Ein wohlhabender italienischer
Einwanderer namens Piria entschloss sich Anfang des zwanzigsten
Jahrhunderts einen Badeort zu gründen, den er (wer kann der kann)
nach seiner Wenigkeit benannte.
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die Uferpromenade mit Schloss |
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das Häuschen von Piria wird renoviert |
So ist Piriapolis jetzt der
zweitgrößte Badeort des Landes, auch wenn man an einigen Stellen
sieht das die wirklich „goldenen Jahre” vorbei sind. In
Südbrasilien schießen die Hochhäuser wie Pilze aus dem Boden. Hier
dagegen ist das Reich der kleinen Einfamilienhäuser, mit gepflegten
Gärten und viel Privatsphäre. Das Angebot im Supermarkt zeigt, dass
die Menschen hier mehr Wert auf gutes Essen legen. Die Auswahl an
Käse, Wein und anderen Lebensmitteln ist viel besser als in
Brasilien. In der Nähe von Piriapolis gibt es den Cerro Pan de
Azúcar, dieser Berg ist mit einer Gipfelhöhe von 389 Metern der
dritthöchste Punkt Uruguays. Zur jetzigen Jahreszeit (Winter) ist
Piriapolis ein nettes verschlafenes Nest. Wobei der Begriff
Winter aus deutscher Sicht das Wetter nicht korrekt wiedergibt, wir
haben auch schon einige Bikinis am Strand gesichtet. Das Bad in der
Sonne ist bei 22 °C (im Schatten) kein Problem, aber ins Wasser
traut sich bei 17,5 °C keiner. Nur die Robben, die sich munter im
Hafenbecken tollen, fühlen sich so richtig wohl im kalten Wasser.
Zur lokalen Kultur gehört es auch (ich kann mich an den Anblick kaum
gewöhnen), dass man beim Spazieren gehen immer(!) eine Thermoskanne
unter dem Arm und eine spezielle Tasse für den Mate-Tee, ein
bitteres lokales Getränk, in der Hand hat. Diese Tasse wird mit den
zerkleinerten Blättern des Mate Strauchs vollgestopft und immer
wieder mit heißem Wasser aus der Thermoskanne übergossen. Dann
trinkt man den Tee langsam über den Strohhalm mit eingebautem Sieb.
Der Brauch ist unabhängig vom Geschlecht, Alter und Sozialstand –
jugendliche Skater wie auch Rentner, gehen scheinbar nicht aus dem
Haus ohne ihre Thermoskanne.
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der Verzicht auf riesige Bettenhäuser gefällt mir |
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so sieht es bis Montevideo aus |
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da macht auch ein Spaziergang Spass |
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der Mate-Tee Becher |
Eine ganz merkwürdige
Geschichte ist die
Abschaffung der Eisenbahn und der
konsequente Umsti
eg auf Busbetrieb. (Auch in Brasilien und Argentinien ist kaum eine Eisenbahnlinie zu finden)
.
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ein Gruß an alle Eisenbahner |
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was für ein trauriger Anblick |
Das Einklarieren war völlig problemlos.
Zuerst zur Prefektura (nur ein Stück,in Richtung Zentrum, die
Promenade entlang), dort haben wir alle, die uns in den Hafen
geschleppt haben, wiedergetroffen. Hier noch ein paar Fotos von der zweiten Abschlepp-Aktion mit
Hilfe der Prefekt
ura.
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das Schiff kommt mit Hilfe der Prefektura |
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an sein richtigen Liegeplatz |
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gleich ist es geschafft |
Dann zur Einwanderung (eine kleine
Holzhütte gegenüber vom Hafen) um uns den Stempel im Pass
abzuholen. Zum Zoll brauch man nicht. So einfach war es bis jetzt
nirgendwo. Die Tage vergehen wie im Flug. Die ersten zwei Wochen
hatten wir voll zu tun mit dem Ausbau des Getriebes und des Ölkühlers
und der Bestellung der neuen Teile. Nach dem Ausbau des Getriebes zeigte sich das nächste Elend. Die Nut für die Pass-Feder auf der Antriebswelle war
völlig zerstört
. Das heißt das Boot muss an Land und die Welle mit Propeller muss demontiert und aufgearbeitet werden. Das Ganze war ziemlich
kompliziert und schweißtreibend (das Getriebe wiegt immerhin 65 kg).
Getriebe und Ölkühler wurden über eine einheimische Firma bei
einem Lieferanten in den USA (den wir auch direkt bezahlten)
bestellt. Ich kann gar nicht beschreiben was uns die Geldüberweisung
in die USA für Kopfschmerzen bereitet hat, denn irgendwie wurde
automatisch die Kontonummer umgewandelt. Als wir den
Überweisungsbeleg in die USA schickten läuteten bei denen alle
Alarmglocken wegen der falschen Kontonummer. Nach etlichen Anrufen
bei der Bank wurde uns erklärt das alles in Ordnung sei, aber warum
die Amis die Kontonummer bei der Überweisung umwandeln konnte uns
keiner erklären. An dieser Stelle möchten wir uns ganz Herzlich bei
dem TO-Stützpunkleiter von Montevideo, Jorge Diena, bedanken der uns
an vielen Stellen tatkräftig unterstützte.
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es ist unglaublich eng hier |
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aber es hilft nichts, das Getriebe muss raus |
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eine Kette durch die Steuersäule hält den Motor |
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es ist geschafft |
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die kaputte Welle |
Jetzt hoffen wir das
beim beim Zoll in Montevideo alles sein Gang geht und die Teile
mittels „Yacht in Transit“ zum Hafen geliefert werden. Der
Nachbar links von uns (ein Schlepper) ist mit ähnlichen Dingen
beschäftigt (er ist in ein Sturm geraten). Ansonsten ist alles
ziemlich übersichtlich hier. Auf unserer Seite des Hafens ist nur
noch ein kleiner Segler (aus Uruguay) besetzt. Die größten
Aktivitäten finden auf der Baustelle an der Hafenmauer statt.
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Baustelle 1 |
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Baustelle 2 |
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Baustelle 3 |
Dort
wird der neue Fähr-Anleger und dessen Zufahrt gebaut. In der zweiten
Woche fuhren wir zum ersten mal mit dem Bus nach Montevideo und
nutzen den Tag, um uns die Stadt anzusehen und vor allen um den
Bootsausstatter im
Yacht
Club Uruguayo (YCU) zu
besuchen. Nach der Bebauungsfläche und -dichte zu schließen, leben
hier die meisten Uruguayer. Man muss wissen, Uruguay hat nur knapp 3
Millionen Einwohner. Es ist aber flächenmäßig gar nicht so klein,
so dass die ländlichen Gegenden sehr einsam sind. Die Hauptstadt
Montevideo ist erstaunlich grün und farbenfroh. Wir sind von dem
Warenangebot überrascht. Beim Bootsausstatter haben wir uns zwei
große Edelstahlfedern gekauft, die wir als Zugentlastung am
Bootssteg nutzen werden. Eins ist auffällig, bei allem was etwas
teurer ist steht der Preis in US Dollar auf dem Schild und man muss
genau schauen, denn das Währungszeichen für den Peso sieht genauso
aus. Aber andersherum kann man sicher sein das man hier (wie auch in
Argentinien) keine Schnäppchen macht, denn es ist hier verdammt
teuer. Alleine die Kosten für unser Getriebe, den Ausbau der
Antriebswelle und deren Reparatur verursachten bei mir Anfangs
Schnapp-Atmung. Der Stundenlohn eines Schlossers liegt bei 100 Dollar
(aber man kann dafür nicht etwa ein Hochgeschwindigkeits-Schlosser
erwarten). Da es für uns keine Alternative gibt bleibt nur eins,
Augen zu und durch. Aber eins mussten wir schon in der ersten Woche
feststellen, wenn es in Uruguay etwas im Überfluss gibt, dann ist
das Wind. Wir sind nicht einmal eine ganze Woche hier, schon zieht
der erste Pampero durch. Kalte Luft aus der argentinischen Pampa
bahnt sich den Weg nach Norden und fegt alles was nicht niet und
nagelfest ist weg. Die Wellen waren so hoch das sie über die
Hafenmauer brachen. Die Baustelle wurde geschlossen. Riesige Brecher
rollen zum Ufer. Da wo gestern ein breiter Sandstrand war, sind heute
nur Gischt und Schaum zu sehen. Der Wind pfeift in den Masten und
peitscht die Gischt über den Steg. Das Wasser des Río de la Plata
(auf deutsch Silberfluss) stieg dermaßen hoch das nur noch wenige
Zentimeter bis zu den Stromkästen fehlten.
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beeindruckende Wellen |
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brechen über die Hafmauer |
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keine Chance den Hafen zu verlassen |
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wenige Zentimeter bis zum Stromkasten |
Drei Wochen später
hatten wir ein Rekord in die andere Richtung, der Sturm blies längere
Zeit aus NW und als Folge viel der Wasserstand um 2,5 m. Die Bucht
mit dem großen Sandstrand war zur Hälfte trockengelegt. Für uns
war es ein Riesen Problem, denn die Ketten der Mooring-Tonnen
(Festmacher Bojen) werden mit sinkenden Wasserstand immer länger und
die Gefahr mit dem Beton-Steg zu kollidieren immer größer. Des
weiteren konnten wir das Boot nicht mehr verlassen, wir standen ja
praktisch unter dem Steg.
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das Boot ist weit unterhalb des Stegs, die Davids (Halterung für Schlauchboot) können unter den Steg geraten |
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es ist Nachts um drei Uhr, die Leinen zu den Muring-Tonnen müssen fester gezogen werden |
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der Strand ist dreimal so groß, obwohl das Wasser schon wieder angestiegen ist |
Es ist uns sowieso ein absolutes Rätsel
warum hier diese aufwändigen Beton-Stege und keine Schwimmstege
gebaut wurden. Vielleicht hat es mit den Robben zu tun, denen würden
flache Schwimmstege zum abruhen auch gefallen. Das Problem ist sie
sind alles andere als stubenrein. Mittlerweile gehören die zwei
Robben die sich neben uns auf dem Pilot-Boot und auf dem Segler
sonnen und schlafen fast zu unseren Haustieren. Besonders Witzig ist
es wenn man vorbei geht und man irgend etwas sagt (na du oder na wie
geht es) und er auf der Seite liegend die Flosse hebt – frei nach
dem Motto, ich grüße dich auch .
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der Weg zu einem trocknen Platz |
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Robben, Robben, Robben |
Unser persönliches Empfinden das
ja durch die „Beinah-Katastrophe“ vor La Paloma ordentlich
angeknackst wurde hat sich zwar etwas verbessert, aber wir haben
immer noch nicht entschieden ob wir weiter nach Süden nach Feuerland
oder zurück zur Barfußrute (Karibik) segeln. Der Gedanke das dieser
Antriebsausfall bei Starkwind irgendwo im Beagel Kanal oder der
Magellan Straße weit weg von jeder Hilfe (Segeln ist meistens nicht
möglich) stattgefunden hätte verursacht immer noch eine Gänsehaut.
Zurück nach Norden ist sehr verlockend, die letzten zwei Jahre
mussten wir feststellen das Temperaturen um die 30°C gut für uns
sind (hier, bei frischem Wind wird es dem wärme verwöhnten Skipper
schnell zu kalt..) Jetzt erwarten wir erst einmal die Ankunft unsere
Tochter und unseres Enkel und wir freuen uns auf den zweiten Ausflug
ins Innere von Südamerika – nach Iguazu zu den Wasserfällen …
aber das ist Stoff eines weiteren Posts. Große Freude: Einen Tag vor unserer Abfahrt nach Iguazu ist das Getriebe und der Ölkühler eingetroffen, um die 65 kg an Bord zu bekommen muss man sich schon etwas einfallen lassen. Jetzt können wir wirklich entspannt unsere Inlandsreise antreten (Uruguay, Argentinien, Brasilien, Paraguay)
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das Getriebe ist da |
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auspacken, sich was einfallen lassen |
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und aufs Schiff damit |
Es ist wunderbar hier
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