Nachdem wir uns von unseren deutschen Seglern verabschiedet haben, geht es um 10.30 Uhr los. Wie erwartet ist der Wind anfangs ziemlich schwach. Wir setzen die große Genua und der Perkins (unserer Schiffs-Diesel) hilft kräftig dabei, die 40 Seemeilen (75 km) zurückzulegen. Unterwegs arbeiten wir an unserer nahtlosen Bräune und schaukeln Madeira entgegen.
Madeira in sicht
Etwa zwei Stunden vor unserem Ziel nimmt der Wind auf 5 Beaufort zu und Neptun lässt es sich nicht nehmen, ab und zu etwas Gischt ins Cockpit zu spucken. Als wir in Funchal ankommen, sind wir erstaunt, denn der im Hafenhandbuch und den Seekarten ausgewiesene Strand und den Ankerplatz ist nicht mehr vorzufinden: statt dessen eine große Betonwand und dahinter ein nagelneuer fast leerer (mit EU-Mitteln gebauter) Hafen. Der Hafen soll für den kommerziellen Charterbetrieb sein (wir dürfen dort nicht rein) und ankern ist nicht mehr möglich. Nach der Einfahrt in die alte Marina kam die Ernüchterung alles rappe voll. Ein Mitarbeiter der Marina machte uns klar das wir uns Längseids an eine 60 Fuß Luxus-Segelyacht legen sollten.
erst skeptisch aber dann war alles gut
zwei schöne Schiffe nebeneinander
Der Eigner war nicht gerade begeistert und ich war dann doch etwas Nervös – bloß kein Kratzer in den Hochglanzlack. Jeder Hafen hat sein ganz eigenes Flair. Sie miteinander zu vergleichen,
hieße Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Das macht es ja auch aus - immer
wieder etwas Neues, Anderes. Hier ist mal wieder alles ganz anders als
im vorherigen Hafen. Kommerziell eingesetzte Boote an jeder Ecke
(Hochsee-Angeln, Wahl und Delphin Touren, Speed-Boote,
Ausflugskatamarane und vieles mehr).
Funchal
Ingrid hat uns noch bei der Polizei, genauer bei der Guarda Nacional Republicana, ordnungsgemäß angemeldet. Anschließend haben wir noch einen ganz kurzen Stadtbummel unternommen und sind dann zurück auf unser Schiff (immer schön vorsichtig und barfuß über das Vorschiff unseres Nachbarn).
Blüten ohne Ende
Jetzt sitzen wir im Cockpit, schöne Musik schallt zu uns herüber, und wir genießen den tollen Blick auf die tausende Lichter Funchals, Kirchenglocken läuten und Mondschein gibt es auch noch gratis dazu. Wie romantisch! Auf unserem „Sonderparkplatz“ haben wir eine ruhige Nacht verbracht. Den heutigen Tag wollen wir mit der Erkundung von Funchal verbringen und auch ein paar Besorgungen machen. Als erstes sind wir überwältigt von der Blütenpracht und deren Duft der uns umgibt.Das hatten wir schon lange nicht mehr. Als allererstes besichtigten wir den kleinsten Staat der Welt (steht sogar im Guinness-Buch der Rekorde).
hier geht es zum Eingang in den Felsen (Festung)
auf dem Dach
das ganze Land
fast 500 Jahre - ziemlich lange
Nur eine Person bewohnte diesen kleinen Felsen.
Im Zentrum treffen wir auf eine Swing-Band der Spitzenklasse, sie bringen die Leute sogar zum Tanzen.
Bei einem Spaziergang durch die Altstadt staunten wir über die kunstvoll gestalteten Türen.
was will uns Inge damit sagen
einfach nur schön
wenn das Gebäude einen schlechten Eindruck macht - die Tür ist top
was für Türen
Das Türblatt gehört zu einem Projekt, das seit 2011 herunter gekommene oder schmucklose Türen in der Altstadt von Funchal in Kunstwerke verwandelt. "artE de pOrtas abErtas", Kunst der offenen Türen, heißt es, erzählt Hernando Urrutia, der Urheber des Tür-Feuerwerks in der Hauptstadt von Madeira. "Wir wollen damit den Fassaden ein neues Aussehen geben und all denen, die hier leben, aber auch Besuchern, eine neue Wahrnehmung der Altstadt vermitteln."
Madeira
„rund“
Ingrid hat ein kleines Informationsbüro, in dem deutsch gesprochen wurde, entdeckt. Der gute Mann bot uns eine Busfahrt rund um die gesamte Insel und über das Hoch-Plato (Tagesfahrt) inklusive Kaffeepause, Mittagstisch, Badepause und Tee-Time mit Kuchen zu einem Preis von pro Person von 45 Euro an. Da haben wir sofort zu geschlagen. Wenn ich alles im Detail beschreiben sollte würde der Bericht kein Ende nehmen deshalb nur ein paar Stichpunkte zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
der Blick vom Hoch-Plato
der Norden von Madeira ist einfach nur schön
Grundsätzlich ist der Norden von Madeira der schönste Teil und ob man mit dem Leihauto oder einer organisierten Fahrt unterwegs ist, man sollte soviel wie möglich auf der „alten Straße“ fahren.
der Wasserfall landet mitten auf der Straße
Scheibenwischer am Limit
Da erlebt man solche Dinge wie die „Natur-Autowaschanlage“, total verrückt ein Wasserfall der genau auf der Straße landet und danach in ein Tunnel der von Hand hergestellt wurde und überall das Wasser herunter tropft.
Tunnel und Straße sind verschwunden
ein Bild wo der Tunnel und die Straße noch vorhanden waren
Viele Teile der alten Straßen sind wegen Steinschlag oder Abrutsch-Gefahr leider gesperrt (das wird wohl auch so bleiben denn für die notwendigen Absicherungsarbeiten ist kein Geld vorhanden). Den Besuch einer Bananen-Plantage sollte man auf jedenfall machen nicht nur um sich die wunderschönen Blüten und Bananenstauden anzuschauen sondern auch um zusehen welche schwere Arbeit dort verrichtet wird (eine Bananenstaude wiegt schon mal 50 bis 60 kg und wird auf der Schulter Berg auf und ab zu den LKW getragen).
was für eine Blüte
alle Blütenreste müssen von jeder einzelnen Banane entfernt werden
Hauptwasserkanal für die Bananenplantage
Schwerst-Arbeit
Zu deren Lebensbedingungen möchte ich später noch etwas sagen. Ein weiteres Highlight sind die Lorbeer-Wälder. Der Laurisilva, Lorbeer- oder Laurazeenwald, ist das einzige Naturreservat auf Madeira, dessen Vielfalt an seltenen Pflanzen bis heute noch nicht vollständig erfasst werden konnte. Der Lorbeerwald ist ein Relikt aus der Vergangenheit und war in Europa weit verbreitet. Bei seiner Entdeckung 1419 war Madeira vollständig bewaldet. Daher hat die Insel auch ihren Namen: Madeira = portugiesisch für Holz. Der Naturpark auf Madeira macht ca. 22.000 Hektar und so mit zwei Drittel der Insel aus. Er wurde im Jahr 1982 gegründet und hat zum Ziel, das natürliche Ökosystem zu erhalten und Flora und Fauna zu beschützen. Seit dem Jahr 1999 gilt er als Weltnaturerbe der UNESCO. Diese Auszeichnung bedeutet, dass dieses Naturschutzgebiet einen einzigartigen Wert als biologisches Kulturgut ausmacht. Ein ganz besonderer Hingucker ist der Feenwald, er liegt im Gebiet Fanal im Nordwesten der Insel und ist Teil des großen Lorbeerwaldgebietes. Im Feenwald stehen Bäume, die schon ein paar Jahrhunderte alt sind. Manche von ihnen sollen schon hier gestanden haben, als Madeira 1419 entdeckt wurde. Kann man sich das vorstellen?
der Feenwald
Diese alten Gestalten sind mit Flechten behangen und moosbewachsen, es ist kühl und feucht, oft zieht hier Nebel durch. Eine weitere Attraktion ist das Felsenbad in Porto Moniz.
das nicht betonierte Bad
mit romantischen Tümpeln
das Betonierte - etwas kommerzieller
zum Baden und Sonnen super
Einmal das Naturbelassene neben dem Aquarium was ich persönlich am schönsten finde (man sollte aber Badeschuhe dabei haben) denn es ist voller Leben. Oder ein paar Meter weiter das Betonierte was auch sehr schön ist und der Eintritt ist mit 1,50 Euro für den ganzen Tag sehr Preiswert.
die Ureinwohnerin in die Zange genommen
Einen Abstecher zu den alten mit Schilf gedeckten Häusern in Santana haben wir auch gemacht (nur wenige sind bewohnt). Es gibt noch viel mehr schöne Plätze und Dinge zu entdecken. Soviel Zeit konnten und wollten wir uns aber nicht nehmen. Aber es gibt auch eine andere Seite. Auf der „Insel des ewigen Frühlings“ liegt ein langer Schatten. Ein Großteil der Landbevölkerung zieht weg.
Viele Häuser stehen leer. Nur die Alten bleiben. Diejenigen mittleren Alters, die den Absprung verpassen, greifen nicht selten zur Flasche. Die Lebensbedingungen der Landbevölkerung verschlechtern sich drastisch. Zahlreiche Kleinbauern halten dem Preisdumping der Supermärkte nicht stand. Nur noch Ältere bewirtschaften die winzigen Parzellen. Die Jungen rümpfen über die „Drecksarbeit“ die Nase und kaufen schadenfroh die billigen Produkte der spanischen Agrarfabriken. Nur noch der Wein und die hochsubventionierte Banane bringen etwas ein. Die Anbauflächen dieser Früchte sind klimatisch eingeschränkt. Von der Ernte profitieren in der Regel wohlhabende Plantagenbesitzer. Tagelöhner, die nach Bedarf beschäftigt werden, erhalten 40 Euro plus Mittagessen für neun Stunden harter Arbeit. Wer erkrankt, wird vom Sozial-und Gesundheitsdienst notdürftig versorgt. Ich will nicht vielmehr darüber Berichten es ist eben nicht alles Gold was glänzt.
Wir haben einige Unterlagen über Madeira und wollten auf jeden Fall eine Fahrt mit einem Korbschlitten machen.
Dieses Vergnügen gibt es weltweit nur auf Madeira und das seit über 100 Jahren. Ursprünglich wurden auf diese Weise kranke und gehbehinderte Menschen vom oberen Teil Funchals in tiefer gelegene Stadtteile befördert. Um zum Startpunkt der Schlittenfahrt zu gelangen, wollten wir mit der Seilbahn hochfahren. Doch ausgerechnet an diesem Tag war der Gipfel in dicke Wolken gehüllt. Da das Preis-Leistungsverhältnis für Seilbahn und Schlitten eh fragwürdig ist haben wir das ganze aufgegeben. Ganz große Freude bereiteten uns Ute und Willi, die wir bei der Busrundfahrt kennengelernt haben.
Ute und Inge im Glück
ein toller Tag mit den Beiden
Sie haben uns eingeladen, um mit ihrem Leihwagen noch einmal zum Felsen Schwimmbad zu fahren und den kompletten Tag dort zu verbringen. Das war eine tolle Sache. Nun ist es aber Zeit weiter zu ziehen.
Vor 5 Tagen (eigentlich müssen es 10 Tage sein) haben wir einen Antrag auf Genehmigung zum anlaufen der Insel Graciosa (kleine Insel nördlich von Lanzarote und totales Naturschutzgebiet) und zum einlaufen in den Hafen Caleta de Sebo an die Verwaltung der Kanaren gesendet. Eine Antwort haben wir nicht bekommen. Aber losgefahren sind wir trotzdem.
Ja Porto Santo oder
eingedeutscht Heiligenhafen … Viel zu lange waren wir hier. Aber
das lag an dem Paket auf das wir einfach warten mussten.
Nun der Reihe nach:
Als wir in Sancti Petri
(Spanien) aus dem Moorring-Feld heraus fuhren merkte ich das das
Bugstrahlruder keine Wirkung zeigte, mir war klar das wir uns eine
Leine reingezogen haben und ich vermutete, das der Scheer-Stift des
Propellers gebrochen war.
Am Tag nach unserer
Ankunft in Porto Santo war Tauchen im glasklaren und im schönsten
Türkisblau schillernden Wasser angesagt. Die Wasser-Temperatur ist
mit knapp 23,6 Grad schon ganz ordentlich. Die Lufttemperatur war so
um die 30°C und ich hatte die glorreiche Idee den neuen 7mm
Taucheranzug (der ist für richtig kalte Gewässer gedacht)
auszuprobieren.
völlig überhitzt im 7mm Anzug
auch das Wasser bringt keine Abkühlung
Was für ein Wahnsinn kaum war ich (schweißgebadet)
im Anzug begann ich regelrecht zu überhitzen. Mit glühenden Kopf
versuchte ich so schnell wie möglich ins Wasser zu kommen um etwas
abzukühlen – falsch gedacht mir wurde immer Heißer. Ich öffnete
die Reißverschlüsse um etwas frisches Wasser in den Anzug zu
lassen, das half für ein kurzen Moment. Dann merkte ich das ich mit
diesem Anzug zu viel Auftrieb hatte und der 8 Kilo Bleigürtel nicht
ausreichte um Abtauchen zu können. Ingrid brachte mir den zweiten
Bleigürtel. Das anlegen des zweiten Gürtels im Wasser war dermaßen
Anstrengend das mir vor Hitze regelrecht schlecht wurde. Ich musste
raus aus dem Wasser und vor allem raus aus dem Anzug. Nach ein paar
Minuten durch schnaufen und abkühlen begab ich mich nur mit
Taucherbrille und Atem-Regler erneut ins Wasser – wahrscheinlich
zischte es regelrecht als ich ganz langsam ins Wasser stieg denn
meine Kerntemperatur war noch extrem hoch. Irgendwann habe ich es
doch vor Kälte schlotternd geschafft unter der Wasseroberfläche zu
verschwinden und zum Bugstrahlruder zu tauchen. Zu meinem Entsetzen
hat der Schärstift gehalten aber alle Flügel des Propellers waren
weg. Jetzt war ich endgültig bedient. Ich habe bis zum nächsten Tag
gebraucht um mich von dieser Aktion zu erholen. Zu allen Überfluss
machte Ingrid mir klar das ich bezüglich des TaucherAnzuges nicht
alle „Tassen im Schrank“ habe.
Einen ganzen Tag
verbrachten wir damit zu herauszufinden, wie und von wo wir einen
neuen Propeller herbekommen. SVB war für uns der Händler der Wahl.
Als wir das alles auf die Reihe bekommen hatten, mussten wir uns noch
in der Marina und bei der Polizei anmelden.
Es ist zum Verzweifeln.
Jetzt sitzen wir hier auf Porto Santo fest und warten auf die neuen
Propeller ( wir haben gleich zwei bestellt ) für das Bugstrahlruder.
SVB hat sie am 8.6.16 über DHL versandt. Am 13.6 waren sie in
Lissabon und heute am 27.6 haben wir noch immer keine Antwort, ob das
Paket wenigstens schon in Funchal auf Madeira angekommen ist. Wir
haben uns sagen lassen das die Lieferung eines Pakets von Funchal
(was nur 50 Kilometer von hier entfernt ist und wo jeden Tag eine
Fähre pendelt) schon mal 5 Tage dauern kann - Wie bitte?.
Aber
zurück zu Porto Santo. Hier lebt man vom Tourismus. Die Insel ist
abhängig von Madeira, denn von dort kommt man hierher, entweder mit
dem Flieger oder mit der Fähre.
die Fähre und Frachtschiffe sorgen für Nachschub auf die Insel
Es gibt auch direkte Flüge von
Düsseldorf und Lissabon. Es gibt einen wunderbaren langen Strand mit
einem angenehmen Sand der nicht kratzt. Es gibt Geschäfte für fast
alles was man so braucht und es ist kaum teurer als auf dem Festland.
Von Einheimischen wird Obst und Gemüse am Straßenrand in Buden
verkauft, das ist meistens sehr gut und jedenfalls besser als das
Obst aus dem Pingo Doce das nach 2 Tagen spätestens hoffnungslos
vergammelt. Eine Wanderung an einem etwas kühleren Tag zu wagen
kann sich lohnen. Vor vielen Jahren wurden alle Bäume abgeholzt
weil das Holz eben gebraucht wurde. Nur zaghaft wurde mit Kiefern
wieder aufgeforstet. Die Folge ist eine teilweise extreme
Bodenerosion, es dürfte viel Zeit und Geld kosten, hier wieder eine
üppige Vegetation anzusiedeln. So ist es teilweise karg wie in einer
Wüste. Es wachsen große Kakteen am Straßenrand.
blühende Kakteenen überall
Aloe Vera gibt es
in großen Mengen, wird zum Teil als pflegeleichte
Grundstücksbegrenzung eingesetzt. In den Gärten gibt es teilweise
sehr schöne Beete aber eine größere Grasfläche haben wir nirgends
gefunden. Es gibt schöne Villen in wunderbarer Lage mit großen
Pools aber es gibt auch halbfertige große Häuser die schon wieder
verfallen ohne das je ein Mensch darin gewohnt hätte. Statt dessen
baut man woanders neu – noch ist Platz – und versucht teure
Wohnungen zu vermieten. Wir vermuten das diese Bemühungen wenig
Erfolg haben … Auch wenn es ungeplant war, wir haben die Tage
hier sehr genossen. Wir konnten andere nette Segler kennen lernen die
Marina war voll mit französischen Yachten.
Fachsimpeln mit Seglerkollegen
wir wurden zum Geburtstag in der "französischen Gemeinde" eingeladen
Freunde findet man halt überall
so führt mann Gespräche auch wenn mann kein Wort französisch kann
Unsere schönen Tage
auf der Insel Porto Santo
Sonnabend, 11.06.2016
die Busfahrt kann beginnen
Ausschlafen, baden und
frühstücken - kann ein Tag besser beginnen? Wir nehmen uns heute
frei, und wollen mit dem Touristen-Bus eine Rundfahrt um Porto Santo
machen. Die Fahrt kostet 8 Euro pro Person, dauert ca. drei Stunden
und führt fast um die gesamte Insel bis hinauf auf den Pico da
Castela in 437 m Höhe. Um 14.00 geht es im im Zentrum von Porto
Santo los, drei Stopps sind vorgesehen.
nicht zu lange seitlich herrunterschauen sonst wird einen übel
irgendwann gibt es kein Asphalt mehr und es wird Staubig wie in der Wüste
wir werden nach links und rechts geschleudert
was für eine Aussicht (das linke einzelne Schiff ist Hembadoo)
alle einsteigen - es geht zurück
Allein die Fahrt mit dem
betagten, oben ohne Bus ist schon ein Erlebnis an sich.
na das war Toll
Gleich neben
der Straße geht es senkrecht nach unten – und von wegen
Leitplanken – nix da nur pure Natur und Nervenkitzel. Und dann erst
die Ausblicke - grandios!
an Bord schmeckt es am besten (gefüllte Paprika und Buletten mit Kartoffelsalat)
Zurück an Bord machen wir eine kurze
Verschnaufpause, und lassen diesen schönen Tag allmählich
mit einem lecker Essen ausklingen.
Wollen wir erst
frühstücken und dann baden gehen oder erst baden und dann
frühstücken? Ja, solch wichtige Entscheidungen wollen getroffen
werden. Das Wetter nimmt sie uns ab - es hat einen Schauer gegeben
(na ja richtige Schauer gibt es hier auf der Südseite gar nicht nur
so ein ganz feiner Nieselregen), der Strand ist nass. Also erst
frühstücken.
Strand soweit man sehen kann
Nach dem Strandbesuch ist dies und das an Bord zu tun.
Unter Deck nehme ich mir jetzt noch einmal den Elektroschaltplan vor
(der Batteriemonitor, der die Ladung der drei Batteriebänke
überwacht (670Ah Servicebatterie, 100Ah Starterbatterie, 100Ah
Bugstrahlruder) zeigt nicht alle Stromzuführungen an) um den Fehler
mit der Anzeige des Ladestromes zu finden – und siehe da ein
Minus-Kabel war falsch angeschlossen. Mit einem Besuch in der
Hafenbar runden wir diesen netten Tag ab.
unsere Hafen-Bar
das Essen ist hier Spitzenmäßig(einmal Tintenfisch und einmal Steak mit Pilze)
Neuer Tag neue
Aufgaben. Ein Wichtiger Punkt auf der heutigen Tagesordnung ist
"Edelstahl putzen". Ingrid hatte schon gestern damit
angefangen. Auch die regelmäßigen Süßwasserduschen können nicht
verhindern, dass die Edelstahlteile Flugrost ansetzen.
harter Edelstahl-Putzeinsatz
Da heißt es
“Wehret den Anfängen!“. Als alles wieder blinkt wird eine
verdiente Pause eingelegt, und wir wenden uns dem nächsten
Punkt zu. Getränke und noch einige frische Lebensmittel müssen
eingekauft werden. Irgendwie ist das ja ein Teufelskreis: wegen der
Wärme trinken wir mehr, die Getränke gehen also schneller zur
Neige, Einkäufe müssen häufiger sein. Einkaufen ist
schweißtreibend, also wird wieder mehr getrunken.
Wir besuchten auch eine
der Attraktionen von Porto Santo, das Museum im Wohnhaus von
Christoph Columbus.
die alten Hocker sind noch nicht Wurmstichig
das Wohnhaus von Columbus
Irgendwie war Ingrid der Meinung das die
Ausstellungsstücke nur für sie aufgestellt wurden und setzte sich
zu der geselligen Runde.
Am Feiertag 24.Juni ist
hier ein lokaler Feiertag die Stadt wurde festlich geschmückt und es
finden viele Partys mit live-Bands statt.
Einen großen Auflauf
verursachte das hereinschleppen eines Kriegsschiffs, es wird hier zum
versenken vorbereitet.
und dann werden lauter Löcher in den Rumpf geschnitten
Die Tauchbasis hat dann eine weitere Sensation
beim Wracktauchen und es ist ein hervorragendes Siedlungsgebiet für
alle möglichen Tiere und Pflanzen (künstliches Riff). Mit unseren
Ankerplatz haben wir natürlich ein Logenplatz um das ganze Geschehen
im Hafen zu beobachten.
Auch am Hafen gelegen
befindet sich das Gaskraftwerk und eine große
Meerwasser-Entsalzungsanlage, hier wird die Versorgung mit
Trinkwasser und Strom sichergestellt.
die Entsalzungsanlage ist etwas größer als unserer Wassermacher
Neben unseren üblichen
Tätigkeiten, wie auf Post warten (das heißt, Ingrid fährt ins
Marina-Büro und erfährt das noch kein Päckchen angekommen ist),
sonnen, lesen, einkaufen und der Bootspflege steht heute Brot backen
auf dem Programm. Nach den ersten ziemlich kläglichen Versuchen zu
Hause haben wir unsere Fähigkeiten inzwischen ausgebaut. Das war
auch dringend erforderlich, denn spätestens bei unseren
Afrika-Besuch und auf unserer Atlantiküberquerung Ende des Jahres
können und wollen wir auf frisches Brot nicht verzichten. Brot
backen gehört auf Langfahrt zur Bordroutine, also frisch ans Werk.
Die Zutaten zu einem großen Teig kneten, den Teig in Ruhe gehen
lassen, auf die beiden Formen aufteilen, nochmals gehen lassen und
nach ca. 60 Minuten die Brote aus dem Backofen holen. Und siehe da,
das Ergebnis lässt sich sehen, und geschmeckt hat es auch!
Hura, Hura die Post
ist da!
Es ist Donnerstag der
30. Juni 2016 ein denkwürdiger Tag, denn unsere Propeller sind
eingetroffen – aber mit Hindernissen, denn um 17 Uhr war das Paket
noch nicht da (obwohl es für Mittwoch angekündigt war) aber die
netten Frauen aus dem Marina-Büro haben wie schon öfters zum
Telefon gegriffen und die örtliche Post angerufen. Sie haben den
Leuten laut und deutlich zu verstehen gegeben das sie sich ins Auto
schwingen und sofort mit mit dem Paket hier erscheinen. Eigentlich
macht das Büro um 17.30 Uhr Feierabend aber sie warteten mit auf dem
Postbooten um der kam etwas „bedröppelt“ dreinschauend um 17.45
Uhr und überreichte Ingrid das Paket. Und schon war für den
nächsten Tag Tauchen und Unterwassermontage angesagt.
diesmal im dünneren Anzug
das Werkzeug muß mit einer sorglos Leine gesichert werden
Ich war mir
keineswegs sicher das die Aktion funktioniert (wir hatten uns
sicherheitshalber schon nach dem Travel-Lift erkundigt). Aber alles
hat geklappt und wir haben wieder ein Bugstrahlruder.
der Rest vom alten Propeller ist ab
der neue Propeller wird angebaut nach zwei Stunden ist alles erledigt
zur Feier des Tages giebt es Tunfischsalat auf Jacobsmuschel nach Hembadoo-Art
Es wird Zeit
unsere Weiterreise anzugehen, wir beschließen deshalb am Dienstag
den 5.Juli Porto Santo zu verlassen und nach Madeira, nach Funchal,
zu segeln. Ingrid hat uns dann auf Porto Santo abgemeldet, das
Liegegeld bezahlt (für das Ankern im Hafenbecken 6,50 Euro/Tag).