Donnerstag, 13. April 2017

Atlantik, Tag 7 bis 9

Der persönliche Zustand von uns beiden ist richtig gut, es ist früh, um 9.00 Uhr. Die Schipperin, bereitet ein bisschen verpennt das Frühstück – Kaffee, Eier, Toast – doch als ich mir den ersten Kaffee ein goss, war er heiß und hell (von ein wenig Mich), aber ohne jeglichen Kaffeegeschmack. Wie kann es sein, dass man Kaffee ohne Kaffee kocht?! Wenn ein Tag so beginnt dann bedeutet es nichts gutes. Wie sich später auch zeigen wird. Zum Beispiel reden wir uns, mindestens dreimal pro Tag ein, das wir alle Zeit der Welt hätten um den Atlantik zu überqueren. Seit West Afrika kämpfen wir mit schwachen Winden bzw. Flauten. Wenn sich einer unsere Kurslinie anschaut, wird er sich bei der Schlängel-Linie fragen, was wir getrunken haben. Aber Stocknüchtern haben wir versucht jeden Windhauch hinterher zu segeln. Wir haben zwar ein großen Dieselvorrat, aber über den gesamten Atlantik mit Motor fahren können wir auch nicht. Unseren Tiefpunkt haben wir heute am 12.04.17 er
reicht.
Mit viel Mühe (ständiges Segel Trimmen) haben wir die Fläche zwischen zwei Isobaren erreicht, wo es 9 Knoten Wind von hinten geben soll. Aber Ätschi-Bätschi, wir haben 5 Knoten, von vorn. Wir finden das Poseidon bzw. Neptun ein Witzbold ist und er sich nicht an die Vorgaben durch die Wetterkarte hält. Also wider Kurs ändern damit der Wind etwas von der Seite kommt und Motorsegeln. Im Laufe des Tages dreht der Wind, ist immer noch schwach aber die Richtung stimmt. Also Blister raus (das großes, buntes Leichtwind-Segel) und hoch damit. Das alles bei 35°C und bei 82% Luftfeuchtigkeit (die Sauna ist bereit). Die ersten 10 Minuten ist alles gut, doch dann, einfach mal so, dreht der Wind auf die andere Seite. Der Blister viel zusammen und wickelte sich um die aufgerollte Genua. Nach dem ich das ganze wider sortiert hatte und er sich auf der anderen Seite zur vollen Pracht aufblähte, drehte der Wind wider. Jetzt war ich endgültig bedient. Da haben wir den Blister wieder a
bgebaut
und unter Deck verstaut. Nun sitzen wir mit schlechter Laune, Schweiß überströmt im Cockpit und reden uns ein das wir ja alle Zeit der Welt hätten um den Atlantik zu überqueren. Wir schwanken also zwischen Spaß und Müdigkeit und suchen die Balance zwischen Reibung und Harmonie. Man könnte auch sagen: es geht uns gut!
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1 Kommentar :

  1. es ist April und da macht das Wetter, auch auf dem Atlantik, was es will. ;-)

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