleunigen |
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hier mal die Draufsicht |
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und nochmal von hinten |
Damit uns so etwas nicht passiert haben wir
ein Wahl-Wecker, eine Glocke wird am Bug befestigt und eine Leine mit
ein Stück Blei geht vom Schlägel bis ins Wasser. Wenn wir in der
Nacht mit Seegel unterwegs sind wird ein schlafender Wahl geweckt. Was habe ich am Anfang geschrieben „eine gewisse
tägliche Routine macht sich breit“ nachdem ich hier alles
aufgeschrieben habe muss ich feststellen das das wohl doch nicht ganz
stimmt. Am
9. November ist Ingrid wieder in Piriapolis und eine Woche später
wollen wir dann in Richtung Argentinien los segeln. Für diejenigen die auf der Karte mal nachschauen wollen wo wir eigentlich hin wollen hier mal ein paar Orte: von Piriapolis nach Mar del Plata (Argentinien), Puerto Madryn, Caleta Horno (hat nichts mit Kap Horn zu tun), Isla Estados, dann die Le Maire Straße (das ist eine sehr spezielle Stelle), rechts abbigen in den Beagle Kanal, Ushuaia (der südlichste Ort von Argentinien), wider ein Stück zurück nach Puerto Williams (Chile), den Beagel Kanal weiter nach Westen, der Brazo Sudoeste, nach Nordrn in Richtung Magelanstraße, Kanal Smyth, Puerto Natales, Puerto Eden, Golfo de Corcovado, Golfo de Ancud, Puerto Montt (das ist erst einmal das 1. Hauptziel), Valdivia (das Ziel) Diese Auflistung ist nur ein kleiner Teil der unzähligen kleinen Kanäle und Ankerbuchten die wir besuchen. Auf dem Foto wo wir abgeschleppt werden erkennt man zwei große Trommeln mit je 100 Meter Leine. Die brauchen wir als Landleinen in den sehr schmalen Buchten denn in dieser Gegend stürmt es gewaltig.
Viel Glück auf Eurer Weiterreise, und kommt heil um Argentinien rum. Und falls einer von Euch zwischenzeitlich mal in Cottbus ist, aus welchem Grunde auch immer, man würde sich über ein Kaffee-Plausch über Euer Abenteuer freuen
AntwortenLöschenGruss André Saischowa